Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Araneya Parva – Der Wald der Prüfungen

Kapitel 310 – Die vergebliche Jagd auf den Hirsch

Janamejaya fragte:
Nachdem die große Sorge wegen Draupadis Raub vorüber und ihre anschließende Rettung vollbracht war, was taten die Pandavas dann?

Vaisampayana erzählte:
Die Brüder verließen dem Kamyaka Wald und wanderten zum schönen und malerischen Dwaitavana mit seinen üppigen Bäumen voller Blüten und köstlichen Früchten. Sie ließen sich dort mit ihrer Ehefrau Draupadi nieder, ernährten sich bescheiden und folgten harten Gelübden. Hier kamen die Brüder für die Sache eines Brahmanen in große Schwierigkeiten, welche ihnen allerdings später Glück brachten. So höre mir zu, denn ich werde dir alles darüber erzählen.

Eines Tages streifte ein Hirsch durch die Einsiedelei, welcher dort mit seinem Geweih umherwühlte und dabei einige Hölzer zum Feuermachen aufspießte. Die hölzernen Utensilien gehörten einem asketisch enthaltsamen Brahmanen, verfingen sich im Geweih und der Hirsch floh mit ihnen in weiten Sprüngen schnell davon. Der Brahmane hatte dies gesehen, fürchtete nun um sein Agnihotra und eilte schnell zu den Pandavas. Hastig sprach er zu Yudhishthira:
Ein Hirsch hat im Vorbeigehen meine Feuerhölzer aufgegabelt, die an einem Baumstamm lehnten, und sie stecken nun in seinem Geweih fest. Er verließ mit großen Sprüngen die Einsiedelei, und ich habe nichts mehr zum Feuermachen. Folgt den Hufspuren des mächtigen Tieres und bringt mir meine Sachen zurück, damit mein Agnihotra nicht aufhört.

Nach diesen Worten des Brahmanen war Yudhishthira sehr besorgt. Er ergriff seinen Bogen und den Harnisch und machte sich mit seinen Brüdern auf die Suche nach dem Hirsch. Schon bald entdeckten sie den Hirsch und schossen Pfeile, Speere und andere Geschosse auf ihn ab. Doch die mächtigen Krieger konnten ihn einfach nicht treffen. Sie mühten sich und versuchten es immer wieder, doch der Hirsch fiel nicht tot um, sondern wurde plötzlich unsichtbar. Müde, enttäuscht, hungrig und durstig ließen sich die Brüder im kühlen Schatten eines Banian Baumes nieder. Nakula trieb die bittere Enttäuschung zu folgenden Worten:
In unserem Geschlecht, oh Yudhishthira, wurde die Tugend niemals geopfert und der Reichtum schwand niemals aus Überheblichkeit. Auf Bitten haben wir zu keinem Wesen jemals „Nein“ gesagt. Warum haben wir heute so versagt?


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