Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 10 - Nakula schlägt die Söhne von Karna

Sanjaya sprach:
Angesichts der gebrochenen Armee sprach Shalya, der tapfere König der Madras, zu seinem Wagenlenker:
Treibe diese Rosse an, die mit der Schnelligkeit der Gedanken gesegnet sind. Da drüben steht König Yudhishthira, der Sohn des Pandu, voller Herrlichkeit mit dem königlichen Schirm über seinem Kopf. Bring mich schnell dorthin, oh Fahrer, und werde Zeuge meiner Kraft! Die Pandavas werden mir im Kampf nicht widerstehen können.

So angesprochen fuhr der Wagenlenker des Madra Königs zu jenem Ort, wo der wahrhaftige und gerechte König Yudhishthira stand. So fiel Shalya plötzlich über die mächtige Heerschar der Pandavas her. Ganz allein schlug er sie zurück, wie der Kontinent das drängende Meer abwehrt. Wahrlich als die große Armee der Pandavas auf Shalya traf, oh Herr, kam sie zum Stillstand, wie das stürmische Meer an einem Berg. Als die Kauravas den Herrscher der Madras kampfentschlossen auf dem Schlachtfeld sahen, kehrten sie todesmutig wieder zum Kampf zurück. Und nachdem sie zurückgekehrt waren, oh König, und ihre jeweiligen Positionen in der wohlgeformten Gefechtsformation eingenommen hatten, erhob sich erneut eine schreckliche Schlacht, in der das Blut wie Wasser floß.

Dabei stieß der unbesiegbare Nakula auf Chitrasena (einen Sohn von Karna). Diese Helden, welche beide ausgezeichnete Bogenschützen waren, überschütteten sich mit ganzen Schauern von Pfeilen in diesem Kampf, wie zwei strömende Wolken, die sich am Himmel im Süden und Norden erhoben haben. Ich konnte keinen Unterschied zwischen dem Sohn des Pandu und seinem Gegner erkennen. Sie beide waren in den Waffen vollendet, beide waren voller Kraft und beide in der Kunst der Wagenkrieger wohlerfahren. Jeder war bestrebt, den anderen zu schlagen, und so schauten sie sorgfältig nach den Fehlern ihres Gegners. Dann zerschnitt Chitrasena, oh Monarch, mit einem breitköpfigen Pfeil, der wohlgehärtet und scharf war, den Bogen von Nakula am Griff. Danach spickte der Sohn von Karna den bogenlosen Nakula furchtlos mit drei Pfeilen in die Stirn, welche goldene Schwingen hatten und auf Stein gewetzt waren. Mit weiteren scharfen Pfeilen schickte er die Rosse von Nakula zur Wohnstätte von Yama. Dann fällte er sowohl die Standarte als auch den Wagenlenker seines Gegners mit jeweils drei Pfeilen. Und Nakula, oh König, erschien mit den drei Pfeilen in seiner Stirn aus den Händen seines Feindes so schön wie ein Berg mit drei Gipfeln. Ohne Bogen und Wagen ergriff der tapfere Nakula sein Schwert und sprang von seinem Fahrzeug herab wie ein Löwe von einem Berggipfel. Als er jedoch zu Fuß in Richtung seines Gegners eilte, ergoß sich eine dichte Dusche von Pfeilen über ihm. Doch voller Heldenkraft empfing Nakula diese Pfeildusche mit seinem Schild. Am Wagen von Chitrasena angekommen erstiegt der starkarmige Held, dieser Sohn des Pandu, der mit allen Arten der Kriegsführung bekannt und unermüdlich war, das Fahrzeug vor den Augen aller Truppen. Und schnell schlug der Pandu Sohn den diademgeschmückten Kopf vom Rumpf Chitrasenas, welcher mit Ohrringen, einer schönen Nase und einem Paar großer Augen geziert war. Daraufhin sank Chitrasena, der mit der Herrlichkeit der Sonne begabt war, leblos auf die Terrasse seines Wagens. Beim Anblick des geschlagenen Chitrasena, ließen alle großen Wagenkrieger ihre Jubelrufe und ihr Löwengebrüll ertönen.

