Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 72 - Die Hochzeit zwischen Prinzessin Uttara und Abhimanyu

Virata sprach:
Warum, oh Bester unter den Pandavas, möchtest du meine Tochter nicht als Frau akzeptieren, welche ich dir übergeben möchte?

Darauf antwortete Arjuna:
Als ich meine Zeit in deinen inneren Gemächern verbrachte, hatte ich oft die Gelegenheit deine Tochter zu sehen. Und auch sie, ob allein oder in Gesellschaft, vertraute mir wie einem Vater. Begabt im Singen und Tanzen wurde ich von ihr respektiert und geliebt. So hat mich deine Tochter immer als ihren Lehrer betrachtet. Oh König, so lebte ich ein ganzes Jahr mit ihr zusammen, obwohl sie das Alter der Pubertät bereits erreicht hatte. Unter diesen Verhältnissen solltest du selbst, wie auch die anderen Leute, Bedenken gegen eine solche Ehe haben. Deshalb, oh König, bitte ich dich mit reinem Geist und kontrollierten Sinnen um deine Tochter, oh Monarch, als meine Schwiegertochter. Damit bestätige ich ihre Reinheit. Denn letztendlich gibt keinen Unterschied zwischen Schwiegertochter und eigener Tochter, wie auch zwischen dem Sohn und dem eigenen Selbst. Durch diese Handlung, wird ihre Reinheit bewiesen. Sonst hätte ich selbst Bedenken wegen verleumderischer und falscher Beschuldigungen. Ich akzeptiere deshalb, oh König, deine Tochter Uttara als meine Schwiegertochter. Mein starkarmiger Sohn Abhimanyu übertrifft alle in der Waffenkunst, gleicht einem Himmlischen an Schönheit, und ist der Lieblingsneffe von Vasudeva, dem Träger des Diskus. Er, oh König, ist wahrlich würdig, dein Schwiegersohn und der Ehemann deiner Tochter zu sein.

Virata sprach:
Ja, so sollte Dhananjaya sprechen, der Beste der Kurus und Sohn der Kunti, der so tugendhaft und klug ist. Oh Sohn der Pritha, was du wünschst, das soll geschehen. Wer Arjuna als Vater seines Schwiegersohns hat, der hat alle seine Wünsche erfüllt.

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem der Monarch so gesprochen hatte, gab Yudhishthira, der Sohn der Kunti, seine Zustimmung zu dem, was zwischen dem Matsya König und Arjuna vereinbart wurde. Und dann, oh Bharata, sandte der Sohn der Kunti Einladungen an Vasudeva und an alle seine Freunde und Verwandten, und Virata handelte in gleicher Weise. So nahmen die fünf Pandavas nach Ablauf des dreizehnten Jahres ihren Wohnsitz in einer der Städte von Virata, welche Upaplavya genannt wurde. Und Arjuna holte Abhimanyu und Janardana zu sich, wie auch viele andere Leute aus dem Geschlecht der Dasarhas vom Lande Anarta. Auch der König von Kasi, sowie Saivya besuchten voller Freude Yudhishthira, jeder durch ein Akshauhini an Truppen begleitet. Es kam auch der mächtige Drupada, sowie die heroischen Söhne von Draupadi, auch der unbesiegbare Sikhandin, dieser Erste der Waffenträger, und der unverletzliche Dhrishtadyumna mit einem weiteren Akshauhini an Truppen. Und all die versammelten Könige waren nicht nur Herren ihrer großen Armeen, sondern auch Vollbringer von Opfern mit reichlichen Gaben an die Brahmanen, waren mit den Veden vertraut, mit Heldentum begabt, und stets bereit, ihr Leben im Kampf zu opfern.

