Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 90 – Die Elefantenabteilung von Dushasana fällt

Dhritarashtra fragte:
Als das Fußvolk von Arjuna dahingeschlachtet floh, wo waren die Helden, die sich ihm entgegenstellten? Ließen sie auch ihre Position im Stich und flohen in die Sakata Aufstellung hinter dem furchtlosen Drona, der wie eine feste Mauer stand?

Sanjaya antwortete:
Als Indras Sohn Arjuna so heftig angriff, fielen schon viele Helden oder flohen mutlos vom Feld. Weit und breit war niemand, der Arjuna anschauen konnte. Doch dein mächtiger Sohn Dushasana fühlte großen Zorn in sich und zog gegen Arjuna. Mit schöner, goldener Rüstung und einem goldenen Turban auf dem Haupt befahl er einer großen, die Erde beinahe verschlingenden Elefantenabteilung, Arjuna zu umzingeln. Das Trompeten dieser Elefanten, das Dröhnen der Muscheln, das Sirren der Bogensehnen und das Grunzen der Tiere erfüllten das Himmelsgewölbe in allen Richtungen, so daß die Atmosphäre beklemmend wurde. Arjuna erkannte wohl die heranstürmende Abteilung der riesigen Tiere, die ihre Rüssel rasend schwangen und von Haken unbarmherzig angetrieben wurden, und empfing sie mit lautem Löwengebrüll und scharfen Geschossen. Wie eine Makara in die sturmgepeitschte See eintaucht, so warf sich der diademgeschmückte Arjuna zwischen die tobenden Tiere, die geflügelten Bergen glichen. Er schien überall zu kämpfen und die Regeln von Zeit und Raum zu übertreten, wie die brennende Sonne am Tag der universalen Auflösung sich in allen Richtungen erhebt. Das Getöse wurde unerträglich. Das Pferdegetrappel, das Rattern der Wagenräder, das Geschrei der Kämpfer, der Lärm der Musikinstrumente, das Dröhnen der Muschelhörner Panchajanya und Devadatta und das Brüllen von Gandiva verwirrte die Menschen und raubte ihnen die Sinne. Arjuna zerrieb unablässig Mensch und Tier mit seinen Pfeilen, die sofort niedersanken, als ob eine Giftschlange sie gebissen hätte. In den Körpern der Elefanten steckten tausende Pfeile von Gandiva, bis sie laut brüllend zu Boden krachten. Manche der Tiere waren im Kiefer, den Schläfen oder der Stirn von langen Pfeilen getroffen, so daß ihre Schreie denen von Kranichen ähnelten. Mit geraden Pfeilen trennte Arjuna ihren Treibern die Köpfe ab, die mit Ohrringen geschmückt wie für die Götter gepflückte Lotusblüten zur Erde rollten. Als getroffene Elefanten über das Schlachtfeld rasten, sah man verwundete oder tote Reiter an ihnen hängen, die Rüstungen zerrissen, ohne Waffen und blutüberströmt, als wären es gemalte Bilder. Manchmal sah man zwei oder sogar drei Krieger, die von nur einem schön befiederten Pfeil durchbohrt zur Erde sanken. Überall erbrachen die mit langen Pfeilen getroffenen Elefanten Blut und sanken mit ihren Reitern auf dem Rücken nieder, wie bewachsene Hügel bei Erdbeben in sich zusammensinken. Arjuna schnitt mit seinen Geschossen alles auf seinem Weg entzwei: Bogensehnen, Standarten, Bögen, Jochs und Pfeile, die andere Krieger gerade auf ihn abschießen wollten. Er war so schnell in seinen Bewegungen, daß man nur erkennen konnte, wie er auf der Plattform seines Wagens tanzte und Gandiva immer zum Kreis gespannt schien. Das Gemetzel unter Elefanten und Menschen war riesengroß. Inmitten all des Tumults standen kopflose Rümpfe aufrecht herum, Arme mit Bögen in der Hand häuften sich, und ledergeschützte Finger hielten noch die Schwerter fest. Zwischendurch blitzten die schönen, goldenen Ornamente und Armreifen, die ebenso abgetrennt zu Boden fielen. Überall lagen zahllose Wagenteile, zerbrochene Wagenräder, Jochs, Waffen, Pfeile, Kronen, tote Krieger mit Schilden und Bögen, zerquetschte Blumengirlanden, Kleiderfetzen und gefallene Standarten. Das Schlachtfeld sah fürchterlich aus. Und Dushasanas Heer floh gebrochen vor Arjuna davon, oh König. Selbst Dushasana, der Anführer, war von Arjunas Geschossen schwer getroffen und eilte furchtsam mit dem Rest seiner Divisionen in den Sakata Bereich hinter Drona, um sich dort vorerst in Sicherheit zu bringen.


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