Pushpak Ramayana Buch 6Zurück WeiterNews

Canto 73 - Indrajits Sieg

Doch der ungestüme und unerschrockene Indrajit beruhigte seinen Vater mit Worten wie diesen: "Zerstreue Kummer und Furcht, oh König, und sei nicht so beunruhigt. Kämpfe gegen diese betäubenden Sorgen an, denn Indrajit ist noch am Leben. Und niemand kann in der Schlacht dem Wüten seiner starken rechten Hand widerstehen. Heute noch, oh Herr, sollen deine Augen sehen, wie die Söhne des Raghu von mir getötet werden." Sprachs und bat den König um Abschied.

Inmitten des Lärms von Trommeln und Muschelhörnern erklang klar das Rasseln der Schwerter und Rüstungen, während der Krieger auf seinen Streitwagen sprang. Dicht gefolgt von seinem Rakshasa Gefolge erreichte er durch Lankas Tor das Schlachtfeld. Dann sprang er ab und bat eine Gruppe von Giganten, beim Wagen zu bleiben. Alsdann ehrte er mit angemessenen Riten, wie es die Regeln erfordern, den Herrn des Feuers. Dieser Mächtigste der Giganten warf das heilige Öl gemäß den Texten mit duftenden Blumenkränzen und Korn in die Flamme. Auf dem Boden lagen Speer, Klinge und Pfeile, eine eiserne Kelle tief und weit, und Kleidung, welche in blutroten Tönen gefärbt war. Neben ihm stand eine schwarze Ziege, welche der Gigant an der Kehle packte, und sofort kamen von der verzehrenden Flamme verheißungsvolle Zeichen des Sieges. Denn die Flammen stiegen schnell und nach rechts drehend in freundlichem Licht auf. Keine rauchige Wolke schmälerte das Leuchten, und so rot wie Gold nährte sie sich von den Opfergaben. Sie brachten ihm, während das Feuer noch glimmte, den Pfeil, den Brahmas Gunst ihm einst verlieh, und all die Waffen, die er wohl beherrschte, waren mit Texten und heiligen Sprüchen verzaubert. Da brannte er noch wilder auf den Kampf und wandte seinen Wagen gegen den Feind, während all seine Gefolgsleute mit heftigem Schrei ihre Keulen schwangen. Gräßlich und immer schrecklicher tobte der Kampf. Es flogen Felsen und Bäume und Pfeile. Der Gigant schoß seine Pfeile wie Regen, und Myriaden von Vanars fielen getötet darnieder. Sugriva, Angad und Nila fühlten die Wunden, welche seine schmerzenden Pfeile austeilten. Seine Pfeile tranken auch das Blut von Gaya, Hanuman schwankte und Mainda fiel. So hell wie Sonnenstrahlen kamen seine schnellen Pfeile, welche sie nicht meiden konnten. Gegen das von ihm gewebte Netz von Pfeilen kämpften selbst die Söhne des Raghu vergebens an. Und Rama, von Pfeilen schwer bedrängt, sprach zu seinem kriegerischen Bruder: "Sieh, erst sendet dieser Gigantenkrieger Zerstörung über unsere Vanar Freunde, und nun werfen seine dichten und schnellen Pfeile ein fesselndes Netz um uns. Der Anführer schuldet seine unvergleichliche Macht und Stärke der Gunst Brahmas, und sterbliche Kraft ringt vergebens mit ihm, dem Brahma selbst behilflich ist. Doch laß uns weiter mit unerschrockenem Herzen dieses Bombardement an Pfeilen erdulden. Bald werden wir unserer Sinne beraubt niedersinken. Dann wird der Sieger davon stürmen und seinem Vater im Palast von der Niederlage seiner Feinde erzählen."

Er verstummte. Und überwältigt von Pfeilen und Zauber wankten die Söhne des Raghu und fielen. Der Rakshasa starrte auf ihre Körper, und inmitten des Geschreis, welches seine Gefolgsleute erhoben, eilte er nach Lanka zurück, um in Ravanas Hallen vom Schicksal der Prinzen zu erzählen.

(In der Übersetzung von M.N.Dutt macht sich Indrajit zusätzlich unsichtbar und kann daher von seinen Feinden nicht bekämpft werden.)


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