Vaisampayana erzählte:
Das Gebot des Herrn der Gerechtigkeit im Sinn traten die hochbeseelten, wahrhaften und gelübdetreuen Pandavas vor die gelehrten Asketen, welche sie aus Achtung im Exil begleiteten, und baten mit gefalteten Händen um folgende Erlaubnis:
Ihr wißt sehr wohl, wie die Söhne Dhritarashtras uns um unser Königreich betrogen und uns noch viel mehr Übles angetan haben. Unter großen Schwierigkeiten lebten wir die zwölf Jahre Im Wald. Nun beginnt das dreizehnte Jahr, welches wir unerkannt verbringen müssen. Erlaubt uns nun, uns für dieses Jahr zu verbergen. Unsere erbitterten Feinde Duryodhana, Karna und die anderen würden den Bürgern und unseren Freunden übel mitspielen, wenn sie uns entdecken. Sollen wir wieder mit den Brahmanen in unserem Königreich regieren?
Nach diesen Worten übermannte den reingeistigen Yudhishthira die Trauer. Tränenüberströmt und mit stockender Stimme hatte er gesprochen, nun schwanden ihm die Sinne. So beruhigten und besänftigten ihn seine Brüder und die Brahmanen. Und Dhaumya sprach zu ihm bedeutungsvoll:
Oh König, du bist gelehrt und kannst Entbehrungen ertragen. Du hältst dein Wort und hast deine Sinne gezügelt. Menschen wie du werden nicht von Katastrophen überwältigt. Selbst die hochbeseelten Götter wanderten schon verkleidet umher, um Feinde zu besiegen. Indra lebte unerkannt in der Einsiedelei des Giriprastha in Nishadha, um erfolgreich seine Feinde zu bezwingen. Bevor Vishnu seine Geburt in Aditis Leib nahm, verbrachte er lange Zeit unentdeckt in Gestalt des Pferdeköpfigen, um die Daityas zu schlagen. Und denk daran, wie er sich als Zwerg ausgab, um Vali durch seine Macht des Reiches zu berauben. Du hast auch von Hutashana gehört, der den Göttern diente, indem er sich lange Zeit im Wasser verbarg. Hari trat in Indras Donnerkeil ein und liegt dort versteckt. Du weißt auch, oh Sündenloser, wie Rishi Aurva den Göttern half, als er versteckt im Leib seiner Mutter lag. Und der energiereiche Vivasvat verbarg sich in jedem Teil der Erde, um am Ende alle seine Feinde vollständig zu verbrennen. Vishnu lebte verkleidet im Hause Dasarathas, um den zehnköpfigen Ravana in der Schlacht zu schlagen. So verbargen sich alle Zeit hochbeseelte Wesen in den verschiedensten Orten, um ihre Feinde zu besiegen.
So vertraute Yudhishthira wieder auf seine Weisheit und die Schriften und fand zu seiner Gemütsruhe zurück. Auch der starke Bhima ermutigte den König außerordentlich, als er sprach:
Zu deinem Antlitz aufschauend hat der Träger von Gandiva immer pflichtbewußt und noch nie übereilt gehandelt. Und obwohl Nakula und Sahadeva völlig in der Lage sind, den Feind zu zerschlagen, wurden sie immer von mir zurückgehalten. Niemals werden wir von dem abweichen, was du uns gebietest. Sag uns auch jetzt, was zu tun ist. Wir werden sogleich entschlossen handeln.
Die Brahmanen murmelten Segen für die Bharatas, verabschiedeten sich und gingen in ihre Heimat zurück, wobei sie sich nach einem Wiedersehen mit den Pandavas sehnten. Nur Dhaumya blieb bei ihnen, und so machten sich die fünf Brüder mit Draupadi auf den Weg. Sie marschierten einen Tag, ein jeder mit verschiedenen Talenten gesegnet, immer wissend, wann Frieden und wann Krieg angebracht war, und sich auf einen reichen Schatz Mantras besinnend. Und dann setzten sie sich an der Schwelle zu ihrem verborgenen Jahr zusammen, um zu beraten.
Hier enden mit dem 314.Kapitel das Araneya Parva und das Vana Parva im gesegneten Mahabharata.