Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 45 - Tausende Zweikämpfe der Helden

Sanjaya sprach:
So begann am Vormittag dieses schrecklichen Tages, oh König, der fürchterliche Kampf, der bereits viele Krieger und Könige zerfleischte. Die lauten Schreie, wie das Löwengebrüll der Kurus und Srinjayas, die beide nach dem Sieg im Kampf begehrten, schallte zwischen Himmel und Erde wieder. Und dieser tumultartige Krawall vermischte sich mit den Schlägen auf die ledernen Armschützer und dem Lärm der Muschelhörner. Überall hörte man das Löwengebrüll, das sich von den Männern erhob, die sich gegenseitig beschossen, oh Stier der Bharatas. Und der Klang der Bogensehnen, die durch ledergeschützte Finger gespannt wurden, der harte Schritt der Infanterie, das wütende Gewieher der Pferde, das Schlagen von Stöcken und Eisenhaken (auf die Köpfe der Elefanten), das Aufeinandertreffen der Waffen, das Geklingel der Glocken der Elefanten, die gegeneinander stürmten, und das Geratter der Wagenräder, wie das Donnern von Wolken, vermischte sich zusammen zu einem lauten Krawall, der einem die Haare zu Berge stehen ließ.

All die Kaurava Krieger stürmten ohne Rücksicht auf ihr Leben mit grausamem Entschluß und erhobenen Standarten gegen die Pandavas. Oh König, so eilte auch der Sohn des Shantanu (Bhishma) mit einem schrecklichen Bogen bewaffnet, der dem Stab des Todes glich, auf diesem Schlachtfeld gegen Arjuna. Aber auch Arjuna nahm voller Energie den Gandiva Bogen auf, der überall in der Welt gefeiert wird, und stürmte über das Feld gegen den Sohn der Ganga. So waren diese beiden Tiger der Kurus bestrebt, einander zu schlagen. Doch obwohl der mächtige Sohn der Ganga den Sohn der Pritha mit vielen Pfeilen traf, konnte er ihn nicht zum Schwanken bringen. Und umgekehrt konnte auch der Pandu Sohn seinen Großvater Bhishma im Kampf nicht erschüttern.

Oh König, der mächtige Bogenschütze Satyaki stürmte gegen Kritavarman. Der Kampf zwischen diesen beiden war höchst gewaltig und ließ (den Zuschauern) die Haare zu Berge stehen. Und Satyaki quälte Kritavarman und Kritavarman quälte Satyaki mit lautem Gebrüll und jeder schwächte den anderen. Und überall mit Pfeilen bespickt, erschienen diese mächtigen Krieger wie zwei blühende Kinsuka Bäume im Frühling.

Oh König, der mächtige Bogenschütze Abhimanyu kämpfte mit Vrihadvala. Doch schon bald köpfte der Herrscher von Kosala in dieser Begegnung dessen Standarte und stürzte den Wagenlenker des Sohnes von Subhadra. Daraufhin wurde der Sohn der Subhadra angesichts des Sturzes seines Wagenlenkers von Zorn erfüllt und durchbohrte Vrihadvala, oh König, mit neun Pfeilen. Mit weiteren scharfen Pfeilen zerschnitt der Feindevernichter dessen Standarte, mit dem nächsten traf er einen der Beschützer seiner Wagenräder und mit einem weiteren seinen Wagenlenker. Doch diese Feindevernichter fuhren fort, sich einander mit scharfen Pfeilen zu schwächen.

Oh König, Bhimasena kämpfte mit deinem Sohn Duryodhana, diesem mächtigen Wagenkrieger, der ihn einst stolz und aufgebläht beleidigt hatte. Beide dieser Ersten unter den Kurus waren Menschentiger und mächtige Wagenkrieger. Und so bedeckten sie sich gegenseitig auf dem Schlachtfeld mit ihren Pfeilschauern. Beim Anblick dieser Hochgeborenen und in allen Weisen der Kriegskunst vollendeten Krieger wurden alle Anwesenden mit Erstaunen erfüllt, oh Bharata.

