Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 26 - Duryodhana läßt die Suche erneut beginnen

Vaisampayana sprach:
Nachdem er diese Worte seiner Spione angehört hatte, dachte König Duryodhana für einige Zeit nach und sagte dann zu seinen Untertanen:
Es ist wohl sehr schwierig, den Lauf der Dinge eindeutig festzustellen. Sucht deshalb alle, wohin die Söhne des Pandu in diesem dreizehnten Jahr gegangen sind, das sie unentdeckt durch uns verbringen sollen, denn der größere Teil davon ist bereits abgelaufen. Nur wenig Zeit bleibt noch übrig. Wenn die Pandu Söhne tatsächlich diesen Rest des Jahres unentdeckt bleiben, dann werden sie, wahrhaftig wie sie sind, ihr Gelübde erfüllt haben. Sie werden dann zurückkehren wie mächtige Elefanten, denen der Saft von den Schläfen läuft, oder wie Schlangen mit tödlichem Gift. Mit Zorn gefüllt, nehmen sie dann zweifellos schreckliche Rache an den Kurus. Ihr solltet deshalb unverzüglich alles unternehmen, daß die Söhne des Pandu, welche die zeitliche Vereinbarung kennen und jetzt in leidvoller Verkleidung leben, wieder in die Wälder zurückkehren und ihre Wut unterdrücken müssen. Benutzt jedes Mittel, damit alle Ursachen für Streit und Angst vom Königreich ferngehalten werden, damit es ruhig und ohne Feinde bleibt und keine Verkleinerung erfahren muß.

Diese Worte von Duryodhana hörend, sprach Karna:
Oh Bharata, laß schnell andere Spione aussenden, geschickter, gerissener und fähiger ihr Ziel zu vollbringen. Laß sie gut verkleidet, durch angrenzende Königreiche und völkerreiche Provinzen wandern, und die Versammlungen der Gelehrten und die entzückenden Rückzugsorte aller Länder durchsuchen. In den inneren Gemächern von Palästen, an Schreinen und heiligen Orten, in Bergwerken und verschiedenen anderen Stätten sollen die Söhne des Pandu mit gezielter Neugier gesucht werden. Laß die Pandu Söhne, die verkleidet leben, von zahllosen ausgebildeten Spionen suchen, die ihrer Arbeit hingegeben, gut getarnt, und mit dem Ziel ihrer Suche bestens vertraut sind. Laß die Suche an den Ufern der Flüsse, in heiligen Bereichen, in Dörfern und Städten, an Rückzugsorten von Asketen und auch in entzückenden Bergen und Höhlen fortsetzen.

Als Karna endete, sprach Dushasana, der zweite Bruder von Duryodhana, der einen besonders sündigen Charakter hatte:
Oh Monarch, oh Herr der Menschen, laß jene Spione, zu denen wir Vertrauen haben, noch einmal suchen und ihre Belohnung im Voraus erhalten. Außerdem hat das, was von Karna gesprochen wurde, unsere vollste Billigung. Laß alle Spione mit ihrer Suche gemäß den bereits gegebenen Anweisungen fortfahren. Mögen diese und andere von Land zu Land in der besprochenen Art und Weise suchen. Ich befürchte allerdings, daß die Spur der Pandavas, ihr gegenwärtiger Wohnort oder ihre Betätigung nicht entdeckt wird. Vielleicht sind sie ganz in der Nähe verborgen, oder vielleicht sind sie auf die andere Seite des Ozeans geflohen. Oder sie wurden im Stolz auf ihre Kraft und ihren Mut von wilden Tieren verschlungen. Oder vielleicht sind sie durch eine außergewöhnliche Katastrophe für die Ewigkeit zugrunde gegangen. Deshalb, oh Prinz der Kurus, zerstreue alle Ängste in deinem Herzen, und erlange deinen Willen, indem du weiterhin gemäß deiner Macht handelst.


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