Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 101 - Der Angriff von Abhimanyu

Sanjaya sprach:
Als erstes stürmte der edle Abhimanyu, mit großer Energie und von seinen dunklen Rossen getragen, gegen die mächtige Heerschar von Duryodhana und verstreute seine Pfeileschauer, wie die Wolken strömenden Regen bringen. Oh Sohn des Kuru, deine Krieger waren in diesem Kampf außerstande, diesem Feindevernichter zu widerstehen, diesem Sohn der Subhadra, der zornvoll und mit dem Reichtum der Waffen begabt, in diesen unerschöpflichen Ozean der Kauravas eintauchte. Seine todbringenden Pfeile schickten viele heroische Kshatriyas in das Reich des Königs der verstorbenen Geister. Wahrlich, voller Zorn schoß dieser Sohn der Subhadra in diesem Kampf wilde und flammende Pfeile im Überfluß, welche giftigen Schlangen oder der Stange des Todes glichen. Arjunas Sohn zerschlug die Wagenkrieger mit ihren Wagen, die Rosse mit ihren Reitern und die Elefantenkrieger zusammen mit den riesigen Tieren, auf denen sie ritten. Und die Herrscher der Erde lobten voller Freude diese mächtige Leistung im Kampf und auch ihn, der sie erreichte. Dieser Sohn der Subhadra zerstreute diese Abteilungen der Kaurava Armee wie ein Gewittersturm einen Haufen Baumwolle in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Aufgewühlt von ihm, oh Bharata, konnten die Truppen keinen Beschützer mehr finden, wie eine Herde Elefanten, die in einem Sumpf versinkt. Und nachdem er alle Truppen aufgewühlt hatte, stand Abhimanyu wie ein loderndes Feuer ohne den geringsten Rauch. Wahrlich, oh König, deine Krieger waren nicht imstande diesen Feindevernichter zu ertragen, wie Insekten, die vom Schicksal getrieben die Flammen eines Feuers nicht ertragen können. Dieser mächtige Wagenkrieger und große Bogenschütze, der alle Feinde der Pandavas erschüttert hatte, erschien in diesem Moment wie Indra selbst mit dem Donnerkeil. Sein Bogen, dessen Rückseite mit Gold verziert war, bewegte sich nach jeder Seite und erschien wie der Blitz, wenn er unter den Wolken spielt. Gut gehärtete und scharfe Pfeile kamen in diesem Kampf von seiner Bogensehne, wie Schwärme von Bienen aus blühenden Bäumen im Wald. Und wie der hochbeseelte Sohn der Subhadra auf seinem goldverzierten Wagen über das Feld stürmte, konnten die Feinde keine Gelegenheit finden, ihn zu schlagen. Kripa, Drona, den mächtigem Sohn von Drona und auch den Herrscher der Sindhus verwirrend, jagte dieser große Bogenschütze schnell und gekonnt über das Schlachtfeld. Als er deine Truppen bestürmte, oh Bharata, sah ich seinen Bogen als unaufhörlich zu einem Kreis gespannt, wie der Lichtring, der manchmal um die Sonne zu sehen ist. Tapfere Kshatriyas, die seine Leistungen im Kampf gegen den Feind erblickten, dachten, daß es nun zwei Arjunas in der Welt gibt. Wahrlich, oh König, die ausgedehnte Heerschar der Bharatas schwankte unter seinem Angriff hin und her, wie eine vom Wein betrunkene Frau. Diese große Armee zerschlagend, erschütterte er viele mächtige Wagenkrieger und erfreute damit seine Freunde, wie Indra die Himmlischen nach dem Sieg über Maya.

Oh König, während deine Truppen in diesem Kampf aufgewühlt wurden, hörte man von ihnen laute Rufe des Wehs, wie das Grollen der Wolken. Und als Duryodhana dieses schreckliche Gejammer deiner Truppen hörte, das dem Brüllen des Meeres während der stürmischen Gezeiten ähnelte, sprach er zum Rakshasa Alambusha, dem Sohn des Rishyasringa:
Oh Starkarmiger, wie ein zweiter Arjuna bedrängt dieser Abhimanyu meine Armee voller Zorn, wie Vritra die himmlische Heerschar. Ich sehe kein anderes wirksames Gegenmittel im Kampf als dich, oh bester Rakshasa, der du in allen Kriegskünsten höchst erfahren bist. Geh deshalb schnell und schlage den heroischen Sohn der Subhadra im Kampf! Wir selbst werden unter der Führung von Bhishma und Drona seinen Vater Arjuna besiegen.

