Pushpak Ramayana Buch 3Zurück WeiterNews

Canto 20 - Tod der Giganten

Erneut kam die furchtbare Shurpanakha nun mit Gefolge zur Wohnstätte des Rama und zeigte den begierigen Giganten, wo Sita und die Jünglinge wohnten. Innerhalb der Laubhütte erspähten sie den Helden mit der Gefährtin an seiner Seite und dem treuen Lakshmana, der auf die Wünsche seines Bruders wartete. Da erhob der edle Rama die Augen und erblickte die anstürmenden Dämonen. Als diese sich immer weiter näherten, sprach er zum glorreichen Bruder: "Mein lieber Bruder, wache hier eine Weile über Sitas Sicherheit. Ich werde diese Kreaturen töten, welche die Fußspuren meiner Gemahlin verfolgen." Er sprach, und der ehrfürchtige Lakshmana folgte unterwürfig dem Wort des Bruders.

Der tugendbeseelte Sohn des Raghu spannte seinen großen, mit Gold verzierten Bogen und, mit der Waffe in der Hand, sprach er zur Truppe der Giganten: "Wir sind Rama und Lakshmana, vom mächtigen König Dasaratha abstammend. Wir wohnen hier für eine Weile mit Sita im wilden und trüben Dandaka Walde. Wir nähren uns von wilden Wurzeln und Früchten und führen ein Leben nach striktesten Regeln. Sagt, warum wollt ihr unsere Leben gefährden, die wir in der Wildnis und an diesem Ort auf Wunsch der Einsiedler verweilen? Unsere Bögen und Pfeile sind es nicht gewohnt zu verschonen. Zur Vergeltung bin ich hier, um euch sündige Bande in der Schlacht zu töten. Bleibt, wo ihr seid, verhaltet euch ruhig und sucht nicht den schrecklichen Kampf mit mir. Wenn ihr nicht eure Leben opfern wollt, ihr Wanderer der Nacht, kehrt um." Sie hörten zu, während der Held sprach, und Zorn erhob sich in jeder Brust. Die Brahmanenmörder hielten ihre mächtigen Speere hoch und setzten zur Antwort an. Ihre Augen flammten auf im Zorn, während Ramas Augen in rächendem Ärger brannten. In wilder Wut antworteten sie dem unvergleichlichen Prinzen, dessen Stimme mild gewesen war: "Nein, du hast übermütig Khara, unseren Herrn, verärgert. Für deine Sünde sollst du uns im Schlachtgetümmel dein verwirktes Leben übergeben. Du hast keine Macht, allein gegen unsere Gruppe zu stehen. Es wäre unsinnig, deine alleinige Kraft mit der unseren in der Front des Kampfes zu vergleichen. Wenn wir zum Kampf ausgerüstet vorrücken mit geschwungenem Spieß, Keule und Lanze, dann sollst du besiegt im hoffnungslosen Feld uns deinen Bogen, deine Stärke und dein Leben übergeben." Mit bitteren Worten und drohender Miene sprachen die furchtbaren Vierzehn heftig, erhoben Schwert und Speer und griffen Rama in wildem Lauf an.

Die Giganten schleuderten ihre geraden Speere auf den unvergleichlichen Helden. Der Sohn des Raghu spannte seinen Bogen, sandte zweimal sieben Pfeile ab, und jeder Speer fiel von den glänzenden, wohlgezielten Pfeilen gespalten zu Boden. Der Held schaute, sein Ärger wuchs zum Zorn, und er zog von seiner Hüfte vierzehn frische, scharfe und sonnenhelle Pfeile. Er griff seinen Bogen, spannte die Sehne und, auf die Gigantenbande zielend, schoß er die Pfeile auf den Feind, wie Indra den Blitz schleudert. Die sausenden Pfeile durchbohrten blutverschmiert der Feinde Brust und verschwanden tief in der Erde, wie Schlangen, die einen Ameisenhügel durchkriechen. Und die erschlagenen Unholde wurden zu Boden geworfen, wie ausgerissene, von Sturmböen entwurzelte Bäume. Dort lagen sie mit zerfleischten Körpern, in ihrem eigenen Blut und atemlos. Mit ohnmächtigem Herzen und wütenden Augen sah Shurpanakha ihre Krieger sterben. Mit abgetrockneten Wunden, die kaum noch bluteten, floh sie zurück zu ihrem Bruder und beugte sich zu Kharas Füßen mit lauten Klagen und schmerzbeladen. Dort ließ sie in unaufhörlichem Strom ihre Tränen rinnen mit schmerzensbleichem, grimmigem Gesicht, wie eine Pflanze, aus der langsam die Gummitropfen sickern. Shurpanakha lag hingestreckt und erzählte ihrem Bruder alles: den Ausgang der blutigen Schlacht und den Tod der riesigen Kämpfer.


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