Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 99 - Die Beschreibung von Patalam

Narada fuhr fort:
Hier im Innersten der Naga Welt liegt die Stadt Patalam. Berühmt im ganzen Universum, wird sie von den Daityas und Danavas hoch verehrt. Wenn die irdischen Wesen durch die Kraft der Wasserströmung an diesen Ort herabgezogen werden, dann sind sie von Angst gequält und schreien laut. Denn hier lodert ständig jenes Feuer, das als Asura Feuer bekannt ist, und welches vom Wasser genährt wird. Gezügelt auf Geheiß der Himmlischen, wandert es allerdings nicht und betrachtet sich selbst als gebunden und beschränkt. Hier war es auch, wo die Götter erstmals siegreich waren, ihre Feinde bezwangen, das Amrit tranken und den Rest aufbewahrten. Von diesem Ort aus erscheint der Mond als zu- und abnehmend. Von hier aus erhebt sich der Sohn von Aditi, der Pferdeköpfige (Vishnu), als immer wiederkehrendes und glücksverheißendes Ereignis. Zu solchen Zeiten wird das ganze Universum (Suvarna) mit dem Klang von vedischen Hymnen und Mantras erfüllt. Und weil alle Gestaltungen des Wassers, wie der Mond und andere, als Wasser wieder in dieses Reich herabkommen, nennt man diesen besonderen Ort Patala. Von hier aus zieht der himmlische Elefant Airavata zum Wohle der Welten kühlendes Wasser herauf, um es den Wolken zu geben. Es ist dieses Wasser, welches Indra als Regen auf die Erde herabfallen läßt. Hier haben vielfältige Wasserwesen ihr Zuhause, verschiedene Gestalten, wie der Timi und andere, die auf den Strahlen des Mondes leben.

Oh Wagenlenker, hier existieren auch viele Geschöpfe, die von den Strahlen der Sonne durchbohrt am Tage sterben, aber in der Nacht alle wieder zum Leben erwachen. Der Grund dafür ist der Mond, der sich hier jede Nacht erhebt, und mit seinen Strahlen, welche seine Hände sind, die verstorbenen Wesen durch Berührung mit Amrit neu belebt. Hier sind auch viele sündiglebende Danavas gefangen, welche durch Vasava (Indra) besiegt wurden. Sie leben hier, ihres Wohlstandes beraubt und von der Zeit gequält. Hier war es auch, wo der Herr der Wesen, der große Meister aller Geschöpfe, Mahadeva, zum Wohle aller Wesen asketische Entsagung übte. Hier wohnen viele Zweifachgeborene und große Rishis, welche das Gelübde „Go“ beachten und durch Rezitation und Studium der Veden ganz abgezehrt sind, und welche durch Zurückhaltung des Lebensatems Prana durch die Kraft ihrer Entsagung den Himmel erreicht haben. Ein Mensch beachtet das „Go“ Gelübde, wenn er nach Belieben an jedem Ort Ruhe findet, wenn er sich von dem ernährt, was im zufällt, und sich mit dem bekleidet, was ihm gegeben wird. Hier wurden auch im Stamm des berühmten Elefanten Supratika die Besten der Elefanten geboren, die unter den Namen Airavata, Vamana, Kumuda und Anjana bekannt sind, wobei Airavata der König seines Stammes ist.

Oh Matali, schaue hier auch das Ei im Wasser liegen, das voller Schönheit strahlt. Seit Anfang der Schöpfung ist es hier. Es bewegt sich nicht, noch zerspringt es. Ich habe noch niemanden von dessen Geburt oder Wesen sprechen hören. Niemand weiß, wer der Vater oder die Mutter von diesem Ei ist. Aber man sagt, oh Matali, daß am Ende der Welt eine mächtige Feuersbrunst daraus hervorkommt, welche die drei Welten mit allen belebten und unbelebten Geschöpfen umfassend verbrennt. Suche, oh Matali, ob sich hier ein Bräutigam finden läßt, der durch Besitz von höheren Verdiensten würdig wäre. Dann will ich zu ihm gehen und ihn respektvoll bitten, deine Tochter zu akzeptieren.

Diese Worte von Narada hörend, antwortete Matali: „Keiner hier scheint mir würdig zu sein. Laß uns deshalb schnell weitergehen!“


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter