Markandeya fuhr fort:
Außerhalb der Stadtmauern musterte Kumbhakarna das Lager der Affentruppen und suchte nach Rama. Wen er zuerst erblickte war Lakshmana auf seinem Posten mit dem Bogen in der Hand. Doch schon umschwärmten ihn die schnellen Affenkrieger, wirbelten Baumstämme auf ihn, und die Mutigsten wagten, mit Zähnen und Klauen ihn direkt auf alle Arten der Kriegskunst anzugreifen. Zwar überschütteten sie ihn mit dichten Schauern von verschiedensten Waffen, doch Kumbhakarna lachte nur und begann, sie aufzuessen. Er zerriß und verschlang die großen Anführer Chala, Chandachala und Vajravahu, was die übrigen Affen in Angst und Panik versetzte und sie entsetzt aufkreischen ließ. Sugriva erkannte den Ernst der Lage und begab sich mutig in die Schlacht. Der hochbeseelte König der Affen griff Kumbhakarna an und landete mit großer Gewalt den Stamm eines Sala Baums auf dessen Kopf. Der Baum zerbrach, doch der Feind blieb unbeeindruckt. Im Gegenteil, er schien durch die Macht des Hiebes erst aus seiner Trägheit zu erwachen, bewegte sich schnell und ergriff Sugriva heftig mit seinen starken Armen. Nun griff der heldenhafte Lakshmana ein, als Sugriva von Kumbhakarna fortgezerrt wurde. Er schoß einen ungestümen und mächtigen Pfeil mit goldenen Schwingen ab, der des Feindes Rüstung durchschlug, sich durch seinen Körper bohrte, auf der anderen Seite mit Rakshasa Blut beschmiert wieder herauskam und im Boden steckenblieb. Mit dieser Wunde in der Brust ließ Kumbhakarna Sugriva fallen, packte einen riesigen Felsbrocken und zielte mit ihm auf Lakshmana. Nun schnitt der Jüngling dem heranstürmenden Rakshasa die hochgehobenen Arme mit zwei rasiermesserscharfen Pfeilen ab. Doch sogleich wuchsen ihm zwei neue Arme, die neue Felsen ergriffen. Wieder wurden sie mitsamt ihrer tödlichen Last an Steinen von Lakshmana abgetrennt. Nun nahm der Rakshasa eine gigantische Gestalt mit vielen Köpfen, Armen und Beinen an. Und Lakshmana nahm Zuflucht zur Brahma Waffe, welche den bergesgroßen Krieger spaltete. Die himmlische Waffe ließ den Riesen krachend zu Boden fallen, als ob ein gigantischer Baum mit vielen Ästen und Zweigen vom Blitz getroffen zu Boden stürzt. Als die Rakshasa Kämpfer sahen, wie der Krieger mit der übermäßigen Energie, welcher dem großen Dämon Vritra glich, leblos auf dem Schlachtfeld lag, da flohen sie angstvoll davon. Dies konnten die zornvollen Brüder Dushanas nicht ertragen. Sie stürmten gegen Lakshmana, welcher sie mit lautem Kriegsschrei und geflügelten Pfeilen in Empfang nahm. Und diese Schlacht zwischen den beiden Rakshasa Kriegern auf einer Seite und dem klugen Lakshmana auf der anderen, war außerordentlich heftig und ließ allen Zuschauenden die Haare zu Berge stehen. Lakshmana überschüttete die beiden als erstes mit einem perfekten Pfeileschauer, den die rasenden Rakshasa Helden ebenso beantworteten. Doch nur für kurze Zeit, denn dann griff Hanuman ein und warf einen Felsbrocken auf Vajravega, der ihn zermalmte. Und der starke Affe Nala schickte Pramathin mit einem ganzen Hagel an Steinen in den Tod. Und während der ganzen Zeit tobte die Schlacht an anderen Fronten unverändert weiter. Kein Ende war im tödlichen Konflikt zwischen Ramas und Ravanas Kriegern abzusehen. Beide Seiten erlitten große Verluste, doch es wurden weit mehr Rakshasas getötet als Affen.