Doch inzwischen begannen die beiden anderen Söhne von Karna, Sushena und Satyasena, welche beide große Wagenkrieger waren, angesichts ihres getöteten Bruders dichte Schauer schärfster Pfeile zu entsenden. Diese Ersten der Wagenkrieger stürmten so schnell gegen den Sohn des Pandu, wie eine Gruppe Tiger, oh König, im tiefen Wald einen Elefanten angreift, um ihn zu töten. Beide gemeinsam ergossen ihre scharfen Pfeile über den mächtigen Wagenkrieger Nakula, wie zwei Wolkenmassen einen Platzregen in reißenden Strömen niedersenden. Und obwohl der tapfere und heroische Sohn des Pandu überall von Pfeilen getroffen war, ergriff er unbeschwert einen neuen Bogen, bestieg einen anderen Wagen und stand wieder im Kampf, wie der zornvolle Zerstörer selbst. Doch die beiden Brüder, oh Monarch, begannen sogleich, mit ihren geraden Pfeilen den Wagen von Nakula zu zerstören. Aber Nakula lächelte und schlug in diesem Kampf die vier Rosse von Satyasena mit vier gewetzten und scharfen Pfeilen. Dann zielte er einen langen, goldbeflügelten Pfeil und zerschnitt damit, oh Monarch, den Bogen von Satyasena. Daraufhin bestieg dieser einen anderen Wagen, ergriff einen neuen Bogen und stürmte mit seinem Bruder Sushena weiter gegen den Sohn des Pandu. Doch der tapfere Sohn der Madri durchbohrte furchtlos jeden von ihnen mit einem Paar Pfeile an der vordersten Front des Kampfs, oh Monarch. Daraufhin zerschoß der mächtige Wagenkrieger Sushena zornerfüllt mit einem rasiermesserscharfen Pfeil den furchterregenden Bogen des Pandu Sohns und lachte laut. Aber Nakula ergriff ebenfalls zornig einen anderen Bogen und durchbohrte Sushena mit fünf Pfeilen und schlug seine Standarte mit einem weiteren. Und ohne einen Moment zu verlieren, zerschnitt er den Bogen und den ledernen Armschutz von Satyasena, oh Herr, worauf alle Truppen laut aufschrien. Doch Satyasena ergriff einen anderen, feindetötenden Bogen, der größte Beanspruchung ertragen konnte, und umhüllte den Sohn des Pandu von allen Seiten mit Pfeilen. Der Feindevernichter Nakula wehrte diese Pfeile ab und schlug jeden seiner Gegner mit weiteren Pfeilen, die sich dafür mit vielen geraden Pfeilen revanchierten. Als nächstes durchbohrten sie den Wagenlenker von Nakula mit scharfen Pfeilen, und der tapfere Satyasena, der mit größter Leichtigkeit der Hand begabt war, zerschlug ohne die Hilfe seines Bruders die Zugstangen des Wagens von Nakula und dessen Bogen mit vielen Pfeilen. Daraufhin verließ der Atiratha Nakula seinen Wagen und ergriff einen Speer mit goldenem Griff und sehr scharfer Spitze, der in Öl getaucht war und äußerst hell erglänzte. Er glich, oh Herr, einer weiblichen Schlange mit tödlichem Gift und zischelnder Zunge. So erhob er diese Waffe und schleuderte sie gegen Satyasena in diesem Gefecht. Und dieser Speer, oh König, durchstieß das Herz von Satyasena und zerbrach es in hundert Stücke, woraufhin er der Sinne und des Lebens beraubt von seinem Wagen zur Erde fiel. Beim Anblick seines getöteten Bruders zerschlug Sushena voller Wut augenblicklich den Wagen von Nakula. Und ohne einen Moment zu verlieren, ergoß er seine Pfeile über den Pandu Sohn, der nun zu Fuß kämpfte. Doch angesichts des wagenlosen Nakula eilte der mächtige Wagenkrieger Sutasoma, der Sohn von Draupadi, herbei, um seinen Vater im Kampf zu retten. So bestieg Nakula den Wagen von Sutasoma, und dort erschien dieser Held der Bharatas so herrlich wie ein Löwe auf einem Berg. Sogleich ergriff er einen anderen Bogen und kämpfte weiter gegen Sushena. Diese beiden großen Wagenkrieger stürmten aufeinander zu und entsendeten ihre Schauer aus Pfeilen, beide bestrebt, den jeweils anderen zu vernichten. So traf der wutentbrannte Sushena den Sohn des Pandu mit drei Pfeilen und Sutasoma mit zwanzig in Arme und Brust. Daraufhin, oh Monarch, erfüllte der energische Nakula, dieser Vernichter von feindlichen Helden, alle Himmelsrichtungen mit seinen Pfeilen. Dann ergriff er einen sehr scharfen Pfeil mit großer Energie und halbkreisförmigem Kopf und beschleunigte ihn mit großer Kraft gegen den Sohn von Karna. Mit diesem Pfeil, oh Bester der Könige, trennte der Pandu Sohn vor den Augen aller Truppen Sushenas Kopf vom Rumpf. Diese Leistung erschien uns äußerst wunderbar. So geschlagen vom berühmten Nakula, fiel der Sohn von Karna wie ein großer Baum am Ufer eines Flusses, der von der Strömung davongerissen wurde.

