Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 84 – Auszug zur Schlacht

Sanjaya erzählte weiter:
Während Yudhishthira, Krishna und die anderen so berieten, stieß Arjuna zu ihnen, um seinen Bruder und König zu sehen. Er betrat den Kreis, grüßte angemessen und nahm seinen Platz vor dem König ein. Dieser erhob sich und umarmte Arjuna mit großer Zuneigung. Er schnupperte an seinem Haupt, schlang die Arme fest um den jüngeren Bruder und segnete ihn herzlich. Dann sprach er lächelnd:
Es ist erwiesen, oh Arjuna, daß dir heute Sieg in der Schlacht beschieden ist, denn dein Antlitz leuchtet hell und freundlich und Krishna ist zufrieden mit dir.

So erzählte ihm Arjuna die wunderbare Erscheinung der Nacht:
Sei gesegnet, oh Monarch, diese Nacht habe ich durch Krishnas Gnade etwas Wunderbares geschaut.

Und ausführlich berichtete er von der Begegnung mit dem dreiäugigen Gott, um seine Freunde mit Zuversicht zu erfüllen. Alle Zuhörer beugten staunend und voller Verehrung für die Gottheit ihre Häupter bis zum Boden mit den Worten: „Exzellent! Wunderbar!“ Sogleich folgten sie freudig dem Befehl von Yudhishthira und schritten mit entschlossenen Herzen zügig zum Schlachtfeld. Mit gegenseitigen Grüßen nahm ein jeder seine Position ein, wobei Yuyudhana (Satyaki), Krishna und Arjuna gemeinsam zu Arjunas Zelt fuhren. Dort bestückte Krishna so umsichtig und erfahren wie ein Wagenlenker den Streitwagen Arjunas mit dem Affen im Banner, bis das goldene Gefährt mit dem lauten Wagengeratter so hell strahlte wie die Morgensonne. Selbst ebenfalls gerüstet, informierte Krishna Arjuna, daß nun alles bereit sei, so daß Arjuna in seiner goldenen Rüstung und mit dem Diadem geschmückt erschien und mit Bogen und Köcher in der Hand ehrfürchtig den Wagen umschritt. Die asketischen, alten, in den Riten erfahrenen, gezügelten und wissenden Brahmanen ehrten und segneten ihn, und Arjuna bestieg den zuvor mit Mantras geheiligten, strahlenden Wagen. Mit seinen glänzenden Ornamenten strahlte Arjuna auf seinem funkelnden Wagen so hell, wie die Strahlen der Sonne auf der Brust des Meru tanzen. Auch Krishna und Satyaki bestiegen nach Arjuna den Wagen, wie die Aswin Zwillinge auf demselben Wagen mit Indra zum Opfer von Saryati reisen. Krishna, dieser Beste der Wagenlenker, ergriff die Zügel, wie Matali die Zügel von Indras Rossen ergriff, als es zur Schlacht mit Vritra ging. Arjuna, dieser treffliche Kämpfer mit den beiden Freunden auf seinem Wagen, der ausfuhr, um Jayadratha zu besiegen, glich dem sich erhebenden Soma mit Budha und Shukra (dem Mond mit Merkur und Venus), welche die Finsternis der Nacht besiegen, oder Indra mit Varuna und Surya, die zur Schlacht gegen die Asuras ausziehen, weil Taraka (die Gattin Vrihaspatis) von ihnen entführt worden war. Barden sangen und Musiker spielten für den Helden Arjuna glücksverheißende Hymnen als gute Omen. Die schönen Stimmen der Sänger stimmten sich in Segens- und Siegeswünschen und vermischten sich zur Freude der Helden mit den Melodien der Musikinstrumente. Eine wunderbar duftende Brise blies hinter Arjuna drein und saugte den Feinden die Energie aus dem Leib. Viele gute Omen zeigten sich zu dieser Stunde, den Sieg der Pandavas und die Niederlage deiner Krieger verkündend, oh Dhritarashtra.

Als Arjuna diese Zeichen wahrnahm, wandte er sich an den großen Bogenkrieger Satyaki zu seiner Rechten und sprach:
Oh Yuyudhana, mein Sieg heute in der Schlacht scheint sicher zu sein, denn sieh nur all diese guten Omen, du Stier aus dem Sini Geschlecht. Also gibt es kein Verweilen mehr, ich gehe dorthin, wo Jayadratha meine Heldenkraft und seinen Gang ins Reich Yamas erwartet. Diese Pflicht muß ich unbedingt erfüllen, ebenso wie den Schutz von König Yudhishthira, dem Gerechten. Oh du mit den starken Armen, sei du heute der Beschützer des Königs, denn du wirst ihn ebenso beschützen wie ich selbst. Ich sehe keine Person in der Welt, die dich besiegen könnte, denn du bist Vasudeva in der Schlacht ebenbürtig. Nicht einmal der Anführer der Himmlischen könnte dich besiegen. Wenn ich diese schwere Last auf dich und Pradyumna übergebe, oh Bulle unter den Männern, dann kann ich mich ohne Furcht dem Herrscher der Sindhus zuwenden. Mach dir um mich keine Sorgen. Beschütze mit ganzer Seele den König. Wenn Vasudeva und ich vereint sind, kann keinem von uns die geringste Gefahr begegnen.

So sprach Arjuna zu Satyaki, welcher zustimmte mit „So sei es.“, und sich dann zu König Yudhishthira begab.

Hier endet mit dem 84.Kapitel das Pratijna Parva im Drona Parva des gesegneten Mahabharata.


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