Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 108 - Die Pandavas befragen Bhishma ein zweites Mal

Sanjaya sprach:
Während sie noch kämpften, oh Bharata, ging die Sonne unter, und es kam die schreckliche Stunde des Zwielichtes, so daß die Krieger kaum noch etwas erkennen konnten. König Yudhishthira beobachtete, wie die Dämmerung hereinbrach und wie seine Truppen, die durch Bhishma zerschlagen wurden, ihre Waffen beiseite geworfen hatten. Voller Angst suchten sie die Flucht vom Schlachtfeld. Auch betrachtete er Bhishma, der im Zorn lodernd jeden im Kampf quälte, und erkannte, daß die mächtigen Wagenkrieger der Somakas besiegt waren und all ihre Freude verloren hatten. Da überlegte er nur kurz und befahl den Rückzug seiner Truppen. So zog sich die Armee von König Yudhishthira zurück und damit zur gleichen Zeit auch deine, oh Dhritarashtra. Und nach dem Rückzug, oh Führer der Kurus, begaben sich die mächtigen Wagenkrieger, die sich gegenseitig im Kampf zerfleischt hatten, in ihre Zelte. Doch gequält durch die Pfeile von Bhishma und die gewaltigen Leistungen dieses Helden bedenkend, fanden die Pandavas keine Ruhe, während Bhishma, der die Pandavas und Srinjayas im Kampf besiegt hatte, von deinen Söhnen, oh König, gelobt und verehrt wurde. Begleitet vom Jubel der Kurus, betrat Bhishma sein Zelt. Dann brach die Nacht herein, die alle Wesen ihrer Sicht beraubt. In dieser dunklen Stunde der Nacht setzten sich die Pandavas, Vrishnis und die unbesiegbaren Srinjayas zur Beratung nieder. All diese mächtigen Personen, die im Erreichen von Beschlüssen in einer Beratung erfahren waren, überlegten sachlich, was im Hinblick der aktuellen Situation nützlich wäre. Und nachdem König Yudhishthira lange Zeit nachgedacht hatte, richtete er seine Augen auf Vasudeva und sprach:
Bedenke, oh Krishna, die gewaltige Heldenkraft des hochbeseelten Bhishma! Er zerschlägt unsere Truppen wie ein Elefant einen Bambuswald. Wir wagen nicht einmal einen Blick auf diesen hochbeseelten Krieger. Wie eine wütende Feuersbrunst verschlingt er unsere Armee. Wenn der tapfere Bhishma mit seinen scharfen Waffen im Kampf zornvoll auflodert und mit dem Bogen in der Hand seine Pfeile entsendet, erscheint er ebenso schrecklich wie der mächtige Naga Takshaka mit seinem Gift. Wahrlich, der zornige Yama wäre besiegbar, oder sogar der Führer der Himmlischen mit seinem Donner, oder Varuna selbst mit der Schlinge in der Hand, oder der Herr der Yakshas mit der Keule bewaffnet, aber dieser Bhishma, der im Zorn lodert, scheint im Kampf unschlagbar zu sein. Wenn das der Fall ist, oh Krishna, bin ich durch die Schwäche meines Verstandes in einen Ozean der Sorgen eingetreten, als ich den Kampf gegen Bhishma beschlossen hatte. So bleibt mir nur der erneute Rückzug in die Wälder, oh Unbesiegbarer. Die Abgeschiedenheit erscheint mir heilsamer zu sein. Oh Krishna, ich möchte nicht weiterkämpfen! Bhishma wird uns immer schlagen. Wie ein Insekt, das in ein aufflammendes Feuer eilt, immer nur auf den Tod trifft, so stürme ich gegen Bhishma an. Oh Nachkomme des Vrishni, durch die Bekundung meiner Kampfkraft für die Sache meines Königreichs werde ich auf einen leidvollen Untergang treffen. Auch meine tapferen Brüder wurden von den Pfeilen äußerst gequält. Aufgrund der Zuneigung zu mir, ihrem (ältesten) Bruder, mußten sie, des Königreichs beraubt, damals in die Wälder gehen. Für mich allein, oh Madhu Vernichter, mußte Draupadi in solcher Qual versinken. Ich betrachte das Leben als etwas sehr Wertvolles. Doch wahrlich, sogar das Leben scheint jetzt kaum noch haltbar zu sein. Doch (wenn ich dieses Leben retten kann), so möge dessen letzter Rest mit der Übung von ausgezeichneter Tugend vergehen. Wenn ich mit meinen Brüdern, oh Kesava, deiner Gunst würdig bin, dann sage mir, oh Krishna, was zu meinem Guten ist, ohne gegen die Gebote meiner Kaste zu verstoßen.

