Pushpak Ramayana Buch 4Zurück WeiterNews

Canto 36 - Sugrivas Rede

Sie verstummte und Lakshmana stimmte zu, von ihren sanften Argumenten überzeugt. So hatte Taras gerechte und milde Bitte sein erweichendes Herz besänftigt. Sugriva bemerkte seine sich verändernde Stimmung und warf alle Bedenken und Furcht beiseite, die wie regenschwere Kleidung auf seiner verstörten Seele gelegen hatte. Schnell schob er seine bunte Blumengirlande zu Boden, die er um seinen königlichen Hals getragen hatte, und ausgenüchtert war er wieder er selbst. Dann wandte er sich an den prinzlichen Herrn und begann in beschwichtigenden Worten: "Meine Pracht, den Reichtum und die königliche Herrschaft waren in anderen Händen bis Rama zu meiner Rettung kam und mir Macht und Ruhm zurückgab. Oh Lakshmana, sag, wessen dankbares Herz könnte die Hoffnung nähren, auch nur einen Teil dieser Tat von Rama mit der himmlischen Abstammung zurückzuzahlen durch den Dienst eines Lebens? Sein Feind Ravana soll sterben und Sita wieder bei ihm sein. Ich werde des Helden Seite nicht verlassen, bis er den Sieg errungen hat. Welche Hilfe kann er gebrauchen, er, der einmal seinen Bogen spannte und den Pfeil durch sieben hohe Bäume fliegen ließ, einen Berg spaltete und dann die Erde zerteilte mit unverbrauchter Kraft? Welchen Beistand benötigt er, der nur die Sehne seines Bogens schwirren läßt, und bei dessen Klang die Erde mit Bergen, Wäldern und entwurzelten Felsen wie im Fieber bebte unter der donnernden Wucht? Ich werde alle meine Legionen aufbringen und dem Kriegerkönig dichtauf folgen, wenn er auf seinem ungestümen Weg marschiert, um den schrecklichen Ravana und seine Heere zu töten. Wenn ich eines Vergehens schuldig bin, sei es durch Nachlässigkeit oder sorglose Liebe, dann laß ihn seinem loyalen Sklaven vergeben, denn Fehler haften allen an, die leben."

So gab Sugriva seine Antwort, gut, tapfer und in demütigen Worten. Lakshmanas ärgerliche Stimmung war gedämpft, und er sprach wieder in freundlichen Worten: "Mein Bruder wird in dir einen Gefolgsmann und Freund sehen. Du bist so stark, tapfer und mutig, so rein in deinen Gedanken und mit demütiger Seele, daß du es wohl verdienst, zu regieren und dir alles Glück eines Monarchen zu gewinnen. Gewähre meinem Bruder deinen Beistand, und alle seine Feinde werden durch seinen Arm fallen. Denn die Worte, die du sprichst, passen gut zu einem weisen und entschlossenen Anführer mit einem dankbaren und gerechten Herzen und seinen unbeirrbaren Schritten. Oh komm, und erheitere meinen traurigen Bruder, der um sein Weib klagt, die er so liebt. Und vergib meine barsche Anrede, Freund, und Ramas verzweifelten Kummer."


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