Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 3 - Duryodhana sammelt die verwirrten Truppen

Sanjaya sprach:
So höre, oh König, mit Aufmerksamkeit, wie dieses große Gemetzel zwischen den Kurus und Pandavas stattfand, als sie aufeinander stießen. Nachdem der Sohn des Suta durch den berühmten Sohn des Pandu geschlagen war, und nachdem deine Truppen wiederholt gesammelt und geflohen waren, und nachdem ein schreckliches Gemetzel unter den menschlichen Wesen im Kampf aufgrund des Todes von Karna stattgefunden hatte, oh Erster der Männer, ließ Arjuna sein lautes Löwengebrüll ertönen. Damit trat eine große Angst in die Herzen all deiner Söhne. Wahrlich, nach dem Tod von Karna gab es keinen großen Krieger mehr in deiner Armee, der danach strebte, die Truppen zu sammeln oder seine Heldenkraft zu zeigen. Sie erschienen wie schiffbrüchige Händler auf dem unergründlichen Ozean ohne jegliches Rettungsfloß. Als ihr Beschützer durch den diademgeschmückten Arjuna geschlagen war, glichen sie den Menschen auf dem weiten Meer, die sehnlichst hoffen, eine sichere Küste zu erreichen. Wahrlich, oh König, nachdem der Suta Sohn gefallen war, waren deine Truppen, voller Panik und zerfleischt von den Pfeilen wie ungeschützte Menschen, die nach einem Beschützer suchen, oder wie eine Herde Hirsche, die von einem Löwen gequält wurde. Besiegt durch Arjuna, zogen sie sich dann am Abend wie Stiere mit gebrochenen Hörnern oder Schlangen mit ausgerissenen Giftzähnen zurück.

Nachdem ihre besten Helden (am 17. Tag der Schlacht gegen Nachmittag) getötet waren, flohen deine Söhne, oh König, aufgrund des Todes von Karna in Angst, Verwirrung und von scharfen Pfeilen verwundet davon. Ihrer Waffen und Rüstungen beraubt, verloren sie all ihre Sinne und erkannten kaum noch die Richtung, wohin sie fliehen sollten. Ihre Augen angstvoll nach allen Seiten richtend, begannen sich viele gegenseitig zu schlagen. Unzählige fielen oder wurden ganz blaß und dachten: „Ich werden von Arjuna gejagt! Oder ist es Bhima, der mich jagt?“ Manche flohen auf ihren Pferden, andere auf ihren Wagen oder Elefanten, und viele große Wagenkrieger verließen aus Angst ihre Fußsoldaten. Die Wagen wurden von Elefanten zerbrochen, die Reiter von den großen Wagen zerquetscht und die Schar der Fußsoldaten von den Körpern der Pferde, als sie alle vom Schlachtfeld flohen. Nach dem Fall des Suta Sohns glichen deine Truppen einer zerstreuten Karawane in einem Wald voller Räuber und Raubtiere. Viele Elefanten, deren Reiter getötet oder deren Rüssel abgeschlagen waren, sahen in ihrer Angst die ganze Welt voller Arjunas. Und beim Anblick seiner fliehenden Truppen und gequält von der Angst vor Bhimasena rief Duryodhana „Oh!“ und „Weh!“, und sprach zu seinem Wagenlenker:
Wenn ich mit dem Bogen bewaffnet felsenfest hinter unserer Armee stehe, dann wird mich Arjuna nicht schlagen können. So dränge die Rosse schnell voran! Wenn ich im Kampf meine Tapferkeit zeige, wird es Dhananjaya, der Sohn der Kunti, nicht wagen, mich zu überwältigen, wie der Ozean seine Kontinente nicht überwältigt. So werde ich heute Arjuna mit Govinda sowie den stolzen Bhima mit dem Rest meiner Feinde schlagen, und mich damit von der Schuld befreien, die ich vor Karna habe.

