Pushpak Ramayana Buch 7Zurück WeiterNews

Canto 26 - Ravanas Zusammenstoß mit König Mandhata

"Wieder verbrachte der mächtige Herr von Lanka eine Nacht auf dem malerischen Gipfel von Meru, sann eine Weile nach und begab sich dann in die Region des Mondes. Dort sah er einen Göttergleichen, der in einem Wagen fuhr, mit himmlischen Salben bedeckt war und von Apsaras begleitet wurde. Er wurde geküßt und war ganz erschöpft von der Befriedigung seines Verlangens. Ravana wurde sehr neugierig, als er dieses Wesen betrachtete. Dann erblickte er einen Rishi und sprach zu ihm: "Willkommen seist du, oh göttlicher Heiliger. Wirklich, du erscheinst zur rechten Zeit. Wer ist dieser schamlose Wicht, der in dem Wagen sitzt und von Apsaras begleitet wird? Erkennt er nicht sein Objekt der Furcht?" So von Ravana angesprochen antwortete der Rishi Parvata: "Oh mein Kind, dem großer Verstand gegeben wurde, höre mir zu. Ich werde dir die Wahrheit erzählen. Von ihm wurden alle Welten erobert und Brahma versöhnt. Nun begibt er sich zu dieser wunderbaren Region voller Glückseligkeit, um letztendliche Befreiung zu erhalten. Wie alle Welten von dir durch deine Askese erobert wurden, oh Herr der Rakshasas, so tat er, führte unzweifelhaft viele fromme Taten durch und trank Somasaft. Oh Erster der Rakshasas, du bist heldenhaft und hast die Wahrheit als deine Stärke. Die Mächtigen fühlen sich niemals beleidigt von den Frommen."

Da erspähte Ravana einen weiteren, hervorragenden und riesigen Wagen, mit Glanz erfüllt und dem Klang von Musik und Gesang. Er fragte: "Oh großer Rishi, wer ist diese Person, die mit großem Leuchten versehen ist, und von zauberhaften Sängern, tanzenden Mädchen und Kinnaras umgeben reist?" Parvata, der Beste unter den Heiligen, erwiderte seinen Worten: "Er ist heroisch und ein großer Krieger. Niemals kehrte er ohne Erfolg vom Schlachtfeld zurück. Er blickt auf viele heldenhafte Taten in der Schlacht zurück, hat viele Feinde getötet, wurde von vielen Wunden geplagt und gab sein Leben für seinen Meister. Nachdem er viele in der Schlacht zerstört hatte, wurde er letztendlich von seinen Feinden getötet. Und vielleicht geht er nun in die Region Indras ein oder zu einem ähnlichen Ort. Dieser Beste der Männer wird nun unterhalten von denen, die wohlgeübt in den Künsten von Gesang und Tanz sind."

Wieder fragte Ravana: "Und wer ist der dort, so strahlend wie die Sonne?" Parvata sprach: "Diese Person, die dem vollen Mond gleicht und viele Ornamente und Kleider trägt, oh großer König, welchen du in dem goldenen Wagen siehst, der mit Apsaras gefüllt ist, verteilte einst Gold. Mit großem Glanz ausgestattet fährt er in seinem schnellen Wagen."

Und Ravana sprach zu Parvata: "Oh Bester der Rishis, sage mir, welcher dieser reisenden Könige würde mir das Gastgeschenk der Schlacht gewähren, wenn man ihn bittet? Du bist wahrlich mein Vater, zeige mir den Richtigen, oh du Frommer." Parvata antwortete daraufhin: "Großer König, alle diese Könige wünschen sich den Himmel, nicht die Schlacht. Ich werde dir den Mann zeigen, oh Großer, der mit dir kämpfen wird. Es gibt da einen äußerst mächtigen König, den Herrn der sieben Inseln, wohlbekannt unter dem Namen Mandhata. Er wird sich mit dir schlagen." Ravana fragte: "Oh sage mir, du mit der großen Hingabe, wo residiert dieser König? Ich werde dahin gehen, wo dieser Beste der Männer lebt." Und der Weise erwiderte: "Der Sohn von Yuvanasva besiegte die Welt, die aus sieben Inseln besteht, mit dem Ozean beginnend. Mandhata, der Beste unter den Königen, ist gerade auf dem Weg hierher." Schon erblickte der langarmige Ravana, der auf die ihm in den drei Welten verliehenen Gaben Stolze, den heldenhaften Mandhata, Herr von Ayodhya und Bester der Könige. Der König der sieben Inseln reiste in einem goldenen und schön bemalten Wagen wie in dem von Mahendra. Er leuchtete in seiner Schönheit und war mit himmlischen Düften besprengt. Der zehnköpfige Dämon sprach zu ihm: "Kämpfe mit mir!" So angeredet lachte Mandhata und erwiderte: "Wenn dir dein Leben nicht lieb ist, dann kämpfe mit mir, Rakshasa." Ravanas Antwort war: "Ravana erfuhr keine Not von Varuna, Kuvera oder Yama. Warum sollte er Furcht vor dir haben, der du ein Mensch bist?"