Als der König der Matsyas diese Besten der tugendhaften Menschen erblickte, da verehrte er sie standesgemäß und sorgte für ihre Truppen, Diener und Transportmittel. Auch war er höchst zufrieden, seine Tochter an Abhimanyu zu geben. Und nachdem die vielen Könige aus allen Teilen des Landes versammelt waren, kam auch Vasudeva, der mit Blumengirlanden geschmückt war, sowie Halayuda und Kritavarman, der Sohn von Hridika, Yuyudhana, der Sohn von Satyaki, Anadhrishti, Akrura, Samva und Nishatha. All diese Feindevernichter trafen sich an diesem Ort, und begleiteten Abhimanyu und seine Mutter. Auch Indrasena und andere, die ein ganzes Jahr in Dwaraka gelebt hatten, kamen dorthin, und brachten die schön verzierten Wagen der Pandavas mit. So versammelten sich zehntausend Elefanten, zehntausend Wagen, hundert Millionen Pferde und hundert Milliarden Soldaten, sowie unzählige Vrishni, Andhaka und Bhoja Krieger mit größter Kraft, die im Gefolge von Vasudeva reisten, diesem Tiger unter den Vrishnis mit dem alles überstrahlenden Glanz. Und Krishna übergab jedem der berühmten Söhne des Pandu zahlreiche Dienerinnen, Juwelen und Roben. Dann wurde die Hochzeit zwischen den Familien des Matsya Königs und der Pandavas gefeiert. Und im Palast von Virata begannen Muschelhörner, Pauken, Trompeten, Trommeln und andere, von den Pandavas bestimmte Musikinstrumente, zu ertönen. Dann wurden Hirsche der verschiedensten Arten und andere reine Tiere zu Hunderten als Opfer dargebracht. Auserlesene Weine und andere berauschende Säfte von Bäumen waren reichlich vorhanden. Schauspieler, Barden und Lobsänger, welche in den legendären Überlieferung versiert waren, warteten den Königen auf und besangen ihr Lob und ihre Abstammung. Und die Damen der Matsyas mit ebenmäßigen Körpern und mit Ohrringen aus Perlen und Juwelen geschmückt, kamen ebenfalls, von Sudeshna angeführt, zu jenem Ort, wo diese bedeutende Ehe beschlossen werden sollte. Unter jenen schönen Frauen mit den lieblichen Gesichtern und den ausgezeichneten Ornamenten war Draupadi die Erste an Schönheit, Berühmtheit und Pracht. Und sie alle kamen und führten die Prinzessin Uttara heraus, die mit allen Ornamenten geschmückt war und so der Tochter des großen Indra ähnelte.

Dann akzeptierte Dhananjaya, der Sohn der Kunti, diese Tochter von Virata mit den makellosen Gliedern als Ehefrau für seinen Sohn Abhimanyu, der von Subhadra geboren worden war. Und auch der große König Yudhishthira, der wie Indra dastand, akzeptierte sie als seine Schwiegertochter. Daraufhin veranlaßte der Sohn der Pritha, mit Janardana (Krishna) als Führer, die Hochzeitszeremonien für den berühmten Sohn von Subhadra. Und Virata gab ihm als Mitgift siebentausend Rosse, mit der Geschwindigkeit des Windes, und zweihundert Elefanten der besten Art, sowie viel anderen Reichtum. Nachdem das Opfer von geklärter Butter in das lodernde Feuer gegossen und viele Gaben an die Zweifachgeborenen verteilt waren, offerierte König Virata sein Königreich, die Armee, die Schatzkammer und sich selbst den Pandavas. Und zum Abschluß der Hochzeit gab auch Yudhishthira, der Sohn von Dharma, all den vielen Reichtum an die Brahmanen hin, der durch Krishna mit dem unsterblichen Ruhm gegeben wurde. So schenkte er tausende Kühe, verschiedenste Roben, unzählige ausgezeichnete Ornamente, Wagen, Ruhebetten und köstliche Lebensmittel mit den gebräuchlichen Getränken. Auch der König schenkte den Brahmanen mit den heilsamen Riten viel Land und Vieh zu Tausenden. So gab er auch tausende Rosse, reichlich Gold und Reichtümer an die Leute aller Altersgruppen. Oh Stier der Bharatas, in der Stadt des Matsya Königs drängten sich überall fröhliche und wohlgenährte Menschen, und alles strahlte hell während dieses großen Freudenfestes. OM

Hier enden mit dem 72. Kapitel das Vaivahika Parva und das Virata Parva im gesegneten Mahabharata.


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