Pushpak Ramayana Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 62 - Dadhimukh flieht nach Kishkinda

(Griffith läßt drei Cantos mit viel Wiederholungen und wenig Neuem aus: Dadhimukh kann dem aufgewühlten Mob entkommen und eilt zu Sugriva, um ihm das schlechte Benehmen zu berichten. Sugriva folgert daraus, daß Hanuman und die Truppe erfolgreich waren und daß der Überschwang der Gefühle und der beklagte Unfug eigentlich Ausdruck ihrer übergroßen Freude sind. Und so wird Dadhimukh befohlen, zurückzukehren und die Affen mit größter Eile herzusenden, was jener auch tut.
Für Freunde der ungekürzten Fassung folgen hier die Kapitel mit M.N.Dutt:)

Doch Hanuman, dieser Beste der Affen, sprach zu ihnen: "Trinkt ungestört den Honig, ihr Affen. Ich selbst werde den aufhalten, der sich euch in den Weg stellt." Entzückt fügte Angad hinzu: "Trinkt, ja trinkt, wir folgen Hanumans Rat, denn er ist bereits von Erfolg gekrönt. Wir müssen ihm folgen, auch wenn er uns zu einer unwürdigen Tat anführt." Die Anführer der Affen priesen ihn daraufhin hoch erfreut. Und Angad immer weiter lobend strömten sie den Weg zu Madhuvana entlang, wie Bäume, die der reißende Strom davontreibt. Sie stürmten in den Obstgarten und griffen die Wächter gewaltsam an. Schließlich hatte Hanuman die Maithili Dame gesehen, und alle anderen hatten es von ihm gehört. So ließen sie alle Ängste fahren, und mit der Erlaubnis von Angad tranken sie den Honig und labten sich an den süßen Früchten. Die Wächter näherten sich zu Hunderten, doch die dem Honig hingegebenen Affen schlugen auf sie ein und setzten ihnen ordentlich zu. Manche Affen sammelten den Honig mit ihren riesigen Händen und tranken ihn. Andere schlossen sich zu Gruppen zusammen und bewarfen sich damit. Und wieder andere tranken ihn und besprenkelten ihre nun gelbgefärbten Körper damit. Andere waren außer sich im Rausch und schlugen auf andere mit dem übriggebliebenen Honig ein. Und manche saßen am Fuß der Bäume und hielten die Zweige fest. Müde vom Trinken legten einige Laub aus und streckten sich zum Schlafen drauf aus. Und völlig betrunken und euphorisch griffen manche ihre Freunde in verrückter Raserei an. Manche schwankten, andere brüllten und wieder andere imitierten freudig die Musik der Vögel. Nach dem unmäßigem Trinken des Honigs schliefen sie auf dem Boden, lachten unverschämt oder weinten laut. Manche erzählten das Gegenteil von dem, was sie eben getan hatten und andere redeten ihnen gestikulierend dazwischen. Alle Wächter des Waldes und auch die Diener von Dadhimukh wurden von diesen schrecklichen Affen mit bösen Worten weggedrängt oder von den Stößen ihrer Kniegelenke davon geschleudert. Furchtsam flohen sie in alle Richtungen davon. Dann traten sie vor Angst schlotternd vor Dadhimukh und sprachen: "Auf Befehl von Hanuman haben die Affen mit Gewalt den Wald verwüstet, und wir wurden von ihnen hoch in die Lüfte geschleudert." Dies erregte in Dadhimukh großen Zorn. Doch erst beruhigte er die Affen: "Geht ihr nur voraus. Ich folge euch dicht auf und werde all die überstolzen und vom hervorragenden Honig betrunkenen Affen in ihre Schranken weisen." Die Diener und Wächter folgten seinem Wort, und die Prozession machte sich auf den Weg zum Madhuvana. Mit großer Eile schritt Dadhimukh in ihrer Mitte und trug einen riesigen Baumstamm in seiner Hand. Auch seine Gefolgsleute holten sich Bäume und Felsgestein. Sie bissen sich vor Wut auf die Lippen, schimpften mit den Trunkenbolden wieder und wieder und schlugen dann auf sie ein. Doch als all die Anführer nebst Hanuman den höchst zornigen Dadhimukh erblickten, griffen sie ihn mit großer Heftigkeit an. Angad hielt den mächtigen Dadhimukh mit den langen Armen wütend an der Hand fest. Und obwohl Dadhimukh sich ehrfürchtig vor ihm beugte, zeigte er ihm kein Mitgefühl aus lauter Trunkenheit und schmetterte ihn in den Staub. Dabei brach er ihm Arme und Oberschenkel und verletzte ihm das Gesicht. Dieser heldenhafte Beste der Affen wurde in einen See von Blut getaucht und blieb für eine Weile bewußtlos liegen. Dann rettete er sich in einen Winkel und sprach zu seinen Gefolgsleuten: "Laßt uns alle zu unserem Herrn gehen, zum stiernackigen Sugriva, der bei Rama lebt. Ich werde ihm alles über die unlauteren Handlungen von Angad erzählen, und sicher wird der zürnende König sie alle bestrafen. Der malerische Madhuvana ist der Lieblingsgarten des hochbeseelten Sugriva. Schon seine Großväter erfreuten sich an ihm, und bis jetzt hatten noch nicht einmal die Himmlischen Zutritt. Diese nach Honig gierenden und bereits halbtoten Affen werden ihre Strafe erhalten. Sugriva wird sie selbst, ihre Freunde und Verwandten vernichten. Diese Niederträchtigen haben den Tod verdient, denn sie mißachteten einen königlichen Befehl. Und dann wird mein ungeduldiger Zorn gestillt sein." Nach diesen Worten sprang der mächtige Dadhimukh in den Himmel und verließ mit seinen Gefolgsleuten den Ort. Im Nu hatte er den klugen Sugriva erreicht, den Sohn der Sonne. Als er Rama, Lakshmana, Sugriva und ebenen Boden entdeckt hatte, stieg er vom Himmel herab. Dann legte der große und heldenhafte Dadhimukh, der Herr über alle Wächter des Waldes, seine gefalteten Hände an die Stirn und neigte sein Haupt mit dem bleichem Gesicht zu Sugrivas Füßen.


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