Oh König, Dushasana stürmte gegen den mächtigen Wagenkrieger Nakula, und spickte ihn mit vielen scharfen Pfeilen, welche höchst lebensgefährlich sein konnten. Doch der Sohn der Madri lächelte nur und zerschnitt mit scharfen Pfeilen die Standarte und den Bogen seines Gegners, um ihn dann mit fünfundzwanzig kleinköpfigen Pfeilen zu schlagen. Dein Sohn jedoch, der nur schwer besiegt werden konnte, tötete in dieser wilden Begegnung die Rosse von Nakula und köpfte dessen Standarte.

Oh König, Durmukha stürmte gegen den mächtigen Sahadeva und spickte ihn in einem schrecklichen Kampf mit einer Dusche von Pfeilen. Daraufhin stürzte der heroische Sahadeva den Wagenlenker von Durmukha mit einem höchst scharfen Pfeil. Und beide, die im Kampf unbezähmbar waren, näherten sich immer wieder einander, stets begierig den anderen zu attackieren und den gegnerischen Angriff abzuwehren. So fügten sie sich mit schrecklichen Pfeilen schwere Wunden zu.

König Yudhishthira stieß auf den Herrscher der Madras. Und der Führer der Madras zerschnitt vor allen Augen den Bogen von Yudhishthira. Daraufhin warf der Sohn der Kunti den gebrochenen Bogen beiseite und nahm einen stärkeren auf, der zu größerer Wucht fähig war. Damit bedeckte der König mit geraden Pfeilen den Herrscher der Madras und rief voller Zorn „Warte! Warte!“.

Oh Bharata, Dhrishtadyumna stürmte gegen Drona. Und Drona zerschlug in dieser Begegnung zornig den harten Bogen des hochbeseelten Prinzen der Panchalas, der stets dazu fähig war, den Feinden das Leben zu rauben. Und zur gleichen Zeit schoß er in diesem Gefecht einen schrecklichen Pfeil ab, welcher dem Stab des Todes glich, und in den Körper des Prinzen eindrang. Doch der Sohn von Drupada nahm einen anderen Bogen und vierzehn Pfeile auf und spickte damit Drona in dieser Begegnung. So kämpften sie wütend und heftig miteinander fort.

Oh König, der kraftvolle Sankha traf auf den Sohn von Somadatta, der ebenso kraftvoll im Kampf war und ihm zurief „Warte! Warte!“. Und dieser Held traf den rechten Arm seines Gegners, worauf der Sohn von Somadatta die Schulter von Sankha durchbohrte. Daraufhin wurde der Kampf zwischen diesen zwei stolzen Helden bald ebenso schrecklich wie der Kampf zwischen den Göttern und Dämonen.

Oh König, der mächtige Wagenkrieger Dhristaketu mit der unermeßlichen Seele stürmte zornig im Kampf gegen Valhika, der eine wahre Verkörperung des Zornes war. Und Valhika ließ sein Löwengebrüll hören und bedrängte den zornigen Dhristaketu mit unzähligen Pfeilen. Doch der König der Chedis fühlte sich äußerst provoziert und spickte Valhika in dieser Begegnung mit neun Pfeilen. Und wie ein rasender Elefant gegen einen anderen rasenden Elefanten, so brüllten sie sich in diesem Kampf an und wurden beide äußerst wütend. Mit großem Zorn stießen sie immer wieder aufeinander und erschienen wie die Planeten Angaraka und Budha (Mars und Merkur).

Oh König, Ghatotkacha mit den gewaltigen Taten stieß auf den ebenfalls gewaltigen Rakshasa Alambusha, wie Indra im Kampf auf Vala traf. Und Ghatotkacha, oh Bharata, durchbohrte diesen wütenden und starken Rakshasa mit neunzig scharfschneidigen Pfeilen. Doch auch Alambusha durchstieß in diesem Kampf den mächtigen Sohn von Bhima an vielen Stellen mit seinen geraden Pfeilen. Und zerfleischt von ihren Pfeilen, erschienen sie in dieser Begegnung wie damals der mächtige Indra und der starke Vala im Kampf zwischen den Göttern und Dämonen.

