Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 196 – Vrishadarbha und Seduka

Erneut baten die Söhne des Pandu:
Sprich weiter zu uns vom hohen Schicksal der königlichen Kshatriyas.

Markandeya erzählte:
Es gab einmal zwei König mit Namen Vrishadarbha und Seduka. Beide waren mit Moral gesegnet und kannten alle Waffen von Angriff und Verteidigung. Seduka wußte, daß Vrishadarbha von Kindheit an einem unausgesprochenen Gelübde folgte, nämlich daß er kein anderes Metall an Brahmanen geben würde außer Gold und Silber. Eines Tages kam ein Brahmane zu Seduka, welcher eben bei seinem Lehrer seine Studien der Veden abgeschlossen hatte, murmelte einen Segen für den König und bat um Reichtum für seinen Lehrer, indem er sprach:
Gib mir tausend Rosse.

Doch Seduka lehnte ab:
Es ist mir nicht möglich, dir dies für deinen Lehrer zu geben. Geh zu König Vrishadarbha, oh Brahmane, er ist ein höchst tugendhafter König. Bitte ihn um Schätze. Er wird dir deine Bitte gewähren. Denn dies ist sein unausgesprochenes Gelübde.

So begab sich der Brahmane zu Vrishadarbha und bat ihn um tausend Pferde. Doch der König schlug den Brahmanen mit seiner Peitsche. Da fragte der Brahmane:
Warum greifst du mich Unschuldigen an?

Schon wollte er den König verfluchen, als jener fragte:
Oh Brahmane, verfluchst du den, der dir nicht gibt, was du erbittest? Ist dieses Verhalten für einen Brahmanen angemessen?

Der Brahmane antwortete ihm:
Oh König der Könige, Seduka hat mich zu dir geschickt. Ich kam zu dir wegen Almosen. Er hat es mir geraten, dich darum zu bitten.

Da sprach der König:
Ich werde dir den Tribut geben, der bis morgen früh zu mir kommt. Denn wie könnte ich einen Mann mit leeren Händen wegschicken, den ich mit der Peitsche schlug?

Seinem Wort treu gab der König dem Brahmanen die gesamten Einnahmen des Tages. Und das war viel mehr wert, als tausend Pferde.


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