Diese ausführlichen Worte von ihm hörend, antwortete Krishna voller Mitgefühl, um Yudhishthira zu trösten:
Oh Sohn des Dharma, oh Wahrhaftiger, verliere dich nicht in Sorgen, der du diese unbesiegbaren Helden, diese Feindevernichter, als deine Brüder hast. Arjuna und Bhimasena sind mit der Energie von Feuer und Wind begabt. Die Zwillingssöhne der Madri sind ebenso tapfer wie der Führer der Himmlischen selbst. Und aufgrund unserer guten Beziehung, die zwischen uns besteht, hast du sogar mich für diese Aufgabe gewonnen. Selbst ich, oh Sohn des Pandu, könnte gegen Bhishma kämpfen. Von dir geleitet, oh großer König, was würde ich nicht im großen Kampf tun? Ich werde Bhishma, diesen Stier unter den Männern, herausfordern und im Kampf vor den Augen der Dhritarashtras schlagen, wenn Arjuna ihn nicht besiegen will. Wenn du, oh Sohn des Pandu, den Sieg sicher siehst, wenn der heroische Bhishma geschlagen ist, dann will ich sogar selbst auf einem einzelnen Wagen den altehrwürdigen Großvater der Kurus vernichten. Schau, oh König, meine Heldenkraft, die dem großen Indra im Kampf gleicht. Ich werde diesen Krieger von seinem Wagen stürzen, der beständig solch mächtige Waffen verschießt. Wer ein Feind der Pandu Söhne ist, der ist zweifellos auch mein Feind. Denn was euer ist, das ist auch mein, und was mein ist, das ist auch das Eure. Dein Bruder Arjuna ist mein bester Freund, Verwandter und Schüler. Ich würde, oh König, sogar mein eigenes Fleisch abschneiden, um es für Arjuna hinzugeben, so wie auch dieser Tiger unter den Männern sein Leben um meinetwillen opfern würde. Oh König, gerade das ist unser Wesen, daß wir uns einander beschützen. Befiehl mir deshalb, oh König, auf welche Weise ich kämpfen soll. Doch bedenke, daß damals in Upaplavya Arjuna selbst in Gegenwart von vielen Leuten gelobt hatte: „Ich werde den Sohn der Ganga besiegen!“ Diese Worte des intelligenten Arjuna sollten beachtet werden. Wahrlich, wenn Arjuna mich darum bittet, werde ich ihm zweifellos diesen Wunsch erfüllen. Oder laß es seine Aufgabe im Kampf sein, denn es ist nicht schwer für Arjuna. Er kann Bhishma, diesen Bezwinger feindlicher Städte, besiegen. Wenn er im Kampf auflodert, kann Arjuna Leistungen vollbringen, die andere niemals erreichen können. Arjuna könnte im Kampf sogar die großen Götter schlagen, wenn sie sich ihm zusammen mit den Daityas und den Danavas entgegenstellen würden. Was wäre da noch über Bhishma zu sagen, oh König? Mit großer Energie begabt, steht Bhishma, der Sohn des Shantanu, auf Seiten der Ungerechtigkeit. Seine Intelligenz schwindet damit und der Sinn geht verloren. Zweifellos weiß er nicht, was er eigentlich tun sollte.