Nach diesen Worten befahl der Herr der Rakshasas wutentbrannt seine unbezähmbaren Gefolgsleute in die Schlacht. Auf seine Order hin begannen die Minister des Ravana mit der brutalen Seele höchst erregt und kampferfahren ihre Schauer an Pfeilen abzuschießen. Auch der mächtige König Mandhata schoß scharfe Pfeile auf Prahasta, Suka, Sarana, Mahodara, Birupaksha, Akampana und die anderen vortrefflichen Helden. Prahasta deckte den König mit seinen Pfeilen ein, doch bevor sie ihn erreichten, hatte dieser Beste der Männer sie schon zersplittert. Wie Feuer das Gras niederbrennt, so wurden die Rakshasa Heere von König Mandhata niedergeworfen mit Hunderten von Bhushundis (Keulen), Vallas (rundköpfige Pfeile), Vindipalas (Wurfgeschosse) und Tomaras (Eisenstange oder Lanze). Wie Kartikeya, der Sohn des Feuers, mit seinen Pfeilen den Berg Krauncha spaltete, so durchbohrte der zornige Mandhata den Prahasta mit fünf schnellen Tomaras. Dann wirbelte er seine Keule wieder und wieder und traf mit großer Kraft Ravanas Wagen. Diese Keule, die dem Blitz glich, traf heftig auf Ravanas Wagen, Ravana selbst und sein Banner und alles stürzte schnell zu Boden. Wie die sich erhebenden Wasser des Ozeans wurden davon König Mandhatas Freude und Stärke beträchtlich vermehrt. Da bezog die laut schreiende Rakshasa Armee rund um ihren König Stellung. Ravana, der Terror seiner Feinde, Herr von Lanka, fand schnell seine Sinne wieder, und ungestüm griff er nun seinerseits Mandhata an. Als der König Schwäche zeigte, freuten sich die kraftvollen Rakshasas und stießen lautes Löwengebrüll aus. Doch auch der König von Ayodhya erholte sich in einem Moment und schaute auf seinen Feind, wie er von seinen Höflingen und Wanderern der Nacht gepriesen wurde. Sofort fühlte er wieder Zorn. Seine Gestalt strahlte wie Sonne und Mond und mit einem tödlichen Pfeilehagel griff er das Rakshasa Heer an. Von seinen Pfeilen und den Geräuschen, die sie machten, wurden die Rakshasas völlig überwältigt wie die aufgewühlte See. Es erhob sich ein gräßlicher Kampf zwischen Mensch und Dämon. Und diese beiden Besten, Heroischen und Hochbeseelten unter Menschen und Rakshasas bewegten sich im Schlachtfeld aufeinander zu, auf ihren kriegerischen Sitzen thronend und Bögen und Dolche in der Hand haltend. Von großem Zorn beherrscht stürmten sie gegeneinander an. Beide wurden von den Pfeilen des anderen verwundet. Ravana legte den Rudra Pfeil auf seinen Bogen und schoß ihn ab. Mandhata vereitelte seinen Flug mit seinem Feuer Pfeil. Dann griff der zehnköpfige Dämon nach der Gandharva Waffe und König Mandhata nach der Brahma Waffe. Dies ließ alle vor Angst erzittern. Ravana nahm dann die himmlische Pasupata Waffe zur Hand. Sie war gräßlich und vermehrte den Schrecken in den drei Welten. Er hatte sie von Rudra (Shiva) aufgrund seiner strengen Buße erhalten. Alle Tiere und beweglichen und unbeweglichen Wesen wurden von Angst gepackt. Die drei Welten bebten. Die Himmlischen und alle Schlangen waren wie gelähmt.

Durch die Kraft ihrer Meditation wurden zwei Asketen des Konflikts gewahr. Pulastya und Galava erschienen, beschwerten sich auf vielerlei Art bei den Kämpfern und hielten König Mandhata und den Ersten der Rakshasas voneinander ab. So wurden Mensch und Dämon versöhnt und gingen dahin zurück, woher sie gekommen waren."


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