Pushpak Prem SagarZurück WeiterNews

33 – Sri Krishna ist wieder sichtbar

Sri Shukadeva sagte: − Oh großer König! Als Sri Krishna Chandra, der die Geheimnisse aller Herzen kennt, sah, dass die Kuhhirtinnen ohne ihn nicht überleben würden, erschien er zwischen ihnen als Nandas Sohn, genauso wie ein Zauberer wieder erscheint, nachdem er sich verborgen hatte, während ein Zuschauer die Augen schloss. – Als sie sahen, dass Hari zurückgekommen war, belebten sich ihre Sinne wieder, so wie sich die Sinne der Wahrnehmung wieder erholen, wenn das Leben bei einem Toten wieder zurückkehrt. Solange sie ihn nicht gesehen hatten, waren ihre Gemüter in Aufruhr gewesen, so als ob sie von einer Schlange gebissen worden wären, die das Gemüt aufregt. Ihre Unruhe war beendet, als der, den sie liebten, wieder erschien, genauso wie Kletterpflanzen wieder belebt werden, indem sie mit dem Wasser des Lebens begossen werden. In derselben Weise wie die Lotusblume, die nachts so aussieht, als wäre sie verdorrt, aber durch den strahlenden Sonnenschein wiederbelebt wird, genauso wurden die großen Augen der Kuhhirtinnen wieder lebendig, als sie Krishna sahen.

Nachdem er soviel berichtet hatte, sagte Sri Shukadeva Ji: − Oh großer König! Die Kuhhirtinnen sahen Sri Krishna, die Wurzel der Freude, und erwachten alle auf einmal aus ihrer Mutlosigkeit. Sie kamen zu ihm und waren überglücklich, wie jemand, der im unermesslichen Ozean versunken war und doch einen seichten Platz findet. Und so versammelten sie sich um ihn herum.

Krishna ging mit ihnen allen zu der Terrasse, auf der sie zuerst gesungen und getanzt hatten. Bei ihrer Ankunft nahm eine der Kuhhirtinnen ihren Schal und breitete ihn aus, damit Krishna sich darauf setzen konnte. Nachdem er darauf Platz genommen hatte, wurden viele Kuhhirtinnen ärgerlich und sagten: „Maharaja! Du bist sehr hinterlistig, weil Du die Gedanken und den Reichtum anderer stiehlst, aber niemandes gute Eigenschaften anerkennst.“

Danach sagten sie zueinander: „Er hat das Gute aufgegeben und das Böse angenommen. Die Täuschung passt zu ihm. Überlegt, Freunde! Wie könnten wir uns mit ihm einlassen?“ − Als sie das hörte, sagte eine von ihnen: „Freundinnen! Halten wir uns lieber zurück, weil wir von unserem Gerede keinen Nutzen haben. Ich werde Krishna selbst fragen.“ Als sie das gesagt hatte, lächelte sie und erkundigte sich bei Krishna: „Maharaja! Erkläre uns, wer in den folgenden vier Fällen ein guter Mann ist, und wer ein böser Mann ist: − Einer, der ohne eine gute Tat getan zu haben, gute Taten von anderen erwartet; ein Zweiter, der eine gute Tat belohnt; ein Dritter, der Gutes mit Bösem vergilt; ein Vierter, der keinen Gedanken darauf verwendet, was andere ihm Gutes getan haben.“ – Sri Krishna Chandra antwortete: „Hört alle aufmerksam zu, während ich euch erkläre, wer der Gute und wer der Schlechte in den genannten Fällen ist. – Der Beste ist derjenige, der Gutes tut, ohne etwas dafür zu erhalten, so wie ein Vater seinen Sohn liebt. – Es liegt keine Tugend darin, Gutes mit Gutem zu vergelten, in der Art, wie eine Kuh Milch gibt für das Futter, welches sie bekommt. – Betrachtet denjenigen als euren Feind, der Gutes und Böses als gleich ansieht. – Der Undankbarste von allen ist derjenige, der das Gute vergisst, dass ihm getan wurde.“

Als die Kuhhirtinnen diese Worte hörten, sahen sie sich an und begannen zu lachen. Sri Krishna befürchtete ein Missverständnis, darum sagte er: „Ich sollte nicht zu einer dieser vier Arten von Personen gerechnet werden, wie ihr euch das bei eurem Lachen anscheinend denkt; meine Art ist es, die Erfüllung jedes Wunsches oder jedes Verlangens zu gewähren, die jemand von mir erbittet. – Vielleicht fragt ihr nun, wenn das Deine Art ist, warum hast Du uns im Dschungel verlassen? Der Grund ist, ich wollte eure Zuneigung auf die Probe stellen. Denkt nicht schlecht über mich deswegen; sondern glaubt mir, was ich sage.“

Danach sagte er nochmal: „Ich habe euch auf die Probe gestellt; erinnert euch an mich und meditiert über mich. Ihr habt eure Zuneigung zu mir verstärkt. Ich bin wie ein armer Mann, der Reichtum erworben hat. Ihr habt in jeder Hinsicht meinen Wünschen entsprochen; und habt dabei den Anspruch der Welt – und der Veden – hinter euch gelassen, genau wie ein religiöser Geweihter, der sein Heim verlässt, und mit ehrlichen Gedanken seine Liebe zu Hari aufrecht hält. Selbst wenn ich für hundert Jahre des Brahma leben würde, kann ich euch meine Schuld nicht begleichen.“


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