Der starke Sikhandin, oh König, stürmte gegen Aswatthaman, den Sohn von Drona. Und dieser spickte den zornigen Sikhandin mit seinen scharfschneidigen Pfeilen, bis dieser wankte. Doch auch Sikhandin, oh König, schlug den Sohn von Drona durch scharfe Pfeile mit äußerster Härte. Und so setzten sie dieses Gefecht fort und trafen einander mit verschiedenen Arten von Pfeilen.

Gegen den heroischen Bhagadatta stürmte Virata heftig an, der Kommandant einer großen Abteilung, und so begann ihr Gefecht. Virata war äußerst provoziert und ergoß auf Bhagadatta eine Pfeildusche, oh Bharata, wie die Wolken den Regen auf einem Bergrücken ausschütten. Aber Bhagadatta, dieser Herr der Erde, hüllte bald auch Virata in dieser Begegnung mit Pfeilwolken ein, als wollte er die Sonne verdunkeln.

Oh König, Kripa, der Sohn von Saradwat, eilte gegen Vrihadkshatra, den Herrscher der Kaikeyas. Und Kripa, oh Bharata, bedeckte ihn mit einer Dusche aus Pfeilen. Im Gegenzug umhüllte Vrihadkshatra auch den aufgewühlten Sohn des Gautama mit einem Platzregen aus Pfeilen. Und nachdem diese Krieger einander ihre Rosse getötet und ihre Bögen zerstört hatten, waren beide ihrer Wagen beraubt. Daraufhin näherten sie sich wütend, um mit den Schwertern zu kämpfen. Und der Kampf, der sich so zwischen ihnen erhob, war schrecklich anzuschauen und unvergleichlich.

Oh König, dann stürmte der Feindevernichter König Drupada im großen Zorn gegen Jayadratha, den Herrscher der Sindhus, der fröhlich (auf den Kampf) wartete. Und der Herrscher der Sindhus durchstieß Drupada in diesem Kampf mit drei Pfeilen, und Drupada durchbohrte ihn im Gegenzug. Das Gefecht zwischen ihnen war schrecklich und wild und befriedigte die Herzen aller Zuschauer. Es glich einem Konflikt zwischen den Planeten Sukra und Angaraka (Venus und Mars).

Dein Sohn Vikarna, oh König, stürmte mit schnellen Rossen gegen den mächtigen Sutasoma (Sohn von Bhima und Draupadi), und so begann der Kampf zwischen ihnen. Doch obwohl Vikarna Sutasoma mit vielen Pfeilen traf, konnte er ihn nicht ins Wanken bringen. Und auch Sutasoma konnte Vikarna nicht erschüttern. Das erschien allen höchst wunderbar.

Oh König, gegen Susharman eilte der mächtige Wagenkrieger und Tiger unter den Männern Chekitana mit der großen Heldenkraft voller Zorn für die Sache der Pandavas. Und auch Susharman, oh großer König, prüfte in dieser Begegnung die Überlegenheit des mächtigen Wagenkriegers Chekitana mit einem gewaltigen Pfeileregen. Doch Chekitana, höchst provoziert, überhäufte Susharman in diesem schrecklichen Konflikt mit einer Dusche von Pfeilen, wie sich eine mächtige Wolkenmasse an einem Bergrücken abregnet.

Oh König, der mit großer Heldenkraft begabte Shakuni stürmte gegen den heldenhaften Prativindhya (Sohn von Yudhishthira und Draupadi) wie ein Löwe gegen einen rasenden Elefanten. Daraufhin zerfleischte der Sohn von Yudhishthira im äußersten Zorn den Sohn von Suvala in diesem Kampf mit scharfen Pfeilen, wie Maghavat (Indra) die Dämonen. Doch auch Shakuni durchbohrte in diesem wilden Gefecht Prativindhya und zerfleischte diesen klugen Krieger mit geraden Pfeilen.

