Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 51 - Die Rede von Bhishma zur Schlichtung der Streitigkeiten

Bhishma sprach:
Der Sohn von Drona sieht die Dinge im rechten Licht, aber auch Kripa. Und Karna sieht die Pflicht der Kshatriya Kaste und wünscht zu kämpfen. Kein kluger Mensch sollte den Lehrer tadeln. Ich bin jedoch auch der Meinung, daß wir, sowohl Zeit als auch Ort bedenkend, kämpfen müssen. Warum sollte der Mensch nicht verwirrt sein, der fünf Gegner hat, welche wie fünf Sonnen strahlen und mächtige Kämpfer sind, und sich jetzt aus der Bedrängnis erheben? Sogar diejenigen, welche die Moral kennen, sind bezüglich ihrer eigenen Interessen oft verwirrt. Aus diesem Grunde, oh König, spreche ich jetzt zu dir, mögest du meine Worte beachten oder nicht.

Was Karna zu dir sprach, war nützlich, um das halberloschene Feuer unsere Kräfte wieder anzuschüren. Und du, oh Sohn des Lehrers (Aswatthaman), solltest ihm alles vergeben. Die gegenwärtige Situation ist sehr ernst. Wenn Arjuna, der Sohn der Kunti, zum Angriff bläst, ist nicht die Zeit für Streitigkeiten. Alles sollte jetzt vergeben werden, von dir selbst, dem Lehrer und Kripa. Oh Aswatthaman, wie das Licht in der Sonne wohnt, so ist die Meisterschaft aller Waffen in dir. Wie die Schönheit mit dem Mond vereint ist, so sind die Veden und die Brahma Waffe beide in dir gefestigt. Man sieht häufig, daß die vier Veden in einem und die Kshatriya Tugenden in einem anderen wohnen. Doch im Lehrer der Bharatas und seinem Sohn sind beide so vollkommen vereint, wie sonst nirgends auf der Welt. Wahrlich, so denke ich. Wer, außer Jamadagni, ist in den Vedantas, Puranas und den alten Geschichten, oh König, dem Drona überlegen? Solch eine Verbindung zwischen der mächtigen Brahma Waffe und den heiligen Veden wurde nirgendwo anders je gesehen. Oh Sohn des Lehrers, übe Vergebung. Jetzt ist nicht die Zeit für Spaltung. Laßt uns alle vereint mit dem Sohn von Indra kämpfen, der uns nun gegenüber steht. Unter allen Katastrophen, die einer Armee widerfahren können, wurde von den Gelehrten die Spaltung unter den Führern als die übelste bezeichnet.

Darauf sprach Aswatthaman:
Oh Bulle unter den Männern, deine Worte zu uns sind alle gerecht. Der Lehrer sprach trotz seinem Zorn über die Tugenden von Arjuna. Die Tugenden eines Feindes sollten immer erwähnt werden, genau wie auch die Mängel, selbst eines Lehrers. Deshalb sollte man, so gut man kann, die Verdienste eines Sohnes oder eines Schülers loben.

Und Duryodhana sprach:
Möge der Lehrer uns vergeben und wieder Frieden unter uns sein. Solange der Lehrer uns nicht abgeneigt ist, können wir alles erreichen.

Vaisampayana fuhr fort:
So, oh Bharata, wurde Drona durch Duryodhana mit der Hilfe von Karna, Kripa und dem hochbeseelten Bhishma wieder beruhigt.

Und Drona sprach:
Beruhigt haben mich bereits die Worte, die durch Bhishma, dem Sohn von Shantanu gesprochen wurden. Laßt nun alle Vorkehrungen treffen, daß sich Arjuna im Kampf nicht Duryodhana nähern kann. Tut alles, damit König Duryodhana nicht vom Feind gefangen genommen werden kann, sei es wegen seinem Wagemut oder wegen seiner Überstürztheit. Ich denke nicht, daß sich Arjuna vor Ablauf der Frist des Exils offenbart hat. Noch wird er unser Eindringen hier entschuldigen, wenn er nur die Kühe wiedererlangt. Also, ergreift schnell alle Maßnahmen, daß er es nicht schaffen kann, den Sohn von Dhritarashtra anzugreifen und unsere Truppen zu besiegen. Wie ich selbst, hatte auch Duryodhana seine Zweifel am Ablauf des Exils bereits ausgesprochen. Erinnere dich, oh Bhishma, oh Sohn der Ganga, und spricht zu uns, was wahr ist.


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