Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 52 - Dhritarashtras Klage und seine Furcht vor Arjuna

Dhritarashtra sprach:
Yudhishthira, von dem wir noch nie eine Lüge gehört haben, hat auch Dhananjaya zum Kämpfer, womit er die Herrschaft sogar über die drei Welten erlangen könnte. Tag für Tag sinnend, sehe ich nirgends einen Krieger, der im Kampf auf seinem Wagen den Träger des Gandiva besiegen könnte. Wenn er mit dem Gandiva geflügelte Pfeile und Nalikas abschießen wird, welche die Brust der Krieger durchstoßen können, gibt es keinen Rivalen für ihn im Kampf. Wenn jene Stiere unter den Männern, die Helden Drona und Karna, die Ersten der Mächtigen, in Waffen erfahren und im Kampf unbesiegbar, ihm entgegentreten, kann das Ergebnis doch nur unentschieden sein. So bin ich überzeugt, daß der Sieg nicht mein sein wird. Karna ist sowohl mitleidsvoll als auch unachtsam, und der Lehrer (Drona) ist alt und seinem Lieblingsschüler (Arjuna) zugeneigt. Dagegen ist Arjuna fähig und mächtig und hat seinen Bogen fest im Griff. Schrecklich wird die Begegnung zwischen ihnen sein, ohne daß einer unterliegen könnte. Erfahren in der Waffenkunst und begabt mit Heldenmut, haben sie alle großen Ruhm verdient. Sie würden eher der Herrschaft über die Götter entsagen, als ihre Chance auf einen Sieg in diesem Kampf zu verschenken. Es würde zweifellos Frieden geben, wenn entweder diese zwei (Drona und Karna) oder Arjuna fallen würde. Aber es gibt wohl niemanden, der Arjuna besiegen oder töten kann.

Ach, wie könnte sein Zorn gegen meine närrischen Söhne beruhigt werden? Viele kennen den Gebrauch von Waffen, und sie alle siegen und werden besiegt. Aber hat man jemals gehört, daß Arjuna besiegt wurde? Dreiunddreißig Jahre sind seit jener Zeit vergangen, als Arjuna den Wunsch von Agni nach dem Khandava Wald erfüllte, und dabei alle Himmlischen besiegte. Wir haben noch nie eine Niederlage von ihm vernommen, oh Sanjaya. Wie der Sieg mit Indra ist, so ist er auch stets mit Arjuna, der im Kampf als Wagenlenker Hrishikesha hat und mit ihm wesensgleich ist. Es wird gesagt, daß damit drei enorme Kräfte auf einem Wagen vereinigt wurden, nämlich zwei Krishnas und der gespannte Gandiva. Wir haben weder einen solchen Bogen, noch einen Krieger wie Arjuna, noch einen Wagenlenker wie Krishna. Doch das ist den unwissenden Gefolgsleuten von Duryodhana nicht bewußt.

Oh Sanjaya, selbst wenn der flammende Blitz den Kopf trifft, bleibt immer noch Hoffnung. Aber die Pfeile, oh Bester, die durch Arjuna abgeschossen werden, werden sicher zerstören. Ich sehe bereits Dhananjaya vor mir, wie er seine Pfeile entläßt, ringsherum alles verwüstet, und im Pfeilregen die Köpfe von den Körpern fallen! Ich sehe bereits das Feuer aus Pfeilen rundherum aufflammend, wie es, von Gandiva entsendet, die Reihen meiner Söhne im Kampf verzehrt. Ich sehe bereits, wie meine riesige Armee, die aus verschiedenen Kräften besteht, durch das Rasseln des Wagens von Arjuna mit Panik geschlagen in alle Richtungen flieht. Wie eine gewaltige Feuersbrunst nach allen Seiten wandert, mit auflodernden Flammen und vom Wind getrieben, die trockenen Blätter und das Gras verbrennt, so wird die große Macht der Waffen von Arjuna alle meine Truppen zerstören. Der als Feind im Kampf erscheinende Kiritin wird unzählige Pfeile zerbrechen und wie der alles zerstörende Tod auf Geheiß des Höchsten Lenkers unaufhaltsam vorwärts drängen.

Wenn ich ununterbrochen von den verschiedenen schlechten Omen hören werde, die in den Häusern der Kurus, um sie herum und auf dem Kampffeld erscheinen, dann wird zweifellos die Zerstörung über die Bharatas kommen.


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