Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 93 - Die Antwort von Krishna über den Sinn seiner Bemühungen

Der Göttliche sprach:
Wahrlich, was von einer Person mit großer Weisheit gesprochen werden sollte, was von jemanden mit großer Voraussicht gesagt werden sollte, was durch einen Freund wie dich an einen wie mich geäußert werden sollte, das, wahrlich, was für dich würdig ist, was mit der Tugend, dem Gewinn und der Wahrheit im Einklang steht, das, oh Vidura, wurde von dir, wie eine Mutter oder ein Vater, zu mir gesprochen. Was du zu mir gesagt hast, ist sicher wahrhaft, der Zustimmung würdig und voller Tiefe.

Höre jedoch mit Aufmerksamkeit, oh Vidura, über den Grund meiner Ankunft. Obwohl ich die Boshaftigkeit des Sohnes von Dhritarashtra und die Feindschaft der Kshatriyas, die für ihn Partei ergriffen haben, gut kenne, bin ich dennoch zu den Kurus gekommen, oh Vidura. Denn bedeutend wird das Verdienst von jenem sein, der diese weite Erde aus den Maschen des Todes befreien will, mit ihren Elefanten, Wagen und Rossen, denen eine schreckliche Katastrophe droht. Wenn ein Mensch sich mit allem was in seiner Macht steht bemüht, eine tugendhafte Handlung zu vollbringen, dann habe ich nicht den geringsten Zweifel, daß er den Verdienst dieser Tat ernten wird, selbst wenn er auf einen Mißerfolg trifft. So sagen auch die in der Religion erfahrenen Schriftgelehrten bezüglich einer sündigen Tat, die man im Geiste formt, daß deren Sünde nicht geerntet wird, solange man keine Kraft in die Verwirklichung investiert. So werde ich mich, oh Vidura, aufrichtig bemühen, Frieden zwischen den Kurus und Srinjayas zu stiften, die im Begriff sind, sich im Kampf zu zerstören.

Diese schreckliche Katastrophe (die sie alle bedroht) hat ihren Ursprung im Verhalten der Kurus, speziell in den Taten von Duryodhana und Karna. Die anderen Kshatriyas folgen nur der Führung dieser zwei. Die Gelehrten betrachten den als einen Übelgesinnten, der nicht mit aller Kraft versucht, einen Freund zu retten, der im Unheil zu versinken droht. Mit aller Kraft, selbst wenn man ihn an den Haaren ziehen müßte, sollte man darum kämpfen, einen Freund von einer unheilsamen Tat abzuhalten. Wer mit dieser Motivation handelt, der erntet Verdienst, anstatt Schuld. Deshalb, oh Vidura, sollte der Sohn von Dhritarashtra mit seinen Beratern meine guten und vorteilhaften Ratschläge hören, die mit der Tugend und dem Gewinn im Einklang stehen und die drohende Katastrophe noch abwenden könnten. Ich werde deshalb aufrichtig bestrebt sein, das Wohl der Söhne von Dhritarashtra und der Pandavas, wie auch aller anderen Kshatriyas auf dem Erdenrund zu verursachen. Wenn ich stets nach dem Guten strebe, dann erhalte ich mein reines Gewissen, auch wenn Duryodhana mich anders beurteilt. Denn ein wahrer Freund sollte immer die Funktionen eines Vermittlers annehmen, wenn Uneinigkeit zwischen Angehörigen ausbricht.

Darüber hinaus bin ich hierher gekommen, damit jene ungerechten, dummen und feindlich gesinnten Leute später nicht behaupten können, daß Krishna trotz seiner Macht keinen Versuch unternahm, die streitenden Kurus und Pandavas davon zurückzuhalten, einander zu zerstören. Wahrlich, zum Wohle beider Parteien bin ich hier erschienen. Durch dieses Bemühen nach Frieden, werde ich dem Tadel aller Könige entkommen. Und wenn nach dem Hören meiner glückverheißenden Worte, die voller Tugend und Gewinn sein werden, der unwissende Duryodhana nicht danach handelt, dann wird er damit sein Schicksal besiegeln. Wenn ich aber, ohne die Interessen der Pandavas zu opfern, Frieden unter den Kurus hervorbringen kann, dann wird mein Verhalten, oh Hochbeseelter, höchst verdienstvoll sein, und die Kauravas können diesem Netz des Todes entkommen.

Wenn die Söhne von Dhritarashtra vernünftig über die Worte nachdenken, die ich sprechen werde, diese Worte voller Weisheit, Gerechtigkeit und ernster Bedeutung, dann wird der gewünschte Frieden entstehen, und auch die Kauravas werden mich verehren. Wenn sie allerdings versuchen, mich zu verletzen, dann sage ich dir, daß alle Könige der Erde gemeinsam mich nicht überwinden können, wie eine Rehherde gegen einen aufgebrachten Löwen nicht bestehen kann.

Vaisampayana fuhr fort:
Nach diesen Worten legte sich der Vrishni Held zum Schlafen auf sein weiches Ruhebett nieder.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter