Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 53 – Arjuna kämpft

Sanjaya erzählte weiter:
Während dieser verheerenden Schlacht, in der so viele Kshatriyas niedersanken, da hörte man immer den Klang von Gandiva, der alles Getöse übertönte. Arjuna kämpfte gegen die Samsaptakas, Kosalas und Narayana Heere. Die Samsaptakas kämpften am eifrigsten, begehrten den Sieg heftiger und bedrängten Arjuna mit dichten Schauern an Geschossen. Doch aufmerksam wehrte Arjuna alle Angriffe ab, tauchte vollends ein in den Kampf und vernichtete viele große Wagenkrieger. Mit gewetzten Pfeilen mit Kanka Federn kam Arjuna inmitten der feindlichen Truppen über Susharman und seine vorzüglichen Waffen. Unter dem Beschuß der Samsaptakas landete Susharman zehn Treffe auf Arjuna, drei in Krishnas rechten Arm, und mit einem breitköpfigen Pfeil traf er Arjunas Standarte. Daraufhin brüllte der riesige Affe im Banner laut los, dieses außerordentliche Meisterwerk des himmlischen Architekten, und ließ deine Truppen bis ins Innerste erschauern. Die ganze Armee war beinahe blockiert vor Angst bei dem gräßlichen Gebrüll und stand so still und schön wie ein blühender Chaitraratha Wald. Doch schon bald kamen den Kriegern die Sinne wieder, und sie deckten Arjuna erneut mit Waffen ein, als ob sich ein Regenschauer über seinem Haupt ergoß. Und obwohl er sie reihenweise abschlachtete, umzingelten sie ihn mit Gebrüll und gaben ihre Angriffe nicht auf. Sie versuchten alles an Arjuna zu beschießen: seine Pferde, die Wagenräder, alle Teile des Wagens. Manchen gelang es sogar, Krishna an den Armen zu packen, oder selbst Arjuna zu berühren, wie er auf dem Wagen stand. Doch ihre Freude währte nicht lange, denn Krishna schüttelte die Männer ab, wie ein unwilliger Elefant seine Reiter abwirft. Arjuna erzürnte jedoch der Angriff der dichten Masse auf Krishna und den Wagen, und er schlug viele der Feinde auf einmal.

Mit Pfeilen für die kurze Distanz streifte er die nahen Krieger ab, und sprach zu Krishna:
Schau, oh Krishna, du Starkarmiger, wie die Samsaptakas in dichten Scharen angreifen, obwohl schon Tausende tot darniederliegen. Es gibt wohl niemanden auf Erden außer mir, der eine so direkte Attacke auf diesem Wagen überleben würde, oh Bulle der Yadus.

Dann bliesen die beiden ihre Muschelhörner und füllten das Himmelsgewölbe mit ihren Klang. Und die Armee der Samsaptakas begann zu schwanken und fühlte Furcht bei dem Geräusch. Sogleich lähmte Arjuna die Beine der Samsaptakas, indem er die Naga Waffe herbeirief. Wie versteinert standen da die Feinde und konnten sich nicht mehr von der Stelle bewegen. Und Arjuna schlug all die Krieger in der Nähe des Wagens, wie damals Indra auf die Daityas in der Schlacht mit Taraka losging. Daraufhin ließen die Samsaptakas von ihm ab, beschossen den Wagen nicht weiter und die Waffen glitten ihnen aus der Hand. Immer noch konnten sie keinen Schritt gehen, denn allen, auf die Arjuna mit der himmlischen Waffe gezielt hatte, waren die Beine von Schlangen umwunden. Und Arjuna beschoß sie mit geraden Pfeilen. In dieser großen Not rief Susharman die Waffe Suparna (Garuda) ins Leben. Sogleich stießen viele Vögel vom Himmel herab und fraßen die Schlangen auf, welche nicht sofort die Flucht ergriffen. Erleichtert waren da Samsaptakas, befreit von den Fußfesseln und wieder strahlend wie der blaue Himmel ohne Wolken. Sofort packten sie ihre Waffen und beschossen Arjuna erneut. Doch Arjuna wehrte alle heranfliegenden Geschosse noch in der Luft ab und tötete im nächsten Moment die Angreifer. Da traf Susharman den Arjuna mit einem geraden Pfeil tief in die Brust. Mit großen Schmerzen mußte sich Arjuna auf seinem Wagen hinsetzen, und alle Truppen jubilierten schon: „Arjuna ist geschlagen!“ Auch Trommelwirbel, Muschelgedröhn und lautes Siegesgeschrei erhob sich. Doch schnell hatte sich Arjuna erholt und rief die Aindra Waffe zu Hilfe. Tausende Pfeile traten aus dieser Waffe aus und töteten zahllose Elefanten, Pferde und Krieger rings um Arjuna und verbreiteten Furcht und Terror unter den Samsaptakas und Gopalas. Niemand konnte mehr gegen Arjuna kämpfen, und dieser vernichtete weiterhin deine Truppen, oh König. Alle großen Helden deiner Armee sahen nur zu, zeigten nicht ihren Heldenmut und blieben gelähmt stehen. Und nachdem der Sohn des Pandu zehntausend Krieger geschlagen hatte, strahlte er wie ein loderndes und rauchloses Feuer. Als nächstes schlug er vierzehntausend Krieger und dreitausend Elefanten. Doch die Samsaptakas hatten sich gesammelt und griffen wieder an. Sieg oder Tod war ihr Ziel, und sie umzingelten den diademgeschmückten Arjuna in einer noch gräßlicheren Schlacht.


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