Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 119 - Die Schlacht geht weiter

Sanjaya sprach:
Als die zahllosen Krieger beider Armeen auf diese Weise in Kampfreihen standen, strebten alle diese furchtlosen Helden nach dem Bereich von Brahma. Im Laufe dieser allgemeinen Verwirrung, kämpfte bald jeder gegen jeden, ohne Rücksicht auf ihre Waffengattung. So kämpften Wagenkrieger nicht mehr ausschließlich gegen Wagenkrieger, Fußsoldaten gegen Fußsoldaten, Reiter gegen Reiter oder Elefantenkrieger gegen Elefantenkrieger. Im Gegenteil, oh Monarch, die Krieger kämpften wie Verrückte wild gegeneinander. Groß und schrecklich war die Katastrophe, die beide Armeen einholte. In diesem wilden Schlachten, als sich Elefanten und Männer auf dem Feld vermischten, gab es bald keine Unterschiede mehr im Kampf.

Oh Bharata, erneut erschütterten nun Shalya, Kripa, Chitrasena, Dushasana und Vikarna, diese Helden auf ihren strahlenden Wagen, die ganze Pandava Heerschar. Geschlagen durch diese hochgeborenen Krieger im Kampf, begann die Pandava Armee überall zu schwanken, wie ein Boot auf stürmischem Wasser. Und wie die Winterkälte die Kühe davontreibt, so trieb Bhishma die Söhne des Pandu davon. Doch auch in deiner Armee, oh König, wurden unzählige Elefanten, groß wie Wolkenberge, durch den berühmten Arjuna gefällt. Viele der besten Krieger fielen, von diesem Helden geschlagen. Und durchbohrt mit tausenden Pfeilen und Spießen fielen die riesigen Elefanten mit schrecklichem Geschrei in ihrer Qual. Das Schlachtfeld erschien in einer skurrilen Schönheit mit all den dichtverstreuten, leblosen Körpern, die noch mit den Ornamenten der hochgeborenen Krieger geschmückt waren, und mit den Köpfen, die ihre schönen Ohrringe trugen. In diesem Kampf, der für große Helden so zerstörend war, wo Bhishma und Arjuna ihre mächtige Heldenkraft zeigten, schauten deine Söhne, oh Monarch, auf den kraftvollen Großvater und näherten sich ihm mit all ihren Truppen. Bestrebt, ihr Leben im Kampf zu opfern und mit dem Himmel als großes Ziel, trafen sie auf die Pandavas in diesem Kampf, der zum großen Gemetzel wurde. Die tapferen Pandavas erinnerten sich an die vielfältigen Verletzungen, die sie früher durch dich und deinen Sohn, oh Monarch, erfahren hatten, und warfen alle Furcht ab. Bestrebt, den höchsten Himmel zu gewinnen, kämpften sie frohgemut gegen deinen Sohn und alle anderen Krieger deiner Armee.

Da sprach der Generalissimus der Pandava Armee, der mächtige Wagenkrieger Dhrishtadyumna, zu seinen Soldaten: „Ihr Somakas, stürmt mit den Srinjayas gemeinsam gegen den Sohn der Ganga!“ Auf diese Worte ihres Kommandanten hin eilten die Somakas und Srinjayas gegen Bhishma, obwohl sie mit Schauern von Pfeilen schwer gequält wurden. Und so angegriffen, begann dein Vater Bhishma unter dem Einfluß des Zorns gegen die Srinjayas zu kämpfen. In alten Zeiten hatte der intelligente Rama (mit der Axt) dem ruhmvollen Bhishma diese Waffenkunst gelehrt, die für die feindlichen Reihen nun so zerstörerisch war. Sich auf diese Kunst verlassend, verursachte dieser Feindevernichter eine große Verwüstung unter den Truppen des Feindes. Und so tötete Bhishma Tag für Tag zehntausend Krieger der Pandavas. An diesem zehnten Tag, oh Stier der Bharatas, schlug er eigenhändig zehntausend Elefanten. Dann tötete er sieben große Wagenkrieger unter den Matsyas und Panchalas. Und zusätzlich fielen in dieser schrecklichen Schlacht noch fünftausend Fußsoldaten, tausend Elefantenkrieger und zehntausend Reiter mit ihren Rossen durch deinen Vater, oh König, aufgrund seiner Kenntnisse der Waffenkunst. Nachdem er die Armeen aller Könige geschrumpft hatte, tötete er Satanika, den lieben Bruder von Virata. Und nachdem Satanika im Kampf mit dem tapferen Bhishma gefallen war, schlug er noch ganze tausend Kshatriyas mit seinen breitköpfigen Pfeilen. So mußten auch alle Kshatriyas der Pandava Armee, die Arjuna folgten, zur Wohnstätte von Yama gehen, sobald sie auf Bhishma trafen. Bhishma stand an der Spitze der Kaurava Armee und bedeckte die Pandava Heerschar von jeder Seite mit Schauern von Pfeilen. So vollbrachte er ruhmvollste Leistungen an diesem zehnten Tag. Und wie er zwischen den beiden Armeen stand, mit dem Bogen in der Hand, konnte keiner der Könige ihn nur anschauen, der wie die heiße Mittagssonne am Sommerhimmel strahlte. Wie Indra die Dämonenheerschar im Kampf, genauso, oh Bharata, zerschlug Bhishma die Pandava Heerschar.