Diese Worte von Krishna hörend, antwortete Yudhishthira:
Es ist wohl so, oh Starkarmiger, wie du sagst, oh Nachkomme des Madhu. Alle zusammen wären nicht fähig, deine Kraft zu ertragen. Ich bin überzeugt, stets alles zu haben, was auch immer ich wünsche, so lange ich dich, oh Tiger unter den Männern, an meiner Seite weiß. Oh Erster der Siegreichen, ich könnte die großen Götter mit Indra an ihrer Spitze überwinden, solange ich dich, oh Govinda, als Beschützer habe. Was wäre da noch von Bhishma zu sagen, selbst wenn er ein mächtiger Wagenkrieger ist? Aber, oh Krishna, ich riskiere für meine eigene Verherrlichung nicht, daß dein Wort verfälscht wird. Deshalb, oh Madhava, hilf uns wie versprochen, aber ohne persönlich für mich zu kämpfen. In diesem Kampf wurde eine Abmachung zwischen mir und Bhishma getroffen. Er sprach: „Ich werde dir Rat geben, aber kämpfen werde ich nicht für dich, da ich um die Sache von Duryodhana kämpfen muß. Erkenne das als Wahrheit.“ Deshalb, oh Krishna, kann mir Bhishma Überlegenheit durch gute Ratschläge geben. Und so, oh Madhu Vernichter, sollten wir uns alle, von dir begleitet, noch einmal zu Bhishma begeben, um ihn nach den Mitteln seines Untergangs zu befragen. Oh ihr Großen, laßt uns alle gemeinsam unverzüglich aufbrechen und diesen Nachkommen des Kuru schnell um seinen Rat bitten. Oh Janardana, er wird sicherlich nützlichen Rat geben und dann, oh Krishna, werde ich im Kampf tun, was er empfiehlt. Mit strengen Gelübden wird er uns Rat, wie auch den Sieg verleihen. Wir waren Kinder und Waisen. Durch ihn wurden wir erzogen. Oh Madhava, ihn, unseren altehrwürdigen Großvater wünsche ich zu töten, den Vater unseres Vaters! Oh Schande auf den Beruf eines Kshatriyas!

Als Krishna diese Worte vernommen hatte, sprach er zu Yudhishthira:
Oh Weiser, deine Worte, oh König, sind ganz nach meinem Geschmack. Bhishma, der auch Devavrata genannt wird, ist in der Waffenkunst höchst erfahren. Allein mit seinem Blick kann er den Feind verbrennen. Begebt euch zu diesem Sohn der zum Ozean strebenden Ganga, um ihn nach den Mitteln seines Todes zu fragen. Von dir befragt, wird er sicher die Wahrheit sprechen. Deshalb laßt uns zum Großvater der Kurus gehen, um ihn zu befragen. Dort werden wir den ehrwürdigen Sohn von Shantanu um seinen Rat bitten und gemäß seinem Gebot gegen den Feind kämpfen.

Sanjaya fuhr fort:
So, oh älterer Bruder des Pandu, überlegten die heroischen Söhne des Pandu mit dem tapferen Krishna und gingen gemeinsam zur Wohnstätte von Bhishma. Dort legten sie ihre Rüstungen und Waffen ab, betraten sein Zelt und verbeugten sich vor ihm mit geneigten Köpfen. Auf diese Weise, oh König, verehrten die Söhne des Pandu durch ihre Verbeugung diesen Stier der Bharatas und ersuchten seinen Schutz. Daraufhin sprach der Kuru Großvater, der starkarmige Bhishma, zu ihnen:
Sei willkommen, oh Vrishni Held! Sei willkommen, oh Arjuna! Herzliches Willkommen auch dir, oh gerechter König Yudhishthira, und auch dir, oh Bhima! Willkommen auch die Zwillinge! Was soll ich heute tun, um euch zu erfreuen? Selbst wenn es schwer zu erreichen ist, ich will es mit ganzer Seele vollbringen.

Und dem Sohn der Ganga, der wiederholt voller Zuneigung so sprach, antwortete König Yudhishthira mit fröhlichem Herzen die liebevoll gesprochen Worte:
Oh du Weiser, dem alles bekannt ist, wie können wir den Sieg erringen und die Herrschaft zurückgewinnen? Und wie kann diese Zerstörung der zahllosen Wesen aufgehalten werden? Sprich darüber zu mir, oh Herr. Offenbare uns die Mittel, um dich zu besiegen. Wie, oh Held, können wir dir im Kampf erfolgreich begegnen? Oh Großvater der Kurus, du gibst deinen Gegnern nicht die kleinste Chance, dich zu treffen. Man sieht dich im Kampf mit einem stets zum Kreis gespannten Bogen. Keiner kann unterscheiden, wann du deine Pfeile aufnimmst, den Bogen spannst, sie zielst und entläßt. Oh Vernichter der feindlichen Helden, unablässig schlägst du Wagen, Rosse, Männer und Elefanten. Wir sehen dich auf deinem Wagen, oh Starkarmiger, wie eine zweite Sonne. Welcher Mann ist hier, oh Stier der Bharatas, der es wagen könnte, dich zu besiegen, der du endlose Schauer von Pfeilen im Kampf verstreust und eine große Zerstörung verursachst. Offenbare mir, oh Großvater, die Mittel, wodurch wir dich im Kampf besiegen können, damit wir schließlich die Herrschaft zurückgewinnen und meine Armee nicht vollkommen untergehen muß.

