Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 12 - Die Beschreibung der weiteren Inseln

Sanjaya sprach:
Oh Kauravya, ich werde dir nun berichten, was über die weiteren Inseln im Norden (bzw. jenseits von Sakadvipa) gesagt wird. Höre mir zu, oh großer König. Dort ist der Ozean, dessen Wasser geklärte Butter (Ghee) ist. Dann kommt der Ozean aus dicker Milch, dann der Ozean aus Wein und danach ein anderer Ozean aus reinem Wasser. Die Inseln sind in ihrer Fläche zueinander immer doppelt so groß und dehnen sich nach Norden aus. Oh König, um sie herum befinden sich die oben genannten Ozeane. Auf der mittleren Insel gibt es einen großen Berg namens Goura, der aus rotem Arsenik besteht (Morgen- und Abendrot?). Auf der westlichen Insel, oh König, ist der Berg Krishna, welcher der Lieblingsort von Narayana ist (Dwaraka?). Dort schützt Kesava die himmlischen Juwelen, womit er den Wesen Glück schenkt, die ihn verehren. Oh König, er wird dort von allen Königreichen verehrt, wie das Kusa Gras im Kusadvipa und der Salmali Baum auf der Insel Salmalika. So wird auch auf der Krauncha Insel der juwelenreiche Berg Maha- Krauncha von allen vier Kasten der Menschen verehrt.

Dort (bzw. im Kusadvipa), oh Monarch, ist der riesige Berg Gomanta, der aus allen Arten von Metallen besteht, und worauf Narayana zusammen mit allen Erlösten beständig wohnt. Es ist dieser Narayana, der auch Hari genannt wird, voller Wohlstand ist und Augen wie Lotusblätter hat. Im Kusadvipa, oh König der Könige, gibt es noch einen anderen Berg, der mit Korallen geschmückt ist und wie die Insel selbst benannt wird. Dieser Berg ist unzugänglich und aus Gold gemacht. Ein dritter Berg, der voller Herrlichkeit ist, oh Kauravya, wird Kumida genannt. Der vierte ist Pushpavati, der fünfte Kusheshaya und der sechste wird Harigiri genannt. Dies sind die sechs Hauptberge (auf der Insel Kusadvipa). Die Räume (Varshas) zwischen diesen sechs Bergen vergrößern sich im Verhältnis eins zu zwei, wie sie sich nach Norden ausdehnen. Der erste Varsha heißt Audbhida, der zweite Venumandala, der dritte Suratha, der vierte Kambala, der fünfte Dhritimat, der sechste Prabhakara, und der siebente Varsha wird Kapila genannt. Diese sind die sieben aufeinanderfolgenden Varshas. Dort vergnügen sich voller Entzücken die Götter und Gandharvas und viele andere Wesen des Universums. In diesen Varshas sterben die Bewohner nie. Dort, oh König, gibt es keine Räuber, noch irgendwelche Stämme von Mlechas. Alle Bewohner sind vorwiegend von weißer Erscheinung und, oh König, voller Mitgefühl.

Bezüglich der restlichen Inseln, oh Herrscher der Menschen, werde ich nun alles erzählen, was ich darüber gehört habe. Oh Monarch, höre mit aufmerksamem Geist! Auf der Krauncha Insel, oh mächtiger König, gibt es einen großen Berg namens Krauncha. Neben Krauncha liegen die Berge Vamanaka, Andhakara, Mainaka, Govinda und Nivida. Oh Erhalter deines Stammes, die Räume zwischen diesen Bergen erhöhen sich im Verhältnis ein zu zwei. Ich werde dir jetzt die Länder dort nennen. Höre mir gut zu. Die Region in der Nähe von Krauncha wird Kusala genannt, und die in der Nähe von Vamanaka ist Manonuga. Dann folgen Ushna, Pravaraka, Andhakaraka, Munidesa und Dundubhisvana, wo überall unzählige Siddhas und Charanas wohnen. Die Bewohner sind fast alle reinweiß, oh König. Und all diese Länder sind die Heimstätten von Göttern und Gandharvas.

Auf (der Insel) Pushkara befindet sich der Berg Pushkara, der voller Juwelen und Edelsteine ist. Dort wohnt der göttliche Prajapati selbst. Ihn verehren alle Götter und großen Rishis stets mit befriedigenden Worten und beten ehrfürchtig zu ihm, oh König. Verschiedene Juwelen des Jambudvipa stammen von hier.