Als der Wagenlenker diese Worte des Kuru Königs hörte, die einem Held und achtbaren Menschen würdig waren, drängte er die goldgeschmückten Rosse bedächtig voran. Mit ihm zogen viele tapfere Krieger, die ihre Elefanten, Rosse und Wagen verloren hatten, sowie 25.000 Fußsoldaten langsam (zum Kampf), oh Herr. Doch der zornerfüllte Bhimasena und Dhrishtadyumna, der Sohn von Prishata, umringten diese Truppen zusammen mit ihrer vierfachen Armee und schlugen sie mit Pfeilen, während sie alle tapfer gegen die beiden Helden kämpften. Viele unter ihnen forderten die zwei Pandava Helden gemeinsam heraus, indem sie ihre Namen nannten. Doch von ihnen im Kampf umgeben, wurde Bhima immer zorniger. Schnell sprang er von seinem Wagen herab und begann, mit seiner Keule zu kämpfen. Bhima verließ sich ganz auf die Kraft seiner Arme und so kämpfte der Sohn der Kunti vom Boden aus gegen die Fußsoldaten nach den Regeln des fairen Kampfes. Bewaffnet mit dieser schweren Keule, die ganz aus Eisen und goldverziert war, ähnelte er dem Zerstörer selbst am Ende der Yugas und schlug sie mit dieser Keule wie Yama die Geschöpfe mit dem Stab der Zeit. All diese Fußsoldaten, die bereits ihre Freunde und Angehörigen verloren hatten, voller Zorn waren und bereit, ihr Leben zu opfern, trieben in diesem Kampf gegen Bhima wie Insekten in ein loderndes Feuer. Wahrlich, all diese zornvollen Krieger, die bisher im Kampf unbesiegt waren, näherten sich Bhimasena und wurden augenblicklich geschlagen, wie die Geschöpfe durch den stechenden Blick des Zerstörers. Bewaffnet mit Schwert und Keule wütete Bhima wie ein Falke und schlug diese 25.000 Krieger von dir. Und nachdem der mächtige Bhima mit seiner unüberwindbaren Heldenkraft diese tapfere Abteilung zerschlagen hatte, stand er wieder an der Seite von Dhrishtadyumna.

In der Zwischenzeit zog der energievolle Arjuna gegen die Wagenabteilung (der Kurus), während die Zwillingssöhne der Madri und der mächtige Wagenkrieger Satyaki, diese kraftvollen Krieger, mit Freude gegen Shakuni stürmten, um ihn zu schlagen. Nachdem diese Pandava Helden die zahlreiche Kavallerie von Shakuni mit scharfen Pfeilen zerstreut hatten, trafen sie schnell auf Shakuni selbst, woraufhin sich ein wilder Kampf entfaltete. Mittlerweile war Arjuna, oh König, in die Mitte der Wagenabteilung der Kauravas eingedrungen und spannte seinen Bogen Gandiva, der in allen drei Welten gefeiert wird. Doch bereits beim Anblick des Wagens mit den weißen Rossen, Krishna als Fahrer und Arjuna als Krieger flohen deine Truppen voller Angst davon. Beraubt ihrer Wagen und Rosse und gequält von den Pfeilen aus jeder Richtung trafen 25.000 Fußsoldaten auf Arjuna und umringten ihn. Doch schnell wurde diese tapfere Abteilung von dem mächtigen Wagenkrieger der Panchalas (Dhrishtadyumna) mit Bhimasena an seiner Seite geschlagen und beide triumphierten. Der Sohn des Panchala Königs, der berühmte Dhrishtadyumna, war ein mächtiger Bogenschütze voller Schönheit und ein Vernichter ganzer Scharen von Feinden. Beim Anblick von Dhrishtadyumna, vor dessen Wagen taubenweiße Rosse angespannt waren und dessen Standarte aus einem hohen Kovidara gemacht war, flohen die Truppen angstvoll davon. Gleichzeitig verfolgten die berühmten Söhne der Madri zusammen mit Satyaki den König der Gandharas (Shakuni), der im Gebrauch von Waffen sehr schnell war, und erschienen vor unseren Augen. Auch Chekitana und die fünf Söhne der Draupadi, oh Herr, hatten eine Vielzahl deiner Truppen geschlagen und bliesen ihre Muschelhörner. Als diese Helden sahen, wie deine Truppen flohen und ihre Gesichter vom Schlachtfeld abwandten, verfolgten sie diese und schlugen sie, wie Stiere besiegte Stiere verfolgen. Dann erblickte der mächtige Arjuna, diese Sohn des Pandu, einen Rest deiner Armee, die noch ihre Stellung verteidigten, und begann sie zornvoll, oh König, in kürzester Zeit mit seinen Pfeilen einzudecken. Der Staub jedoch, der sich dabei erhob, verdunkelte die Szene, weshalb wir nichts mehr sehen konnten. Alles verschwand in der Dunkelheit und das Schlachtfeld wurde mit Pfeilen bedeckt. Deine Truppen, oh Monarch, flohen voller Angst nach allen Seiten davon.