So angesprochen, eilte der mächtige und tapfere Rakshasa auf Befehl deines Sohnes mit lautem Gebrüll in den Kampf wie die Gewitterwolken zur Regenzeit. Durch diesen Lärm, oh König, erzitterte nun die ganze ausgedehnte Heerschar der Pandavas wie der vom Wind aufgewühlte Ozean. Viele Kämpfer gaben im Schock von diesem Gebrüll bereits ihr liebes Leben auf und fielen hingestreckt zu Boden. Voller Freude und mit gespanntem Bogen schien der Rakshasa auf der Plattform seines Wagens zu tanzen, als er gegen Abhimanyu stürmte. Und als der bösartige Rakshasa den Sohn von Arjuna erreichte, begann er dessen Armee zu schlagen, selbst jene, die in der Nähe von Abhimanyu kämpften. Wahrlich, dieser Rakshasa wütete im Kampf gegen diese mächtige Pandava Heerschar, wie Vala gegen die himmlische Heerschar. Groß, oh Herr, war das Schlachten unter jenen Truppen, die vom Rakshasa mit dem grimmigen Gesicht angegriffen wurden. Seine Heldenkraft zeigend, begann der Rakshasa die ausgedehnte Armee der Pandavas mit Tausenden von Pfeilen aufzuwühlen. So zerschlagen durch den grimmigen Rakshasa, floh die Armee von Abhimanyu voller Angst davon. Er zerschlug diese Armee, wie ein Elefant die Stiele der Lotusblumen zertrampelt und stürmte dann zum Kampf gegen die Söhne der Draupadi. So eilten auch diese großen Bogenschützen, die im Kampf vollendeten Söhne der Draupadi, gegen den Rakshasa, wie fünf Planeten gegen die Sonne. Und dieser Erste der Rakshasas wurde dann von den Brüdern, die mit großer Energie begabt waren, schwer gequält, wie der Mond durch die fünf Planeten in der schrecklichen Stunde des Weltuntergangs. Der mächtige Prativindhya durchbohrte den Rakshasa schnell mit scharfen Pfeilen, so scharf wie Streitäxte und mit Spitzen, die jede Rüstung durchdringen können. Daraufhin erschien dieser große Rakshasa mit durchbohrter Rüstung wie eine dunkle Wolkenmasse, durch welche die Sonnenstrahlen hindurchbrechen. Und gespickt mit diesen goldbeflügelten Pfeilen glänzte der Sohn von Rishyasringa wie ein Berg mit flammenden Gipfeln. Dann durchbohrten diese fünf Brüder den Rakshasas in diesem großen Kampf mit vielen weiteren scharfen Pfeilen mit goldenen Flügeln. Und durchstoßen mit diesen schrecklichen Pfeilen, die zornigen Schlangen glichen, wurde Alambusha wütend und gereizt, wie der König der Schlangen selbst. Doch zu schwer waren die Treffer durch diese großen Wagenkrieger, oh König, so daß innerhalb weniger Momente der Rakshasa unter diesen Qualen für einige Zeit bewußtlos wurde.

Aber als er wieder zu sich kam, loderte die Wut doppelt so hoch, und er zerschlug schnell ihre Pfeile, Standarten und Bögen. Und mit einem Lächeln, traf er jeden von ihnen mit fünf Pfeilen. Dann tötete dieser mächtige Rakshasa und große Wagenkrieger Alambusha, der voller Zorn auf seinem Wagen zu tanzen schien, schnell die Rosse und die Wagenlenker seiner fünf berühmten Gegner. Und vor Wut brennend, bedeckte er sie noch einmal mit verschiedensten scharfen Pfeilen zu Hunderten und Tausenden. Dann stürmte dieser Wanderer der Nacht, der Rakshasa Alambusha, gegen diese großen Bogenschützen, die ihrer Wagen beraubt waren, um sie zur Wohnstätte von Yama zu schicken. Doch beim Anblick dieser schwer bedrängten Krieger durch diesen übelgesinnten Rakshasa, eilte der Sohn von Arjuna schnell herbei. Dann glich der Kampf, der zwischen ihm und dem Menschenfresser stattfand, der Schlacht zwischen Vritra und Indra. Und all die mächtigen Wagenkrieger beider Armeen wurden Zeuge dieser gewaltigen Begegnung. Aufeinandertreffend zur wilden Schlacht, im Zorn lodernd, mit größter Kraft begabt und mit vor Wut geröteten Augen, sah jeder den anderen wie das Feuer am Ende der Yugas. Und diese Schlacht zwischen ihnen wurde wild und schrecklich, wie zwischen Indra und Samvara in alten Zeiten, als der Kampf zwischen den Göttern und Dämonen tobte.


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