Als Rama sich den Giganten zu Fuß und ganz allein nähern sah, da sprach er erst mit mildem Tadel, doch dann brach drohender Zorn aus ihm heraus: "Du hast mit der Armee, die du anführtest mit Elefant, Wagen und Roß, eine sündige und schamvolle Tat gewirkt, eine Tat, die alle Lebenden tadeln müssen. Wisse, daß der Bösewicht mit teuflischem Sinn, der aus Angst von den Menschen Herr der drei Welten genannt wird, von allen verabscheut wird und voller Furcht vergehen muß. Du Wanderer der Nacht, wenn die Taten eines Schurken die Welt mit Not erfüllen, und er dies wenig beachtet, dann bewaffnet sich jede Hand, sein Leben zu nehmen und ihn wie eine tödliche Schlange zu zerquetschen. Wenn Männer beginnen, aus Gier oder Lust ein Leben in Sünde zu führen, dann ist das Ende nah, gerade wie eine unweise, brahmanische Dame vom gefallenen Hagel ißt und stirbt(1). Deine Hand hat die Guten und Reinen erschlagen, die heiligen Einsiedler des Dandaka Waldes. Und du sollst die Früchte davon ernten. Nicht lange sollen diejenigen, deren Brust sich an Sünde erfreut, welche die Welt verabscheut, ihre schuldige Kraft und den Stolz behalten, sondern vergehen, wie Bäume mit vertrockneten Wurzeln. Ja, so wie die Jahreszeiten kommen und gehen soll jeder Baum seine freundlichen Früchte zeigen, und Sünder ernten zur rechten Zeit den Ertrag jedes früheren Verbrechens. Denn die müssen sicher sterben, die unwissentlich von vergiftetem Fleisch gegessen haben. Auch die, die ihr Leben in Sünde verbracht haben, bekommen ihre lange Strafe. So wisse, du Wanderer der Nacht, daß ich, ein König, gesandt wurde, die Bösen zu erschlagen, die den Haß der Menschen gewannen, weil sie deren Gesetze verletzten. An diesem Tag soll meine rächende Hand goldstrahlende Pfeile aussenden, die reißen und verletzen, und sich mit Zorn durch deine Brust bohren, wie Schlangen durch ein Ameisennest stoßen. Du sollst heute mit deiner Armee zu den Toten gehören und die Heiligen erblicken, die durch deine Hand bluteten und deren Fleisch dein grausamer Rachen verschlang. Und sie sollen, auf einem goldenen Sitz strahlend, ihren Schlächter in der Hölle sehen. Kämpfe mit aller Kraft, die du dein nennst, du niederer Abkömmling eines unedlen Geschlechts. Und doch werden meine Pfeile heute deinen Kopf zu Boden werfen, wie die Frucht einer Palme."
Dies waren die Worte, die Rama sprach. Da glommen Kharas Augen rot auf vor Zorn und verrückt vor Wut, die in ihm raste, erwiderte er mit einem Lächeln: "Du, Dasarathas Sohn, hast nur die niederen Dämonen meines Gefolges getötet. Wie kannst du mit leerer Prahlerei deine Macht rühmen und den Preis einfordern, der noch nicht dein ist? Die wirklich Großen und edlen Tapferen schwärmen nicht so in Eigenlob. Die Hervorragendsten der Menschheit bringen keine Schande über sich mit leerem, prahlerischem Geschwätz wie du. Nur die mit niederer Seele, die dem Ruhme Unbekannten, die das Geschlecht der Krieger mit Schande verderben, sprechen in sinnlosem Stolz, wie du eben geprahlt hast. Welcher Held, wenn die Kriegsglocke läutet, rühmt sich seiner hohen Abstammung oder sucht, seine eigene Herkunft zu verherrlichen, wenn die Kämpfer aufeinandertreffen und sterben? Schwäche und Narrheit zeigen sich in jedem protzenden Wort, das du aussprichst, gerade wie die mit (Dutt: Kusha) Gras gefütterten Flammen hoch schlagen und falsches, (Dutt: goldglänzendes) Messing enttarnen. Siehst du mich hier nicht stehen, bewaffnet mit der mächtigen Keule, die ich trage, fest wie ein die Erde tragender Berg, dessen Gipfel metallische Adern durchziehen? Ho, hier stehe ich vor deinem Angesicht, um dich mit meiner mörderischen Keule zu töten, drohend wie der Tod, der Welten Herr, mit seiner verhängnisvollen Schlinge. Genug davon. Es gibt viel mehr, was gesagt werden könnte, aber die Zeit drängt. Bevor die Sonne sich zur Ruhe herabsenkt, und die Schatten der Nacht die Schlacht beenden, werden die Zweimal Siebentausend meiner Armee, die durch deine blutige Hand fielen, ihre Tränen abgewischt haben und über deinen heutigen Fall triumphieren."
Er sprach, löste die mächtige, mit Gold beringte Keule aus ihrer Halterung, und schleuderte sie wütend auf Rama wie einen roten, feurigen Blitz. Die schwere Keule, die Khara warf, sandte glühende Blitze aus, während sie flog. Bäume und Büsche wurden unter dem Feuerstoß verbrannt, als sie sich ihrem Ziel näherte. Doch Rama beobachtete die Keule, so schrecklich wie die Schlinge von Ihm, der die Toten regiert, und spaltete die flammende und zischende Waffe mit seinen Pfeilen. Da war ihr Schrecken zerstört und verbrannt, und harmlos lag sie auf dem Boden, wie eine große Schlange in zorniger Laune, von betäubenden Kräutern besiegt.
(1) Dies wurde wohl damals allgemein als eine Todesursache angenommen.