Als die Kuru Armee auf diese Weise gebrochen war, stürmte der Kuru König selbst, sowohl gegen Freunde als auch gegen Feinde. So forderte Duryodhana alle Pandavas zum Kampf heraus, wie der Asura Vali einst alle Himmlischen herausgefordert hatte. Die Pandavas, vereint und voller Zorn, stürmten daraufhin gegen Duryodhana, rügten ihn wiederholt und schossen ihre verschiedensten Waffen gegen ihn, der jedoch furchtlos seine Feinde mit Pfeilen schlug. Die Heldenkraft, die wir dabei von deinem Sohn sahen, war äußerst wunderbar, weil alle Pandavas zusammen nicht fähig waren, ihn zu überwältigen. Während dieser Zeit erblickte Duryodhana seine Truppen in der Nähe, die schwer von den Pfeilen zerfleischt waren und sich zur Flucht wandten. Sogleich wurden sie von deinem Sohn gesammelt, oh Monarch, der immer noch fest zum Kampf entschlossen war, und um sie zu ermutigen, sprach er zu diesen Kriegern:
Ich sehe keinen Ort in den Ebenen oder Bergen, wohin ihr fliehen könntet, um vor den Pandavas sicher zu sein. Welchen Sinn hat diese Flucht? Die große Pandava Armee ist jetzt zu einem kleinen Rest geschrumpft. Die zwei Krishnas sind äußerst zerfleischt. Wenn wir hier alle standhaft bleiben, wird der Sieg uns sicher sein. Wenn ihr jedoch flieht und eure Reihen zerbrecht, werden die Pandavas euch Sünder verfolgen und alle töten. Besser ist deshalb der Tod im Kampf. Denn der Tod auf dem Schlachtfeld während des Kampfes gemäß den Kshatriya Pflichten ist der Weg zum Himmel. So ein Tod ist kein Grund zu irgendwelchem Kummer. Wer auf einen solchen Tod trifft, genießt ewiges Glück in der kommenden Welt. Mögen mich alle hier versammelten Kshatriyas hören! Es wäre besser, wenn ihr euch sogar der Kraft des übelgesinnten Bhimasena stellt, als daß ihr die Pflichten aufgebt, welche bereits in den Tagen eurer Vorfahren beachtet wurden. Es gibt keine Tat, die für einen Kshatriya sündhafter wäre, als vor dem Kampf zu fliehen. Ihr Kauravas, es gibt keinen besseren Pfad zum Himmel als den Kampf. Der Krieger erwirbt damit an einem Tag die Bereiche der Seligkeit (in der kommenden Welt), wofür sich andere viele lange Jahre bemühen.

Diesen Worten des Königs folgend, stürmten die großen Kshatriya Wagenkrieger erneut gegen die Pandavas, unfähig ihre Niederlage zu ertragen und fest entschlossen, ihre Heldenkraft zu zeigen. Daraufhin begann noch einmal ein äußerst heftiger Kampf zwischen deinen Truppen und dem Feind, welcher der Schlacht zwischen den Göttern und Dämonen glich. Und so stürmte dein Sohn Duryodhana, oh Monarch, mit all seinen Truppen gegen die Pandavas, die von Yudhishthira angeführt wurden.


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