Auf all diesen Inseln, oh König, vermehren sich Brahmacharya (Keuschheit), Wahrhaftigkeit, Selbstkontrolle, Gesundheit und Lebenszeit der Bewohner jeweils im Verhältnis eins zu zwei, wie sich auch die Inseln vergrößern. Oh König, die Länder all dieser Inseln sind im Grunde nur ein Land, von dem gesagt wird, daß es ein Land mit einem Dharma (Weltgesetz) ist. Der Höchste Prajapati selbst erhebt hier den Stab der Züchtigung und wohnt immer dort, um alle Inseln zu beschützen. Er, oh Monarch, ist der wahre König und die Quelle der Seligkeit. Er ist der Vater und der Großvater. Er ist es, oh Bester der Menschen, der alle Geschöpfe, ob beweglich oder unbeweglich, beschützt. Nahrhaftes Essen, oh Kauravya, kommt dort von selbst, und die Wesen essen es täglich.

Oh Starkarmiger, nach diesen Bereichen kann man einen Ort namens Sama sehen. Er ist sternförmig mit vier Ecken und hat dreiunddreißig Mandalas, oh König. Dort wohnen, oh Kauravya, die vier königlichen Elefanten, die von allen verehrt werden (die Diggajas, welche die Erde stützen). Ihre Namen sind Vamana, Airavata, Supratika (und Mahapadma) mit vor Kraft triefenden Schläfen und Mündern. Oh König, ich wage nicht, die Größen dieser vier Elefanten zu berechnen. Ihre Länge, Breite und Höhe ist auf immer unergründlich. In diesen Bereichen, oh König, wehen die Winde unregelmäßig in alle Richtungen. Diese werden mit den Spitzen ihrer Rüssel eingesaugt, welche die Farbe von Lotusblüten haben, in großem Glanz erstrahlen und alles auf ihrem Weg wegziehen können. Und bald nach dem Einsaugen pusten sie ihn wieder aus. Diese Winde, oh König, welche durch das Atmen der Elefanten entstehen, verteilen sich über die Erde und sorgen dafür, daß die Wesen atmen und leben können.

Dhritarashtra sprach:
Oh Sanjaya, du hast mir wohldurchdacht alles über den ersten Teil der Frage erzählte. Auch die Lage der Inseln hast du aufgezeigt. Erzähle mir jetzt, oh Sanjaya, über den Rest!

Und Sanjaya sprach:
Wahrlich, oh großer König, ich habe dir alle Inseln beschrieben. Höre jetzt, was ich dir aufrichtig über die leuchtenden Gestirne und über Swarbhanu (der dunkle Rahu) bezüglich ihrer Größen berichte. Es wird, oh König, gesagt, daß der Planet Swarbhanu kugelförmig ist. Sein Durchmesser beträgt 12.000 Yojanas, und sein Umfang ist aufgrund seiner Größe 42.000 Yojanas, wie die alten Gelehrten berichten. Oh Sündenloser, der Durchmesser des Mondes ist auf 11.000 Yojanas festgesetzt. Der Umfang dieses berühmten Planeten mit den kühlen Strahlen, oh Führer der Kurus, ist dann entsprechend 38.900 Yojanas. Und man sagt, der Durchmesser der wohltätigen, sich schnellbewegenden und lichtgebenden Sonne, oh Nachfahre des Kuru, beträgt 10.000 Yojanas mit einem Umfang von 35.800 aufgrund ihrer Größe, oh Sündenloser. Dies ist die hier berechnete Größe von Arka (der Sonne), oh Bharata. Und so kann der (schwarze) Planet Rahu aufgrund seiner größeren Ausdehnung sowohl die Sonne als auch den Mond zu manchen Zeiten bedecken. (Die Zahlen sind relativ mystisch: Wenn die Durchmesser 10.000, 11.000 und 12.000 einen Umfang von 35.800, 38.900 und 42.000 ergeben, so wäre die Formel für den Kreisumfang U=3.1*D+4.800. Ihr Abstand von der Erde wäre entsprechend ihrer sichtbaren Größe ca. 1.000.000 Yojanas)

Oh großer König, so habe ich dir aus der Sicht der gelehrten Wissenschaft alles kurz beschrieben, wonach du gefragt hattest. Möge nun Frieden in dir sein! Ich habe dir den Aufbau des Weltalls erklärt, wie es in den Shastras gedeutet wird. Deshalb, oh Kauravya, beruhige nun deinen Sohn Duryodhana! Oh Führer der Bharatas, wenn ein Kshatriya dieses bezaubernde Bhumi Parva hört, wird er Wohlstand erreichen, all seine Wünsche werden verwirklicht, und er gewinnt die Anerkennung der Rechtschaffenen. Der König, der es an Tagen des Voll- oder Neumonds hört und sorgfältig seine Gelübde beachtet, vergrößert sich Lebenspanne, Ruhm und Energie. Seine Väter und Großväter werden zufrieden sein. So hast du jetzt von allen Verdiensten gehört, die aus diesem Bharata Varsha fließen, in dem wir jetzt leben!

Inselkontinente und Ozeane

Hier endet mit dem 12. Kapitel das Bhumi Parva im Bhishma Parva im gesegneten Mahabharata.


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