Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 66 - Lakshmanas Rede

Erbost und mit lodernden Augen stand er klagend um seine hinfort gerissene Dame, fest entschlossen, wie das Feuer des Schicksals, die weite Welt trostlos zu machen. Er schaute auf seinen gespannten Bogen, seufzte wieder und wieder und wollte wirklich die dreifache Welt verderben, wie Hara (Shiva) am Tage des Verhängnisses. Mit Sorge schaute Lakshmana bewegt auf seinen Bruder und dessen ungewohnte Stimmung. Mit vor Angst trockenen Lippen und die Hände ehrfürchtig gefaltet sprach er: "Dein Herz war immer sanft und freundlich und jedem Wesen wohl gesinnt. Wirf nicht deine zärtliche Stimmung fort, und halte dich nicht an die übergroße Herrschaft des Ärgers. Der Mond ist für sanfte Anmut bekannt, die Sonne hat allen Glanz, der ruhelose Wind ist frei und schnell und die Erde in Geduld unübertroffen. Und so ist der Ruhm mit seinen edlen Früchten dein ewiges Attribut. Oh laß nicht, wegen der Sünde eines Einzelnen, die dreifache Welt untergehen. Ich weiß nicht, wem dieser Wagen gehört, der hier in Teilen vor unseren Augen liegt. Auch kenne ich nicht die Streiter, die sich hier trafen und fochten, oder welchen Preis die Feinde suchten. Noch wer den Boden zeichnete mit Hufen und Rädern oder wessen Hand den Stahl führte. Oder wer wohl nach der Schlacht diesen Ort verließ, der so traurig mit Blutstropfen eingefärbt ist. Doch wenn ich auch mit größter Sorgfalt suche, dann finde ich nur die Spuren eines Einzelnen, und nicht von Zweien. Wohin ich auch meine Augen wende, ich finde ebenfalls keine mächtige Armee in der Nähe. Bitte strafe nicht wegen eines Vergehens mit solch alles betreffender Vergeltung. Denn Könige sollten das Schwert, welches sie tragen, in milder Weise führen und es lieber sparen. Du, den der Ruf des Elends immer bewegte, warst die Hoffnung und der Halt aller in der ganzen Welt. Und wer würde nicht dieses Verbrechen an deiner gestohlenen Dame tadeln? Gandharvas, Danavas, Götter, Bäume, Felsen, Flüsse und das Meer könnten niemals auf irgendeine Weise deine Seele kränken, als einen, der heiligste Riten annahm.

Doch den, der es wagte, deine Dame zu stehlen, den jage, oh König, mit unermüdlicher Absicht. Zähle auf mich, die heilige Schar der Eremiten und den großen Bogen, der deine Hand bewaffnet. Wir werden jede mächtige Flut durchsuchen, jeden Wald und jeden Berg von der Spitze bis zum Grund. Wir werden zu den schönen Heimstätten der Götter fliegen und zu den strahlenden Gandharvas im Himmel, bis wir, wo immer er auch sein mag, den Schuft gefunden haben, der deine Gemahlin von dir nahm. Wenn dann die Suche vorüber ist und die Götter dir deine Sita nicht wieder zurückgeben, dann halte deine rächende Hand nicht länger zurück, oh königlicher Herr des Landes Kosal. Wenn Sanftmut, Gebet und Gerechtigkeit zu schwach sind, um dir deine gesuchte Dame zurückzubringen, dann auf, Bruder, besiege mit tödlichen Schauern von hellgoldenen Pfeilen deine Feinde, so furchtbar wie der flammende Blitz, der von König Mahendras Firmament ausgesandt wird."


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