Oh älterer Bruder des Pandu, diese Worte hörend, sprach der Sohn von Shantanu zu Yudhishthira:
So lange ich lebe und kämpfe, oh Sohn der Kunti, kann der Sieg im Kampf nie euer sein. Das spreche ich aufrichtig zu dir. Erst nachdem ich im Kampf geschlagen bin, könnt ihr Pandavas den Sieg erringen. Wenn ihr deshalb siegen wollt, dann schlagt mich, ohne weiter zu zögern. Ich gebe euch hiermit die Erlaubnis, ihr Söhne der Pritha: Schlagt mich nach Belieben! Daß ihr mich jetzt so kennt, betrachte ich als einen glücklichen Umstand. Nachdem ich geschlagen bin, werdet ihr auch alle anderen schlagen. Deshalb handelt, wie ich euch bitte!

Darauf sprach Yudhishthira:
Bitte offenbare uns die Mittel, womit wir dich im Kampf besiegen können, wenn du im Zorn des Kampfes loderst, wie der Zerstörer selbst mit seiner Keule. Der Träger des Donnerkeils kann besiegt werden, selbst Varuna oder Yama, doch dich könnten im Kampf nicht einmal die Götter und Dämonen zusammen mit Indra an ihrer Spitze besiegen.

Da antwortete Bhishma:
Du sprichst wahr, oh Pandu Sohn. Oh Starkarmiger, wenn ich achtsam mit Waffen und dem großen Bogen in der Hand kämpfe, könnten mich selbst die Götter und Dämonen mit Indra an ihrer Spitze nicht besiegen. Wenn ich jedoch meine Waffen niederlege, dann bin ich sogar von Wagenkriegern schlagbar. Wer seine Waffen weggeworfen hat, wer gefallen ist, wessen Rüstung zerbrach, wessen Standarte gefällt wurde, wer davonflieht, wer schockiert ist, wer spricht „Ich ergebe mich dir!“, wer eine Frau ist, wer den Namen einer Frau trägt, wer nicht mehr Herr seiner selbst ist, wer nur einen einzigen Sohn hat oder keinen Edelmut besitzt - mit diesen kämpfe ich nicht gern. Höre auch, oh König, über meinen Entschluß, den ich vor dem Kampf getroffen habe. Denn sobald ich Unheilsames auf mich zukommen sehe, würde ich nie kämpfen. Dieser mächtige Wagenkrieger, der Sohn des Drupada, den du in deiner Armee hast, oh König, und der unter dem Namen Sikhandin bekannt ist, der im Kampf zornig, tapfer und stets siegreich ist, war früher eine Frau und erhielt erst später seine Männlichkeit. Wie das alles geschah, ist euch bereits bekannt. Entschlossen zum Kampf und in Rüstung gehüllt, laß Arjuna, mit Sikhandin vor sich, mich mit seinen scharfen Pfeilen angreifen. Wenn mir diese Unheilsame in dieser besonderen Form als Mann begegnet, der zuvor eine Frau war, werde ich trotz meiner Bewaffnung mit Pfeil und Bogen niemals versuchen, sie zu schlagen. Diese Gelegenheit nutzend, laß Arjuna mich schnell von allen Seiten mit seinen Pfeilen durchbohren, oh Stier der Bharatas. Denn außer dem höchst gesegneten Krishna und Arjuna, dem Sohn des Pandu, sehe ich in den drei Welten keine andere Person, die imstande wäre, mich zu schlagen, wenn ich im Kampf stehe. So laß Arjuna, gut bewaffnet und achtsam mit seinem ausgezeichneten Bogen in der Hand kämpfen und mich schlagen, indem er Sikhandin vor sich plaziert. Dann wird euch der Sieg sicher sein. Handle so, oh großer König, wie ich zu dir gesprochen habe, oh du mit den ausgezeichneten Gelübden. Dann wirst du fähig sein, all die versammelten Dhritarashtras im Kampf zu besiegen.

