Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 62 – Angriff auf Yudhishthira

Sanjaya erzählte weiter:
Nun erschien der schöne Arjuna auf seinem edlen Wagen mit den weißen Rossen, der von Narayana selbst gelenkt wurde. Und wie ein Sturm über das Meer kommt, so wühlte er deine Armee auf. Duryodhana nutzte die Gelegenheit, mit der Hälfte seiner Truppen plötzlich den weiter entfernt kämpfenden Yudhishthira zu umzingeln. Und Duryodhana beschoß den Sohn der Kunti mit dreiundsiebzig rasiermesserscharfen Pfeilen, auf die Yudhishthira energisch und schnell mit dreißig breiten Pfeilen antwortete. Die Kaurava Truppen griffen ebenfalls an, um Yudhishthira zu ergreifen, doch die Pandava Krieger erkannten diese Absicht und warfen sich vereint dazwischen. Mit einem vollen Akshauhini an Truppen kamen Nakula, Sahadeva und Dhrishtadyumna herangeflogen, um Yudhishthira zu beschützen. Auch Bhima machte sich auf den Weg zu seinem von Feinden umgebenen älteren Bruder und zermalmte unterwegs große Wagenkrieger. Doch Karna stoppte all die zur Rettung herbeieilenden Krieger mit seinen dichten Schauern an Pfeilen. Und obwohl sie mit aller Kraft zahllose Pfeile abschossen und noch mehr Lanzen und Speere schleuderten, konnte es keiner mit Karna aufnehmen oder ihn direkt ansehen. Er erwies sich wahrlich als Meister alle Waffen und hielt die vielen Krieger in Schach. Schnell fuhr da der hochbeseelte Sahadeva zu Duryodhana, rief eine himmlische Waffe ins Leben und traf Duryodhana mit zwanzig Pfeilen, so daß der König aus vielen Wunden blutete und so prachtvoll wie ein kämpfender Elefant mit aufgerissenen Schläfen aussah. Schnell eilte nun auch Karna heran, denn er merkte wohl die Not Duryodhanas, und kämpfte mit allen Waffen gegen die Truppen Yudhishthiras und Dhritarashtras. Dieses Schlachten konnten die Pandava Truppen nicht ertragen, und sie flohen unter den zusammenkrachenden Schauern an Geschossen. Karnas nacheinander abgeschossene Pfeile berührten einander reibend an Spitzen und Enden, so daß der Himmel zu brennen schien. In alle Himmelsrichtungen entsandte Karna seine Pfeile und zeigte die höchsten Waffen. Mit größter Kraft bewegte er seine schönen Arme, welche Sandelpaste, Juwelen und Gold trugen. Schwer in Bedrängnis geriet da König Yudhishthira, doch entschlossen wehrte er sich mit fünfzig spitzen Pfeilen auf Karna. Die vielen Pfeile riefen Dunkelheit hervor, und das Schlachtfeld war unheimlich anzusehen. Laute Schmerzensschreie tönten von überall her, denn die Pfeile mit Kanka Federn, die Keulen und Schwerter, an Stein gewetzten Geschosse und Wurfpfeile fanden immer ein Opfer. Yudhishthira mit der tugendhaften Seele wütete nicht minder verheerend unter deinen Truppen, und unter seinen kampfbereiten Blicken brachen deine Truppen. Das erzürnte Karna aufs Äußerste. Mit Knotenpfeilen, halbmondförmigen Pfeilen und solchen, deren Köpfe Kalbszähnen glichen griff er heftig Yudhishthira an, der ihn ebenfalls mit vielen goldgeflügelten und spitzen Pfeilen beschoß. Als ob es ihm ein Leichtes wäre, bohrte Karna als nächstes drei breite, scharfe und mit Kanka Federn beschwingte Pfeile in Yudhishthiras Brust, unter denen der König mit übergroßen Schmerzen zusammensank und seinem Wagenlenker den Rückzug befahl. Da riefen alle deine Söhne: „Ergreift ihn! Packt ihn!“, und sie verfolgten und jagten König Yudhishthira. Doch ihnen stellten sich siebenhundert kampferprobte Kekayas und eine große Abteilung Panchalas entgegen und hielten deine Söhne auf, oh König. In der Zwischenzeit waren Duryodhana und Bhima aufeinandergeprallt und bekämpften sich heftig.

Hier endet mit dem 63.Kapitel das Karna Parva im Karna Parva des gesegneten Mahabharatas.


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