Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 100 – Arjuna fährt weiter

Sanjaya erzählte:
Nachdem also der hochbeseelte Sohn der Kunti Wasser geschaffen und eine Halle aus Pfeilen gebaut hatte und das ganze ihn umgebende Heer in Schach hielt, sprang Krishna in großem Glanze vom Wagen ab und spannte die schwer verwundeten Pferde aus. Die Siddhas und Charanas applaudierten freudig, und auch die Krieger jubelten bei diesem nie zuvor gesehenen Schauspiel. Währendessen kamen die mächtigen Wagenkrieger, die sich zusammenschlossen und gegen Arjuna weiterkämpften, der ja ohne Wagen auf der bloßen Erde stand, keinen Schritt voran. Das schien uns allen höchst wunderbar. Arjuna spürte keine Angst und schlug alle gegen ihn stürmenden Wellen an Pfeilen, Streitwagen, Elefantendivisionen oder berittenen Abteilungen zurück. Er empfing gelassen all die Schauer an Geschossen, wie der Ozean die zahllosen Flüsse empfängt, die zu ihm eilen. Er wehrte alle Angriffe mit seinen energiereichen Waffen und starken Armen ab und hielt die feindlichen Könige auf Abstand.

Und seine Feinde konnten nicht anders als seine außergewöhnliche Heldenkraft und die Krishnas zu loben, indem sie untereinander sprachen:
Was könnte noch Wundersameres geschehen, als dieses hier: Arjuna und Krishna haben inmitten der wildesten Schlacht die Pferde ausgespannt. Mit heftigster Energie und größter Sicherheit haben die beiden Besten der Männer uns in Angst und Schrecken versetzt.

So führte Krishna amüsiert lächelnd und völlig gelassen die Pferde in die Halle aus Pfeilen, als ob er in seinen inneren Gemächern unter schönen Frauen wandelte. Er zog ihnen mit größtem Geschick die Pfeile aus den Leibern, massierte sie, rieb ihnen den Schaum vom Körper und führte sie zum Trinken, so daß Müdigkeit, Zittern und Schmerzen sogleich verschwanden. Dann (badete und fütterte er sie und) spannte sie wieder sorgsam vor den vorzüglichen Wagen. Beide Helden bestiegen danach den Wagen und weiter ging die rasche Fahrt mit erfrischten Pferden. Dies ließ Mutlosigkeit unter deinen Truppen entstehen, oh König. Deine Leute begannen zu seufzen und zu zischen wie Schlangen, denen man die Giftzähne gezogen hat.

Und sie jammerten:
Oh, Schande über uns! Krishna und Arjuna sind schon wieder weg und haben mit uns gespielt wie Jungen mit einem Spielzeug. Nichts konnte sie beeindrucken, weder unser Löwengebrüll, noch unsere Waffen oder unser angestrengter Kampf. Sie zeigten ihre Meisterschaft und zogen weiter.

Andere waren beherzter und riefen:
Eilt euch und setzt ihnen nach. Krishna und der diademgeschmückte Arjuna fahren zu Jayadratha und wollen ihn töten, nachdem sie uns zugesetzt haben und nun wieder über frische Pferde verfügen.

Und wieder andere, die dieses nie zuvor gesehene Meisterstück verfolgt hatten, sprachen untereinander:
Weh, wegen Duryodhanas Fehler sind König Dhritarashtra, die Kshatriyas und die ganze Erde in großer Not und schon vernichtet. Doch Duryodhana begreift das nicht.

Auch hörte man:
Der Herrscher der Sindhus ist schon im Reich Yamas. Und König Duryodhana kann mit seiner falschen Sicht und ohne Wissen um die rechten Taten dem Jayadratha nur noch die letzte Ehre erweisen.

Arjuna und Krishna sahen wohl, wie nah die Sonne dem westlichen Horizont stand und trieben ihre wieder starken Pferde zu größter Eile an, wobei sie niemand mehr aufhalten konnte, denn Arjuna mähte alles vor ihnen nieder. Krishna blies sein Muschelhorn Panchajanya, welches die Farbe der Wolken hatte, und die Pferde schossen schneller als Arjunas Pfeile dahin. Viele Krieger griffen Arjuna ohne große Wirkung an, und vielen sank der Mut beim Anblick des rasenden und laut ratternden Wagens mit der schrecklichen Standarte, welche den Affen zeigte und heftig im Wind flatterte. Und der Staub, der sich erhob, versperrte den Kuru Kriegern beinahe die Sicht auf den durch ihre Reihen stürmenden Arjuna. Nur Duryodhana näherte sich zielstrebig.


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