Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 191 – Markandeya über Kalki und das neue Krita Yuga

Markandeya fuhr fort:
Nachdem er alle Räuber und Diebe vernichtet hat, wird Kalki ein großes Pferdeopfer durchführen und die Erde dabei den Brahmanen übergeben. Und wenn dann das gesegnete Gesetz des Selbstgeschaffenen wieder aufgerichtet wurde, wird Kalki mit den heiligen Taten und dem großen Ruhm schließlich in die herrliche Waldeinsamkeit ziehen. Die Menschen auf Erden werden seinem Verhalten folgen. Und wenn die Brahmanen Raub und Lüge vernichtet haben, dann wird überall wieder Wohlstand sein. In diesem Opfer wird Kalki, dieser Tiger unter den Brahmanen, verehrt von den Besten der Brahmanen, mit Hirschfell, Schwert und Dreizack über die Erde wandern, ein Land nach dem anderen besiegen, und überall Lügner und Räuber bekämpfen. So wird unter herzzerreißendem Geschrei die Sünde auf Erden entwurzelt, und die Tugend erblüht im Krita Zeitalter erneut. Die Menschen widmen sich wieder religiösen Riten, und überall entstehen schön bepflanzte Gärten, Opferplätze, große Wasserstellen, Schulen und Plätze für die Kultivierung der brahmanischen Traditionen, Teiche und Tempel. Alle heiligen Zeremonien und Opferriten beginnen aufs Neue. Die Brahmanen sind gut und aufrecht, widmen sich asketischer Enthaltsamkeit und werden Munis. Die Einsiedeleien der Asketen, welche zuvor von gemeinen Lumpen bewohnt wurden, werden wieder zur Heimat von wahrheitsliebenden Menschen. Alle Menschen schätzen wieder die Wahrhaftigkeit und folgen ihr. Die auf Erden ausgebrachten Samen wachsen prächtig, und zu jeder Jahreszeit reifen die schönsten Arten von Getreide heran. Die Menschen pflegen hingebungsvoll Nächstenliebe und halten ihre Gelübde ein. Die Brahmanen vertiefen sich in Meditation und Opfer und haben tugendhafte und fröhliche Seelen. Die Herrscher der Erde regieren ihre Länder tugendhaft. Die Vaisyas folgen den Praktiken ihrer Kaste, die Brahmanen ihren sechsfachen Pflichten (Studium, Lehre, Opfer in eigener Sache, Opferritendienst für andere, Nächstenliebe und Annahme von Gaben), die Kshatriyas den Geboten der Tapferkeit und die Shudras dem Dienst an allen.

Dies ist der Lauf, oh Yudhishthira, den Krita, Treta, Dwapara und Kali Yuga nehmen. Jetzt habe ich dir alles erzählt, auch über die Zeiten, welche von den Yugas umschlossen werden. Du hast alles über Vergangenheit und Zukunft gehört, wie es Vayu im Purana erzählt und wie es die Rishis schätzen. Unsterblich wie ich bin, habe ich viele Male den Lauf der Welt betrachtet und erfahren. Was ich dabei sah und fühlte, habe ich dir nun erzählt. Oh ewig Herrlicher, höre nun mit deinen Brüdern noch etwas anderes, was ich dir erzählen möchte, um deine Zweifel bezüglich der Religion auszuräumen. Du tugendhafter Mann solltest deine Seele immer auf die Tugend richten, denn ein Tugendhafter erfährt hier und dort Glückseligkeit. Lausche den glücksverheißenden Worten, die ich nun zu dir sprechen werde, oh Sündenloser: Demütige niemals einen Brahmanen, denn ein zorniger Brahmane kann mit seinen Gelübden die drei Welten vernichten!

Vaisampayana erzählte weiter:
Das königliche Haupt der Kurus hatte Markandeyas Worten aufmerksam gelauscht, und dann fragte der Strahlende und Kluge voller Weisheit:
Wenn es an mir ist, meine Untertanen zu schützen, welche Art von Betragen sollte ich annehmen? Wie kann ich mich verhalten, um niemals von den Pflichten meiner Kaste abzufallen?

Markandeya antwortete:
Sei mitfühlend mit allen Wesen und ihrem Wohle zugetan. Liebe alle Kreaturen und verachte nichts. Sei wahrhaft in der Rede, demütig, zügele deine Leidenschaften und widme dich immer dem Schutz deines Volkes. Übe Tugend und entsage der Sünde. Ehre die Ahnen und Götter. Was immer du aus Ignoranz oder Achtlosigkeit getan haben magst, wasche es ab und sühne es mit Wohltaten. Laß ab von Hochmut und Eitelkeit, erfülle dich ganz mit Demut und gutem Betragen. Und wenn du die ganze Erde erobert hast, dann freue dich und laß das Glück bei dir wohnen. Dies ist der Pfad, der im Einklang mit der Tugend steht. Ich habe dir alles erzählt, was als Tugend erachtet wurde und immer werden wird. Nichts ist dir bezüglich Vergangenheit und Zukunft unbekannt. Und nun, mein Sohn, nimm dir dein jetziges Übel nicht weiter zu Herzen. Die Weisen werden niemals von den Wirkungen der Zeit überwältigt. Oh du mit den starken Armen, auch die Bewohner des Himmels können sich nicht über die Zeit erheben. Die Zeit sucht alle Kreaturen heim. So laß keinen Zweifel deinen Geist durchkreuzen, oh Sündenloser, über die Wahrheit, welche ich dir verkündet habe. Denn wenn sich Zweifel in dein Herz schleicht, dann schwindet deine Tugend dahin. Oh Bulle des Bharata Geschlechts, du wurdest in die ruhmreiche Familie der Kurus geboren. Praktiziere alles, was ich dir gesagt habe, in Gedanken, Worten und Taten.

Und Yudhishthira sprach:
Oh du Erster unter den Zweifachgeborenen, ich werde all deinen Worten und Anweisungen Folge leisten, denn sie sind dem Ohr süß und lieb. Oh bester Brahmane, weder Habgier, Wollust, Furcht, Hochmut noch Eitelkeit mögen in mir sein. Daher werde ich alles tun, was du gesagt hast, oh Herr.

Nach dieser Erzählung des klugen Markandeya spürten die Söhne des Pandu, Krishna, die Brahmanen und alle anderen Anwesenden große Freude, und ihre Herzen füllten sich mit Staunen über all die gesegneten und weisen Worte aus alten Zeiten.


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