Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 92 - Die Rache des Ghatotkacha

Dhritarashtra sprach:
Berichte mir alles, oh Sanjaya, was im Kampf geschah, als die mächtigen Pandavas vom Tode Iravats hörten!

Sanjaya sprach:
Als der Rakshasa Ghatotkacha, der Sohn von Bhimasena, sah, daß Iravat im Kampf getötet war, ließ er ein lautes Gebrüll ertönen. Und aufgrund dieses Brüllens begann die Erde, welche den Ozean als ihren Mantel trägt, zusammen mit ihren Bergen und Wäldern gewaltig zu beben. Sogar das ganze Himmelsgewölbe in seinen vier Richtungen und Zwischenrichtungen wurde erschüttert. Von diesem lauten Gebrüll, oh Bharata, erzitterten die Schenkel und anderen Glieder der Truppen, und der Schweiß rann ihnen aus allen Poren. Alle deine Kämpfer, oh König, wurden im Herzen schwer bedrückt. Überall auf dem Feld standen die Krieger still, wie ein Elefant vor einem Löwen zurückschreckt. Der Rakshasa mit seinem lauten Gebrüll, wie das Rollen des Donners, nahm eine schreckliche Gestalt an, und mit einem flammenden Speer in seiner erhobenen Hand und von vielen grimmigen Rakshasas umgeben, die mit verschiedensten Waffen gerüstet waren, stürmte er wütend voran, wie der Zerstörer selbst am Ende der Yugas. Angesichts seines zornvollen Angriffs mit grimmigem Gesicht sah Duryodhana, wie seine eigenen Truppen fast alle aus Angst vor dem Rakshasa davonliefen. So stürmte König Duryodhana selbst gegen Ghatotkacha mit Bogen und aufgelegtem Pfeil und brüllte ebenfalls wie ein Löwe. Hinter ihm kam der Herrscher der Vangas mit zehntausend Elefanten, groß wie Hügel, von deren Schläfen der Saft tropfte. Doch dies erhöhte noch den Zorn des Wanderers der Nacht, als er deinen Sohn, oh König, umgeben von dieser Elefantenabteilung auf ihn zukommen sah. Daraufhin erhob sich zwischen dem furchterregenden Rakshasa und den Truppen von Duryodhana ein Kampf mit äußerster Heftigkeit, der einem die Haare zu Berge stehen ließ. Dem Rakshasa erschien diese Elefantenabteilung wie eine dunkle Wolke, und im Zorn entflammt stürmte er mit erhobenen Waffen und großem Gebrüll voran, wie ein Blitz aus den Wolken schlägt. Mit Pfeilen, Speeren, Schwertern, Lanzen, Hämmern, Streitäxten und Spießen begannen er und die Seinen diese Heerschar der Elefanten zu zerschlagen. Auch mit Felsen und großen Bäumen tötete er die riesigen Elefanten. Und während der Rakshasas die Elefanten schlug, sahen wir, oh König, viele von ihnen mit zerschlagenen Schädeln, in Blut gebadet und mit gebrochenen oder abgetrennten Gliedern. Als schließlich diese Elefantenheerschar zerschlagen war, stürmte Duryodhana persönlich unter dem Einfluß maßloser Wut und ohne Rücksicht auf sein Leben gegen den Rakshasa. Dieser mächtige Krieger entsandte ganze Wolken von scharfen Pfeilen gegen seinen Feind und schlug als großer Bogenschütze viele der grimmigen Rakshasa Krieger. Voller Wut, oh Führer der Bharatas, tötete dieser mächtige Wagenkrieger, dein Sohn Duryodhana, mit vier Pfeilen die vier führenden Rakshasas Vegavat, Maharaudra, Vidyujihva und Pramathin. Und immer wieder, oh Bharata, stürmte dieser Krieger mit der unermeßlichen Seele gegen die Heerscharen der Rakshasas mit Schauern von Pfeilen, die nur schwer zu ertragen waren.

Angesichts dieser großen Leistung deines Sohnes, oh Herr, loderte der mächtige Sohn von Bhimasena im Zorn auf. Er spannte seinen Bogen, der hell wie der Blitz war, und eilte grimmig zum wütenden Duryodhana. Doch dein Sohn, oh König, schwankte nicht, als der Rakshasa wie der Tod selbst im Auftrag des großen Zerstörers auf ihn zu stürmte. Und es sprach Ghatotkacha mit zorngeröteten Augen wütend zu deinem Sohn:
Ich werde heute von der Schuld befreit, die ich bezüglich meines Vaters und meiner Mutter trage, welche durch deine Grausamkeit so lang verbannt worden waren. Die Söhne des Pandu wurden durch dich, oh König, im betrügerischen Würfelspiel besiegt. Draupadi, die Tochter von Drupada, wurde während ihrer Periode und in nur ein Kleid gehüllt vor die Versammlung geschleppt und auf vielfältige Weise von dir beleidigt, oh Übelster aller Übelgesinnten. Und als sie in den Wäldern wohnten, wurden sie von Jayadratha, deinem Gönner und Herrscher der Sindhus, diesem Übeltäter, in Verachtung meiner Väter erneut angegriffen. Für dieses und anderes Unrecht, oh Schuft deines Stammes, werde ich heute Rache nehmen, wenn du nicht vom Schlachtfeld fliehst!

So sprach der Sohn der Hidimba, spannte seinen riesigen Bogen, biß sich auf die Unterlippe und leckte die Ecken seines Mundes, um dann Duryodhana mit einer reichen Dusche aus Pfeilen zu bedecken, wie eine große Wolkenmasse sich in reißenden Strömen während der Regenzeit an einem Bergrücken abregnet.


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