Pushpak Prem SagarZurück WeiterNews

41 – Akruras Vision in der Yamuna

Sri Shukadeva Ji erzählte weiter: − Oh Herr der Erde! Yashoda und all ihre Kuhhirtinnen verließen die Stelle, wo sie sich von Krishna und Balarama verabschiedet hatten, und kehrten nach Vrindavana zurück, und Sri Krishna erreichte mit seinen Kameraden das Ufer der Yamuna. Die Kinder der Kuhhirten tranken dort Wasser, und Krishna stellte seinen Wagen in den Schatten eines Feigenbaumes. Akrura stieg von dem Wagen herunter mit der Absicht, ein Bad in der Yamuna zu nehmen. Sri Krishna sah dies und sagte deswegen zu Nanda Ji: „Bitte fahre schon voraus und nimm’ die Kuhhirten-Kinder mit. Mein Onkel Akrura möchte ein Bad nehmen, und darum kommen wir später nach und sehen uns in Mathura.“

Als Nanda Ji diese Worte gehört hatte, setzte er seine Wagen mit den Kuhhirten-Kindern in Bewegung in Richtung Mathura. Akrura entkleidete sich, wusch seine Hände und Füße, nahm etwas Wasser mit der hohlen Hand, ging über das Ufer und weit in das Wasser der Yamuna hinein. Er tauchte mit dem Kopf unter Wasser, vollzog eine Puja und brachte den verstorbenen Vorfahren ein Trankopfer dar. Danach betete und meditierte er, und als er – mit dem Kopf unter Wasser – die Augen öffnete, sah er vor sich im Wasser Sri Krishna und seinen Wagen.

Akrura richtete sich auf, hielt seinen Kopf über Wasser, und sah den Herrn der Yadus und Balarama in ihrem Wagen unter dem Feigenbaum sitzen. Er war sehr erstaunt über die seltsame Erscheinung im Wasser, obwohl er Krishna und seinen Bruder dort auf dem Wagen sah. Beide saßen sie im Schatten unter dem Feigenbaum, und beide sah er sie unter Wasser. Akrura sagte zu sich: „Ich verstehe dieses Geheimnis nicht; sie sind beide außerhalb des Flusses und gleichzeitig auch darin. Welches Bild ist das wirkliche Bild?“

Sri Shukadeva Ji fuhr mit seinem Bericht fort: − Oh großer König! Akrura Ji dachte über die Erscheinungen nach, die er in gleicher Art innerhalb und außerhalb des Wassers der Yamuna gesehen hatte, und in der Zwischenzeit erschien Sri Krishna Chandra in einer Gestalt mit vier Armen, die Muschel, Diskus, Keule und Lotusblume in den Händen hielten; und die Devas, die Weisen, die himmlischen Musiker und Tänzer, und alle weiteren Verehrer Krishnas erschienen im Wasser. Und kurz danach erschien Krishna auch noch als Vishnu, der im Yoga-Schlaf auf der großen Schlange Shesha ruht. Als Akrura diesen wunderbaren farbenprächtigen Anblick sah, wunderte er sich noch mehr.

Während Akrura so im Wasser stand und einige Zeit über Krishna meditierte, erlangte er Wissen. Darum faltete er seine Hände, erwies eine Ehrerbietung und begann, sein Gebet an Krishna zu sprechen:

„Du bist die Gottheit, der Schöpfer und der Zerstörer. Du kamst Deinen Verehrern zuliebe in die Welt und nimmst zahllose Formen und Gestalten an; und die Götter, alle Menschen und die Weisen sind Teilchen von Dir. Sie werden von Dir erschaffen und in Dir erhalten, so wie Wasser im Ozean enthalten ist und vom Ozean hergegeben wird. Deine Größe ist unvergleichbar! Wer kann sie beschreiben? Du verbleibst ständig in der Form des verkörperten Geistes.“

Akrura fuhr fort: „Der Himmel ist Dein Kopf, die Erde Deine Füße, der Ozean ist Dein Bauch und die Atmosphäre Dein Nabel; die Wolken sind Dein Haar und die Bäume sind Haare auf Deinem Körper. Das Feuer ist Dein Mund, die zehn Himmelsrichtungen sind Deine Ohren, und Sonne und Mond sind Deine Augen. Indra ist Dein Arm und Brahma Deine Intelligenz; Rudra ist Dein Stolz; der Donner ist Deine Sprache; die Luft ist Dein Leben und das Wasser ist Deine Aussaat. Tag und Nacht hängen vom Öffnen und Schließen Deiner Augenlider ab. – Sind das die Formen, in denen Du für ewig zu finden bist? Wer kann Dich erkennen?“

Auf diese Weise brachte Akrura sein Gebet an Krishna dar. Er meditierte über Krishnas Lotosfüße und sagte: „Oh mitfühlender Gott! Ich bitte um Deinen Schutz.“


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