Beim Anblick seiner Heldenkraft, sprach Krishna, der Madhu Vernichter und Sohn der Devaki, zu Arjuna:
Dort steht Bhishma, der Sohn von Shantanu, zwischen den beiden Armeen. Benutze deine Kraft, schlage ihn und gewinne den Sieg! Dort, an jenem Punkt, wo er unsere Reihen zerbricht, wehre ihn ab und zeige deine ganze Heldenkraft! Oh Herr, niemand außer dir könnte es wagen, den Pfeilen von Bhishma zu begegnen.

So gedrängt, verhüllte Arjuna mit dem Affen im Banner im gleichen Moment Bhishma mit Wagen, Rossen und Standarte durch seine Pfeile bis zur Unsichtbarkeit. Doch dieser Stier unter den besten Kurus zerschlug mit seinen eigenen, mächtigen Pfeilen die Schauer vom Sohn des Pandu. Der König der Panchalas, der tapfere Dhristaketu, Bhimasena, Dhrishtadyumna, die Zwillinge (Nakula und Sahadeva), Chekitana, die fünf Kekaya Brüder, der starkarmige Satyaki, der Sohn von Subhadra, Ghatotkacha, die fünf Söhne der Draupadi, Sikhandin, der tapfere Kuntibhoja, Susharman, Virata und viele andere mächtige Krieger der Pandava Armee schienen, durch die Pfeile von Bhishma gequält, in einem Ozean des Kummers zu versinken. Doch Arjuna rettete sie alle. Dann nahm Sikhandin eine mächtige Waffe auf und stürmte, geschützt durch Arjuna, mit ganzer Kraft direkt gegen Bhishma. Der unbesiegbare Arjuna wußte, was zu tun war, und schlug all jene zurück, die Bhishma schützend folgten, um dann selbst gegen ihn zu stürmen. Und Satyaki, Chekitana, Dhrishtadyumna, Virata, Drupada und die Zwillingssöhne von Madri und Pandu eilten ebenfalls gegen Bhishma zum Kampf, beschützt vom unschlagbaren Bogenschützen Arjuna. Auch Abhimanyu und die fünf Söhne der Draupadi stürmten mit mächtigen, erhobenen Waffen voran. All diese erfahrenen Bogenschützen, die sich nie vom Kampf zurückziehen, spickten Bhishma am ganzen Körper mit gut gezielten Pfeilen. Doch all diese zahllosen Pfeile ignorierend, die von den Besten der Prinzen aus der Pandava Heerschar abgeschossen wurden, drängte Bhishma mit unverwirrter Seele weiter in die Pandava Reihen. Der Großvater verstreute seine Pfeile, als ob es ein Spiel wäre. Oft schaute er mit einem Lächeln auf Sikhandin, den Prinzen der Panchalas, doch richtete keinen einzigen Pfeil auf ihn, da er sich auf dessen Fraulichkeit besann. Dagegen tötete er sieben große Wagenkrieger aus der Abteilung von Drupada. Und bald hörte man überall verzweifelte Schreie der Qual unter den Matsyas, Panchalas und Chedis, die vereint gegen diesen einzelnen Helden stürmten. Oh Feindezerstörer, mit einer großen Anzahl von Fußsoldaten, Rossen und Wagen und mit riesigen Schauern von Pfeilen bedeckten sie diesen einzelnen Krieger, Bhishma, den Sohn der Bhagirathi, wie die Wolken den Schöpfer des Tages. Dann begann in dieser Schlacht, die dem Kampf zwischen den Göttern und Dämonen in alten Zeiten glich, auch der Diademgeschmückte (Arjuna) mit Sikhandin vor sich seine Pfeile gezielt gegen Bhishma zu lenken.


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