Pushpak Ramayana Buch 1Zurück WeiterNews

Canto 21 - Die Rede des Vishvamitra

Der Eremit hörte voller Zufriedenheit die so wunderbar gewandte Rede, und als vor Freude ihm sogar die Haare zu Berge standen, da gab er dem König folgende Antwort: "Gut war deine Rede, oh edler König, und deiner in allem würdig. So sollten die Lippen der Könige mit Weisheit getränkt sein, die Vasishta unterweist. Den Gefallen, um den ich dich bitten will, hast du mir bereits gewährt, bevor ihn meine Zunge aussprechen konnte. Aber laß meiner Geschichte deine Aufmerksamkeit zuteil werden und höre, weswegen ich zu dir kam.

Wie es die Schriften gewähren bin ich gerade mit einem heiligen Opfer beschäftigt, oh König. Doch zwei Unholde, die ihre Gestalt nach ihrem Willen ändern können, stören den Ritus mit verfluchtem Geschick. Oft, wenn alles beinahe beendet ist, vereiteln die beiden meine mühselige Arbeit und werfen Stücke rohen Fleisches auf den Altar oder schütten Ströme von Blut darüber. Als somit das Opfer verspottet und aufgehalten und alle meine fromme Hoffnung aufgeschoben ward, da verließ ich den Ort mit niedergeschlagenem Herzen und bin seitdem bekümmert ob der fruchtlosen Mühe. Besonnenheit verbietet mir, meinen Zorn über sie auszuschütten, denn ein gemurmelter Fluch oder ein drohendes Wort dürfen niemals in einem solchen Opferritus vorkommen. Deine Gnade kann den Störenfrieden Einhalt gebieten und mir die lang ersehnten Früchte meiner Mühe gewähren. Deine Pflicht gebietet es dir, den leidenden Gast und flehenden Freund zu beschützen. Überlaß mir deinen Sohn, deinen Erstgeborenen, den Locken wie Rabenflügel schmücken, den jungen Helden, den wahrhaft Mutigen, ich bitte dich demütig, oh glorreicher König. Denn er kann die Dämonen besiegen, die meine Riten stören und mir Kummer bereiten. Meine Macht wird den Jungen vor Schaden beschützen und himmlische Kraft seinen Arm stärken. Ich werde unzählige Gaben über ihm ausschütten; kraftvolle Geschenke, die seinen Ruhm sichern und seinen Namen in allen Welten bekannt machen werden. Sei unbesorgt, die Unholde können niemals vor der Kraft seiner Hände bestehen, denn unter all den Mutigen und Besten kann dieses Paar nur von ihm, Raghus Sohn Rama, geschlagen werden. In den Stricken des Schicksals gefangen und durch ihre Wut erblindet, sind diese stolzen und halsstarrigen Sünder dem hochbeseelten Rama keinesfalls ebenbürtig. Laß nicht deine väterliche Brust zu sehr in Liebe und Zuneigung versinken. Betrachte die Feinde als bereits erschlagen, ich gebe dir mein Wort darauf, und ich habe niemals etwas vergebens versprochen. Ich kenne den Helden Rama gut. In ihm wohnen hohe Gedanken und Heldenmut. Auch Vasishta und all die anderen, die sich langer Enthaltsamkeit hingegeben haben, wissen das. Wenn du das Richtige tust, gewinnst du dir hohen Ruhm und Verdienst, der auf dieser Erde weilen und anhalten wird. Gib mir deinen Sohn, großer König, und wenn Vasishta und die anderen heiligen Männer meinen Worten zustimmen, laß Rama mit mir gehen. Das Opfer wird zehn Nächte andauern und bevor diese Zeit abgelaufen sein wird, werden die niederträchtigen Bösewichte vom wunderbaren Rama vernichtet sein. Ich warne dich, laß die Stunden nicht ungenutzt verstreichen, die für das Opfer vorgesehen sind. Dir ist Glück beschieden, du königlicher Herrscher, also übergib dein Herz nicht nutzlosem Kummer."

So sprach der fromme Heilige in tugendhaften und gerechten Worten. Doch die gute Rede fiel mit schmerzhaftem Brennen in Ohr und Brust des Königs, und er fiel, von Schmerzen geplagt, die zu heftig für ihn waren, ohnmächtig zu Boden.


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