Beim Anblick des Todes der Söhne von Karna und der Heldenkraft von Nakula, begann deine Armee, oh Stier der Bharatas, voller Angst zu fliehen. Ihr Kommandeur jedoch, der tapfere und heldenhafte Herrscher der Madras, dieser Feindevernichter, beschützte seine Truppen in diesem Kampf. So sammelte Shalya die Heerschar erneut, oh König, und stand furchtlos im Kampf, ließ sein lautes Löwengebrüll ertönen und seinen Bogen furchterregend sirren. Daraufhin zogen deine Truppen, oh König, die im Kampf durch diesen entschlossenen Bogenkrieger beschützt wurden, wieder ermuntert von allen Seiten gegen den Feind. So umgaben diese hochbeseelten Krieger den großen Bogenschützen und Herrscher der Madras und waren wieder kampfbereit, oh König. Entsprechend stellten Satyaki, Bhimasena und die Zwillingssöhne der Madri den Feindevernichter Yudhishthira an ihre Spitze, diese Wohnstätte der Bescheidenheit, und umgaben ihn von allen Seiten in diesem Kampf mit ihrem Löwengebrüll sowie dem lauten Schwirren ihrer Pfeile und manchem Kriegsgeschrei der Helden. So hatten auch deine Krieger, oh König, wieder Mut gefaßt und umringten schnell den Herrscher der Madras, um wieder voller Zorn in den Kampf zu ziehen. Daraufhin begann erneut eine Schlacht, welche die Furchtsamen mit Angst erfüllte, zwischen deinen Soldaten und dem Feind, die beide nach Vernichtung strebten. Dieser Kampf zwischen den furchtlosen Kriegern vermehrte die Bevölkerung im Reich von Yama, oh Monarch, wie damals in der Schlacht zwischen den Göttern und Dämonen. So zog auch Arjuna mit dem Affen im Banner, nachdem er die Samsaptakas im Kampf geschlagen hatte, gegen diesen Teil der Kaurava Armee. Damit stürmten alle Pandavas, von Dhrishtadyumna angeführt, furchtlos gegen dieselbe Abteilung und entsendeten ihre Schauer von scharfen Pfeilen. Und bald war die Kaurava Heerschar von den Pandavas überwältigt und verwirrt. Wahrlich, bald konnten diese Truppen kaum noch die Himmelsrichtungen unterscheiden. Eingedeckt mit den scharfen Pfeilen der Pandavas, schwankte die ganze Kaurava Armee, die ihrer besten Krieger beraubt war, und zerbrach auf allen Seiten. Wahrlich, so wurde deine Heerschar, oh Kaurava, von den mächtigen Wagenkriegern der Pandavas zerschlagen. Doch in gleicher Weise begannen auch deine Söhne, oh König, die Pandava Heerschar zu Hunderten und Tausenden in diesem Kampf von allen Seiten mit ihren Pfeilen zu schlachten. Und während sich diese beiden Armeen bis zum Äußersten gegenseitig schlugen, wurden sie immer wilder, wie zwei Ströme in der Regenzeit. Damit erhob sich im Laufe dieser schrecklichen Schlacht, oh Monarch, eine große Angst in den Herzen sowohl deiner Krieger, als auch der Krieger der Pandavas.


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