Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 39 - Die Tirtha Kapalamochana

Vaisampayana sprach:
Indem Balarama, der den Pflug als Waffe trug, noch eine Nacht dort verbrachte, verehrte er die Bewohner der Tirtha und zeigte seinen Respekt dem Mankanaka. Der Held gab viel Reichtum an die Brahmanen und wurde von den Munis gesegnet. Am nächsten Morgen erhob er sich, nahm von allen Asketen Abschied, berührte das heilige Wasser, oh Bharata, und brach zu den anderen Tirthas auf. So kam Balarama auch zur Tirtha, die unter dem Namen von Usanas (bzw. Sukra, der Lehrer der Asuras) bekannt ist und auch Kapalamochana genannt wird. Vor langer Zeit tötete Rama (der Sohn des Dasaratha) einen Rakshasa und schleuderte seinen Kopf weit weg. Dieser Kopf, oh König, traf auf den Schenkel eines großen Weisen, der Mahodara genannt wurde, und blieb dort kleben. Der Rishi badete dann in dieser Tirtha und wurde von seiner Last befreit. Auch der hochbeseelte Sukra hatte hier asketische Buße geübt. Und hier war es, daß die ganze Wissenschaft der Politik und Moral (die unter dem Namen Sukra läuft) in seinem Geist erschien. Denn während er hier wohnte, meditierte Sukra über den Krieg der Daityas und Danavas (gegen die Götter). So erreichte auch Balarama diese Erste der Tirthas, oh König, und gab ordnungsgemäß viele Geschenke an die hochbeseelten Brahmanen.

Da fragte Janamejaya:
Warum wird diese Tirtha Kapalamochana genannt, wo der große Muni (vom Kopf des Rakshasa) befreit wurde? Aus welchem Grund und wie klebte dieser Kopf an ihm?

Vaisampayana sprach:
Vor langer Zeit, oh Tiger unter den Königen, lebte der hochbeseelte Rama (der Sohn von Dasaratha) für einige Zeit im Wald von Dandaka, um die Rakshasas zu besiegen. Und als er in Janasthan mit einem breitköpfigen Pfeil von großer Schärfe das Haupt vom Rumpf eines übelgesinnten Rakshasa trennte, fiel dieser Kopf weit in die Tiefen des Waldes. Und nachdem er durch die Luft geflogen war, traf er den Schenkel von Mahodara, während dieser durch die Wälder wanderte. Er durchbohrte den Schenkel, oh König, und blieb daran haften. Und weil dieser Kopf an seinem Schenkel klebte, konnte Mahodara, dieser Brahmane voller Weisheit, nicht mehr so leicht zu den Tirthas und anderen heiligen Orten wandern. Doch wie wir hörten, besucht er trotz des großen Schmerzes und dieser faulenden Beule an seinem Schenkel noch viele Tirthas auf Erden, ging zu allen Flüssen und auch zum Ozean. Aber er konnte keine Erleichterung beim Baden in all den Tirthas zu finden. So sprach der große Asket über sein Leiden zu einigen Rishis mit gereinigten Seelen. Und von diesen Heiligen hörte dieser Erste der Brahmanen von der hohen Bedeutung dieser Besten der Tirthas an der Sarasvati, die unter dem Namen von Usanas bekannt war. Diese Tirtha hatte den Ruf, von jeder Sünde zu reinigen und galt als ein ausgezeichneter Ort für asketischen Erfolg. Daraufhin begab sich dieser Brahmane zur Tirtha Usanas und badete in ihrem Wasser. Dabei fiel der Kopf des Rakshasa vom Schenkel ins Wasser, und befreit von diesem toten Kopf, fand der Rishi großes Glück. Der Kopf selbst löste sich im Wasser auf, oh König, und Mahodara kehrte, vom Kopf des Rakshasa befreit, heiter, mit gereinigter Seele und alle Sünden abgewaschen in seine heilige Einsiedelei zurück, nachdem er diesen Erfolg erreicht hatte. Dort berichtete dieser große Asket, der auf diese Weise befreit wurde, all den reinbeseelten Rishis, was geschehen war. Und nachdem die versammelten Rishis seine Worte gehört hatten, gaben sie dieser Tirtha den Namen Kapalamochana („vom Kopf befreiend“). Dann kehrte der große Rishi Mahodara gemeinsam mit ihnen zu jener Ersten der Tirthas zurück, wo sie ihr Wasser tranken und großen asketischen Erfolg erreichten.

Und nachdem Balarama aus dem Madhu Stamm auch hier viel Reichtum an die Brahmanen gegeben und sie verehrt hatte, ging er weiter zur Einsiedelei von Rushangu. Dort, oh Bharata, hatte einst Arshtishena die strengste Entsagung geübt. Dort wurde auch der große Muni Vishvamitra (der zuvor ein Kshatriya gewesen war) zu einem Brahmanen. Wahrlich, diese große Einsiedelei ist fähig, die Verwirklichung jedes Wunsches zu gewähren. Sie ist stets die Wohnstätte von Munis und Brahmanen, oh Herr. So ging auch der schöne Balarama, umgeben von Brahmanen, zu diesem Ort, wo Rushangu vor langer Zeit seinen Körper abgelegt hatte. Rushangu, oh Bharata, war ein alter Brahmane, der beständig der asketischen Buße gewidmet war. Als er sich entschlossen hatte, seinen Körper abzulegen, dachte er lange Zeit nach. Voll asketischen Verdienstes rief er alle seine Söhne zu sich und sprach zu ihnen: „Bringt mich an einen Ort, wo es reichlich Wasser gibt!“ Und diese Asketen, die sahen, daß ihr Vater sehr alt geworden war, brachten diesen Rishi zu einer Tirtha an der Sarasvati. Und hergebracht von seinen Söhnen zur heiligen Sarasvati, die an ihren Ufern Hunderte von Tirthas hatte und an der unzählige Rishis zurückgezogen von der Welt wohnten, badete dieser weise Asket mit der strengen Buße entsprechend den Riten. Danach sprach dieser Erste der Rishis, der mit den Verdiensten von Tirthas wohlbekannt war, voller Freude zu seinen Söhnen, die ihm pflichtbewußt dienten:
Wahrlich, wer seinen Körper am nördlichen Ufer der Sarasvati, wo sie genügend Wasser führt, ablegen kann, während er im Geiste die heiligen Mantras rezitiert, der wird nie wieder vom Tod gequält werden!

So berührte auch der rechtschaffene Balarama das Wasser dieser Tirtha, badete und gab verehrungsvoll beträchtlichen Reichtum an die Brahmanen. Und voller Kraft und Macht, ging Balarama dann weiter zu jener Tirtha, wo der verehrungswürdige Große Vater die Berge namens Lokaloka geschaffen hatte, oh Nachkomme der Kurus, und wo der Rishi Arshtishena mit den beständigen Gelübden durch strenge Buße den Status der Brahmanenschaft erwarb, wie auch der königliche Weise Sindhudwipa, der große Asket Devapi und der ehrenwerte und berühmte Muni Vishvamitra mit der strengen Buße und wilden Energie.


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