Sanjaya fuhr fort:
Als die Pandavas all dies gehört hatten, verehrten sie den hochbeseelten Bhishma, den Großvater der Kurus, und gingen in ihr Zeltlager zurück. Und nachdem der Sohn der Ganga, der bereit war, zur anderen Welt zu gehen, sich so offenbart hatte, sprach Arjuna, im Kummer brennend und sein Gesicht schamvoll bedeckend:
Wie, oh Madhava, soll ich in der Schlacht mit dem Großvater kämpfen, der mir an Jahren weit voraus und voller Weisheit und Intelligenz ist? Er ist der Älteste unseres Stammes. Während wir in den Tagen der Kindheit spielten, oh Vasudeva, pflegte ich diesen Hochbeseelten und Berühmten mit Staub zu beschmieren, als ich mit meinem schmutzigen Körper auf seinen Schoß kletterte. Oh Krishna, er ist der Vater meines Vaters Pandu. Als Kind, auf dem Schoß dieses Hochbeseelten, nannte ich ihn einmal Vater. Doch er sprach zu mir in meiner Kindlichkeit: „Ich bin nicht dein Vater, aber der Vater deines Vaters, oh Bharata!“ Und den, der so sprach, wie könnte er durch mich getötet werden? Oh, möge er unsere Armee schlagen. Sei es nun Sieg oder Tod, der mich erwartet, niemals sollte ich gegen diesen Hochbeseelten kämpfen. Das ist meine Meinung. Was denkst du darüber, oh Krishna?

Darauf sprach Vasudeva:
Oh Arjuna, nachdem du damals den Sieg über Bhishma gelobt hast, wie kannst du nun davon zurücktreten und dennoch die Kshatriya Pflichten bewahren? Wirf ihn von seinem Wagen, oh Arjuna, diesen Kshatriya, der im Kampf unbesiegbar ist! Der Sieg kann niemals dein sein, ohne den Sohn der Ganga zu schlagen! Auf diese Weise soll er ins Reich von Yama gehen. Das wurde einst von den Göttern so beschlossen. Und was bestimmt wurde, oh Arjuna, muß geschehen. Es kann nicht anders sein. Niemand außer dir, oh Unbesiegbarer, nicht einmal der Träger des Donnerkeils selbst, wäre zum Kampf gegen Bhishma fähig, der dem Zerstörer mit weit geöffnetem Rachen gleicht. Töte Bhishma ohne jede Furcht! Höre auch diese Worte von mir, welche der höchst intelligente Vrihaspati vor langer Zeit zu Indra sprach: Man sollte sogar den Altehrwürdigen töten, der mit jedem Verdienst begabt ist, wenn er dir als Feind gegenübertritt, wie auch jeden anderen, der dich selbst zerstören will. - Oh Dhananjaya, das ist die ewige Aufgabe, die dem Kshatriya bestimmt wurde, daß er kämpfen, die Untertanen beschützen und Opfer darbringen soll, und das alles ohne Böswilligkeit.

Nach diesen Worten antwortete Arjuna:
Oh Krishna, Sikhandin wird sicherlich die Ursache des Todes für Bhishma sein, denn sobald er den Prinzen der Panchalas erblickt, wird er seine Waffen niederlegen. So plaziere Sikhandin ihm gegenüber und an unserer Spitze, damit wir auf diese Weise den Sohn der Ganga stürzen können. Das ist meine Meinung. Und ich werde inzwischen die anderen großen Bogenschützen mit meinen Pfeilen in Schach halten. Sikhandin möge allein gegen Bhishma, diesen Ersten aller Krieger kämpfen. Dieser Führer der Kurus hat gelobt, daß er Sikhandin nicht schlagen würde, weil er als Frau geboren und erst später zum Mann wurde.

Sanjaya fuhr fort:
Nach diesem Entschluß und aufgrund der Erlaubnis von Bhishma gingen die Pandavas und Madhava mit erfreuten Herzen in ihre jeweiligen Unterkünfte.


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