Pushpak Ramayana Buch 2Zurück WeiterNews

Canto 80 - Der Weg wird bereitet

Alle jene, welche die Handwerkskunst beherrschten oder ferne Länder kannten, waren eifrig zugange in ihrem Geschäft. Sie arbeiteten mit Werkzeugen oder schichteten mit dem Spaten. Gewandte Handwerker schmiedeten Räder oder arbeiteten mit schwerem Gerät, Pfadfinder und geübte Arbeiter waren beschäftigt, Gräben auszuheben, Steine zu behauen und aufzubauen. Jene Hände konnten Bäume fällen, andere arbeiteten mit Streifen von geschnittenem Bambus. Alles strebte voran und ward von denen geführt, die vorher den Weg erkundet hatten. Vorwärts wogte die starke Menge in triumphaler Laune, wie der große Ozean, dessen Wellen sich hoch aufbäumen, wenn der Vollmond am Himmel steht. In der eigenen Tätigkeit geübt, verbanden sich die verschiedenen Zünfte, und rückten vor mit allen Werkzeugen und Gerätschaften versehen. Wo Büsche und verfilztes Buschwerk lag, da gruben sie mit Spaten den Weg frei. Sie fällten jeden Stumpf, räumten jeden Stein beiseite und viele Bäume wurden gestürzt. An anderen Orten, in trockenen Gegenden, wurden viele große Bäume von fleißigen Händen gepflanzt. Welche Route der Weg auch immer nahm, sie arbeiteten mit Axt, Beil und Hacke. Andere nahmen ihre ganze Kraft zusammen und zogen energisch Pflanzen und Sträucher mit der Wurzel aus und begradigten jedes Tal und jeden Hügel. Jedes Loch und jede Grube, die den Weg erschwerten, wurde mit Steinen, Erde und Lehm ausgefüllt. Fallender und sich hebender Boden wurde sorgsam eingeebnet. Über Schluchten wurden in unaufhörlicher Mühe Brücken gebaut und die steinige Erde ward fein eingestampft. Hier und dort, mal rechts, mal links wurden Gräben angelegt, und bald schon strömte die Flut durch das neugeschaffene, weite Flußbett, deren eilende Wasser mit den grenzenlosen Weiten des Ozeans wetteiferten. An trockenen und dürstenden Orten gruben sie viele Quellen und Teiche und bauten Altäre an deren Ufer, um das brachliegende Land zu schmücken. Mit gutem Pflaster belegt, blühenden Bäumen, die im Winde schwankten, wilden, singenden Vögeln, mit duftendem Sandelwasser benetzt und vielen Blumen angepflanzt, sah die mächtige, königliche Straße aus, wie die himmlischen Pfade der Götter.

Geschickte, wegen ihrer Fähigkeiten ausgewählte Arbeiter mühten sich, den Willen des hochbeseelten Bharata zu erfüllen, und suchten, an jedem angenehmen Ort mit Bäumen voller süßer Früchte, welche schön anzusehen waren, angenehme Rastplätze mit allen Vergnügungen einzurichten, wie er es befahl. Und die, die in den Sternen lasen und um frohe Stunden und Zeichen wußten, errichteten sorgsam die Zelte in den Schatten für den hochgeistigen Bharata, mit reichlich Platz auf ebenem Grund und einem breiten und tiefen Gaben drumherum, ganz wie bei Mandar in seinem turmhohen Stolz, mit Straßen von einer Seite zur anderen, mit vielen hohen Palästen und von einer edlen Mauer umgeben. Wo die Straßen von geschickten Handwerkern gebaut wurden, da wehten viele herrliche Banner, und es gab viele prächtige Häuser, auf denen die Tauben in ihren Nestern sich behaglich niedergelassen hatten.

Äußerst schön anzusehen, wie himmlische Wagen, die durch die Lüfte gleiten, waren die Rastplätze und konnten sich mit Indras eigener Stadt in Schönheit und Glückseligkeit vergleichen. Die königliche Allee für den Prinzen war durch die gestaltende Kunst von ausgezeichneten Handwerkern errichtet worden und strahlte wie der Himmel in einer schönen Nacht, in welcher der Mond und alle Sterne glänzten.


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