Oh großer König, Srutakarma (der Sohn von Sahadeva und Draupadi) stürmte im Kampf gegen den mächtigen Wagenkrieger Sudakshina mit der großen Heldenkraft, den Herrscher der Kambojas. Doch obwohl Sudakshina den mächtiger Wagenkrieger, den Sohn von Sahadeva, durchbohrte, konnte er ihn nicht ins Wanken bringen, denn er stand wie der Mainaka Berg (gegen die Angriffe von Indra). Daraufhin schwächte der zutiefst gereizte Srutakarma diesen mächtigen Wagenkrieger der Kambojas mit unzähligen Pfeilen und zerfleischte ihm jedes Körperteil.

Oh König, der Feindevernichter Iravat (der Sohn von Arjuna und Ulupi) eilte im großen Zorn, aber mit Vorsicht, zum Kampf gegen den zornigen Srutayus. Und dieser mächtige Sohn von Arjuna und große Wagenkrieger tötete die Rosse seines Gegners und ließ sein lautes Gebrüll hören, worauf ihn, oh König, alle Krieger besonders lobten. Doch auch Srutayus war äußerst provoziert und tötete in diesem Gefecht die Rosse des Sohnes von Arjuna mit einer starken Keule, und so ging der Kampf zwischen ihnen weiter.

Oh König, Vinda und Anuvinda, diese zwei Prinzen aus Avanti, näherten sich im Kampf dem heroischen und mächtigen Wagenkrieger Kuntibhoja, der an der Spitze seiner Truppen von seinem Sohn begleitet wurde. Und erstaunlich war die Heldenkraft, die man von jenen zwei Prinzen in diesem Gefecht sehen konnte, denn sie kämpften äußerst gelassen gegen zwei so große Gegner. Anuvinda schleuderte eine Keule auf Kuntibhoja, aber Kuntibhoja bedeckte ihn schnell mit einer Dusche aus Pfeilen. Und der Sohn von Kuntibhoja durchstieß Vinda mit vielen Pfeilen, und im Gegenzug wurde er auch durchbohrt. So erschien dieser Kampf höchst wunderbar.

Die fünf Kekaya Brüder, oh Herr, stießen an der Spitze ihrer Truppen in dieser Schlacht auf die fünf Gandhara Prinzen mit ihren Truppen. Und dein Sohn Viravahu kämpfte gegen den großen Wagenkrieger Uttara, den Sohn von Virata, und traf ihn mit neun Pfeilen. Doch auch Uttara traf diesen Helden mit scharfkantigen Pfeilen. Und der Herrscher des Chedis, oh König, eilte im Kampf gegen Uluka (den Sohn von Shakuni), den er mit einer Dusche von Pfeilen bedeckte, und Uluka spickte ihn im Gegenzug mit scharfen Pfeilen, die ausgezeichnete Flügel hatten.

Oh König, diese Kämpfe waren äußerst heftig, und unfähig einander zu besiegen, zerfleischten sie sich schrecklich. Auf diese Weise fanden tausende Zweikämpfe zwischen Männern auf Kampfwagen, Kriegern auf Elefanten und Rossen, sowie zwischen Fußsoldaten der beiden Fronten statt. Doch nur für kurze Zeit offenbarte dieses Treiben einen herrlichen Anblick. Schon bald, oh König, wurde es turbulent, und man konnte kaum noch etwas erkennen. So stürmten in diesem Kampf Elefanten gegen Elefanten, Wagenkrieger gegen Wagenkrieger, Rosse gegen Rosse, und Fußsoldaten gegen Fußsoldaten. Der Konflikt wurde wirr und äußerst heftig, als die Helden in diesem Gemenge gegeneinander stürmten. Und die himmlischen Rishis, Siddhas und Charanas, die dort anwesend waren, schauten diesen schrecklichen Kampf, wie damals den Kampf zwischen den Göttern und Dämonen. Die tausenden Elefanten, Kampfwagen und ausgedehnten Armeen der Infanterie, oh Herr, schienen sich immer wieder zu erneuern. So sah man, oh Tiger unter den Männern, daß die Wagen, Elefanten, Rosse und Fußsoldaten an denselben Orten immer wieder gegeneinander kämpften.


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