Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 138 – Bhima gegen Karna immer so fort

Dhritarashtra sprach:
Oh ja Sanjaya, diese greulichen Dinge sind bestimmt wegen meiner gräßlichen Politik über uns gekommen. Bis jetzt dachte ich: Vergangenheit ist Vergangenheit. Doch was kann ich noch tun, oh Sanjaya? Im Augenblick bin ich hilflos, so erzähle mir mehr über das Hinschlachten der Helden, von dem ich die Ursache bin.

Sanjaya sprach:
Nun, oh König, Karna und Bhima kämpften so heftig immer weiter fort. Beide trafen einander mit lebensgefährlichen Pfeilen und vernichteten auch in ihrer Umgebung die Truppen, welche wie der aufgewühlte Ozean hin und hergetrieben wurden. Viele Kämpfer verloren ihr Leben, weil sie von Bhimas tödlichen Pfeilen getroffen wurden. Auch gefallene Elefanten und Pferde waren unter den vielen Leibern, die den Boden bedeckten, als ob ein Sturm gewütet hätte. Deine Krieger flohen vor dem Sturm Bhima und riefen: „Was ist das?“, so daß nach einer Weile die Heere der Sindhus, Sauviras und Kauravas sich in sichere Entfernung brachten vor den Geschossen von Karnas und Bhimas Bögen. Nur ein kleiner Rest hatte in der Nähe der beiden Kämpfer überlebt, und auch die flohen bald in alle Richtungen davon, dabei verwirrt ausrufend: „Wahrlich, für das Wohl der Pandavas strafen uns die Götter, denn die Pfeile von Bhima und Karna töten unsere Leute.“ Furchtsam kam das Heer in einiger Entfernung zum Stehen, und von dort beobachteten die Krieger den Zweikampf der beiden. Im Zwischenraum floß bereits ein gräßlicher Fluß aus Blut, welcher die Helden erfreute und die Feigen ängstigte. Aus den frischen Leichnamen der Männer, Pferde und Elefanten strömte das Blut, und überall lagen zerbrochene Fahnenmasten, Wagenteile, Zierrat von Pferden, ganze Wagen und tote Elefanten herum, auch goldene Bögen, die einst mit lautem Sirren ihren Dienst getan hatten. Die funkelnden Geschosse von Bhima und Karna steckten zu Tausenden dazwischen und glichen glänzenden Schlangen, die sich eben gehäutet hatten. Mit all den goldverzierten Lanzen, Keulen, Speeren, Dolchen, Streitäxten, Sataghnis und Schlagstöcken sah die Erde wunderschön aus. Auch hatten sich prachtvolle Ohrringe von den leblosen Körpern gelöst, glitzernde Halsketten, Armreifen, Ringe und kostbare Edelsteine, die einst in schönen Helmen und Diademen steckten. Nun lagen sie überall verstreut und wetteiferten mit goldenen Rüstungen, Ornamenten, ledernen Fingerschützern, kostbaren Elefantenriemen, Schirmen und Yakschwänzen um den schönsten Glanz. So ähnelte das Schlachtfeld mit all den verschiedenen Körpern und Dingen dem sternefunkelnden Firmament.

Staunend verfolgten auch die (himmlischen) Charanas und Siddhas den wundersamen Kampf der beiden Krieger mit ihren beinahe übermenschlichen und unfaßbaren Leistungen. Wie Wind und Flammen sich gegenseitig anfachen, so loderten die beiden Krieger im Duell. Beide fällten zahllose Krieger, Standarten, Elefanten und Pferde, wie ein Paar Elefanten durch Riedgras stampft und dabei alles zermalmt. Und dein Heer litt schwer unter dem Gemetzel, welches Karna und Bhima durchfochten.


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