Pushpak Ramayana Buch 2Zurück WeiterNews

Canto 110 - Ikshvakus Söhne

Es sprach Vasishta, der erkannt hatte, daß Ramas Seele voller Zorn und Kummer war: "Der Weise Javali weiß sehr wohl um die Veränderungen, welche die Welt befallen. Um dich zur Zurücknahme deines Entschlusses zu bewegen, sprach er diese Worte. Herr der Welt, höre nun von mir, wie einst diese Welt ins Sein kam. Zuerst war Wasser und sonst nichts. Die sich weit ausdehnende Erde ward geformt. Dann kam der selbstexistente Brahma mit den Göttern daraus hervor. Brahma (in Gorresios Ausgabe: Vishnu) bat in Gestalt eines Ebers diese Erde, sich aus der Tiefe zu erheben, und dann schuf er mit seinen Söhnen von friedvoller Seele die Welt und gab ihr Gestalt. Brahma erhob sich aus dem subtilsten Äther, er kennt kein Ende, keinen Verlust und keine Veränderung.

Er hatte einen Sohn mit Namen Maricha, und Kasyap war Marichas Kind. Von ihm stammte Vivasvat ab und von ihm Manu, dessen Ruhm niemals verblassen wird. Manu, der den Sterblichen Leben gab, bekam den guten und tapferen Ikshvaku. Er war der erste König von Ayodhya, der Stolz ihrer berühmten Dynastie. Von ihm stammte der glorreiche Kukshi ab, dessen Ruhm durch alle Regionen drang. Zum Rivalen an Kukshis altem Ruhm ward sein Thronerbe, der große Vikukshi. Sein Sohn war Vana, Herr der Macht, sein Sohn Anaranya, stark im Kampfe. Keine Hungersnot störte ihre glückliche Regentschaft, keine Dürre vernichtete das freundliche Korn unter den Söhnen des tugendhaften Herrschers. In seinem glücklichen Reich hielt es keinen Dieb. Sein Sohn war Prithu, ein herrlicher Name, und von ihm stammt der weise Trisanku ab. Er ging in seinem Körper in den Himmel ein wegen seiner hervorragenden Liebe zur Wahrheit. Er hinterließ einen weithin berühmten Sohn, bekannt unter dem Namen Dhundhumar. Dessen Sohn trug erfolgreich den Namen Yuvanasva, dem Ruhme lieb. Als er starb, folgte ihm sein Sohn Mandhata, König der Menschen. Und sein Sohn war gesegnet mit hohem Mut, Susandhi, der Glückliche und Weise. Er hatte zwei edle Söhne, Dhruvasandhi und Prasenajit. Bharat war Dhruvasandhis Sohn. Sein glorreicher Arm vollführte die Eroberung. Gegen seinen Sohn König Asit erhoben sich in fürchterlicher Schlacht seine königlichen Feinde, die schrecklichen und wilden Haihayas, Talajanghas und Sasivindus genannt. Lange Zeit kämpfte er, war aber dann gezwungen von seinem Königreich und dem Schlachtfeld zu fliehen. Die Gattinnen, die er zurückließ, hatten beide empfangen und, so wird die alte Geschichte erzählt, eine der beiden vergiftete aus Angst vor dem konkurrierenden Kind die Lebensmittel. Es begab sich, daß Chyavan, Bhrigus Kind, durch die pfadlose Wildnis wanderte, wo ihn die stolzen und lieblichen Gipfel des Himalaya mit seltsamem Entzücken gefangen hielten. Da kam die andere verwitwete Königin mit Lotusaugen und wunderschöner Miene und sehnte sich nach einem Sohn. Mit ernsten Gebeten flehte sie den Heiligen darum an. Als so Kalindi, die schöne Dame, in demütiger Verehrung sich nahte, da sprach der heilige Weise zu ihr: 'Oh königliche Dame, aus deiner Seite wird bald ein glorreicher Sohn kommen, rechtschaffen und treu, tapfer und stark. Er wird seine alte Linie aufrechterhalten als Geißel seiner Feinde und mit hoher Seele.' Da umschritt die Dame den Heiligen und verabschiedete sich voller Verehrung. Sie kehrte in ihr Heim zurück und gebar dort den versprochenen Sohn. Da ihre Rivalin das Gift gemischt hatte, um ihre Empfängnis und das Ungeborene zu zerstören, nannte sie den geretteten Jungen Sagar (sa = mit, gara = Gift). Als jener das große feierliche Opfer ausführen ließ, erfüllte er die lebenden Wesen mit Angst. Denn seinem Befehle folgsam, gruben sich seine zahllosen Söhne durch den Ozean. Prinz Asamanj war Sagars Kind. Doch er wurde vom Vater des Landes verwiesen, denn er hatte grausame Sünde und den Haß des Volkes auf sich geladen. Dem Asamanj gebar seine Gefährtin den strahlenden Ansuman, seinen heldenhaften Thronerben. Ansumans Sohn war der berühmte Dilipa, und der bekam einen Sohn mit Namen Bhagirath. Von ihm stammte der gerühmte Kakutstha ab. Du trägst noch seinen Namen. Kakutsthas Sohn war Raghu, und daher wirst du auch der Sohn Raghus genannt. Ihm folgte der mutige Purushadak nach, ein furchtbarer Held von gigantischer Größe. Er trug auch den Namen Kalmashapada, denn seine Füße waren voller Flecken. Sankhan, sein Sohn, wuchs zur Mannbarkeit heran und starb traurig mit einer besiegten Armee. Aber bevor er verging, wurde der an Gesicht und Gliedern schöne Sudarsan geboren. Vom wunderschönen Sudarsan stammte Prinz Agnivarna, strahlend wie eine Flamme. Sein Sohn war Sighragn, unvergleichlich schnell, und Maru war sein Nachkomme. Prasusruka war Marus Kind, sein Sohn wurde Ambarisha genannt. Nahush war Ambarishas Erbe mit einer Hand zum Kämpfen und einem Herzen voller Wagnis. Sein Sohn war der gute Nabhag, von Jugend an berühmt für Frömmigkeit und Wahrhaftigkeit. Der große Nabhag hatte zwei Kinder, Aja und Suvrat, rein und treu. Von Aja stammte Dasaratha ab, dessen tugendhaftes Leben frei von Tadel war.

Sein ältester Sohn bist du; sein Thron, oh berühmter Rama, ist nun dein. Akzeptiere die Herrschaft, die rechtens dein ist und schau auf die Welt mit gütigen Augen. Im Geschlecht der Ikshvakus nahm schon immer der Älteste den Platz des Vaters ein, und während er lebt, ist es keinem anderen Sohn erlaubt, König und Regent zu sein. Die Regel, die Raghus Kinder bewahrten, muß nicht von dir verschmäht werden. Akzeptiere dieses Reich mit Schätzen ohnegleichen und herrsche wie dein Vater."


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