Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 186 – Belehrung durch Sarasvati

Markandeya fuhr fort:
Auch Sarasvati, oh du Bezwinger feindlicher Städte, sprach bedeutende Worte, als sie vom klugen Muni Tarkshya wie folgt befragt wurde:
Vorzügliche Dame, was ist das Beste, was ein Mensch hier unten tun kann? Wie muß man handeln, damit man nicht vom Pfad der Tugend abweicht? Erkläre mir all dies, oh schöne Dame, so daß ich, von dir belehrt, nicht von der Tugend abfallen möge. Wie und wann sollte man dem heiligen Feuer opfern? Und was sollte man verehren, damit die Tugend nicht leide? Oh sprich davon zu mir, du hervorragende Dame, damit ich ohne Leidenschaften, Sehnsüchte oder Begehren in dieser Welt leben kann.

Sarasvati antwortete dem freundlichen Muni, der so klug und doch begierig war zu lernen, mit frommen und nützlichen Worten:
Wer sich in das Studium der Veden vertieft und mit Gleichmut und hohem Sinn die Höchste Gottheit in ihrer Sphäre erkennt, der steigt in himmlische Bereiche auf und gewinnt höchste Seligkeit mit den Unsterblichen. Dort gibt es viele große, schöne, kristallklare und heilige Teiche, die voller Fische, Blumen und goldener Lilien sind. Sie sind wie Schreine, und ihr bloßer Anblick vertreibt jeden Kummer. Fromme Menschen leben zufrieden am Ufer dieser Seen, und werden von tugendhaften, schön geschmückten und goldig schimmernden Apsaras verehrt. Wer Brahmanen Kühe gibt, erlangt die höchsten Regionen. Wer Ochsen gibt, kommt in die Region der Sonne. Wer Kleidung gibt, erreicht die Welt des Mondes und wer Gold verschenkt, wird unsterblich. Wer eine schöne Kuh mit einem gesunden Kalb gibt, die sich leicht melken läßt und nicht wegläuft, dem sind so viele Jahre in den himmlischen Regionen bestimmt, wie die Kuh Haare hat. Wer einen stattlichen, starken und jungen Ochsen gibt, der geduldig den Pflug zieht und Lasten trägt, kommt in die Regionen von denen, die Kühe verschenken. Wird eine gutmütige Kapili Kuh verschenkt, mit einem bronzenen Melkeimer und Geld, dann wird die Kuh durch die ihr gegebenen Eigenschaften zur Erfüllerin aller Wünsche und stellt sich damit an die Seite des Menschen, der sie weggab. Wer Kühe schenkt, erntet so viele Früchte für diese Tat, welche der Anzahl der Haare auf den Tieren entspricht, und er bewahrt seine Ahnen, Söhne und Enkelsöhne bis zur siebten Generation vor Unheil. Wer einem Brahmanen Sesam in Form einer Kuh mit goldenen Hörnern anbietet, nebst Geld und einem bronzenen Milchkübel gelangt leichter Dinge in die Region der Vasus. In die dunklen und niederen Bereiche kommt ein Mensch durch Taten, die vom bösen Geist seiner Leidenschaften infiziert sind, die ihn hin- und her werfen wie ein Schiff auf stürmischer See. Doch gibt er Kühe an Brahmanen, rettet ihn das in der nächsten Welt. Wer seine Tochter nach Brahma Art verheiratet oder wer Brahmanen Land und andere aufrichtige Geschenke gibt, der kommt in die Bereiche Indras. Oh Tarkshya, der tugendhafte Mensch, der die heilige Flamme für sieben Jahre beständig mit Opfergaben nährt, der heiligt damit sieben Generationen in beide Richtungen.

Tarkshya sprach:
Oh schöne Dame, erkläre mir Fragendem auch die Regeln für das Bewahren des heiligen Feuers, wie sie in den Veden beschrieben werden. So werde ich von dir diese in allen Zeiten geehrten Traditionen (des Agnihotra) lernen.

(Fehlendes Ende des Kapitels von Buitenen ergänzt:)

Sarasvati sprach:
Ein unreiner Mensch mit schmutzigen Händen, welcher die Veden nicht kennt noch weise ist, sollte nicht opfern. Denn wenn die Götter nach Speise hungern, fordern sie es vom Reinen und nehmen nichts vom Ungläubigen an. Ein Srotriya Priester soll die Riten ausführen, denn jeder andere wirft die Opfergabe nur fort. Ja, oh Tarkshya, ich meine, nur ein fähiger Srotriya möge das Agnihotra vollbringen. Wer mit Vertrauen dem Feuer opfert und fromm nur die Reste verspeist, wird in die duftende Welt der Kühe eingehen und die höchste und wahre Gottheit sehen.

Tarkshya sprach:
Du bist meine Zuflucht in himmlischen Dingen, denn du bist bestechend weise und kennst die Wirkungen der Riten wie eine einsichtsvolle Göttin. Und so frage ich dich, oh schöne Dame, wer bist du?

Sarasvati antwortete:
Ich habe mich aus dem Agnihotra erhoben, um die Zweifel unter den Priestern zu zerstreuen. Auf deine Fragen hin spürte ich eine freundliche Neigung, und so sprach ich zu dir aufrecht und genau.

Tarkshya sprach:
Keine Frau ist wie du, denn du strahlst so hell wie die Göttin Shri. Dein himmlischer Körper ist überaus lieblich, und du zeigst die Weisheit der Götter, oh schöne Dame.

Sarasvati:
Ich wuchs aus den frommsten Gaben, du überragender Weiser, welche die Opfernden dem Feuer mit allen Riten darbrachten. Sie erfüllten mich und machten mich schön, oh Priester. Denn wisse, was auch immer als Opfergabe dienen mag, sei es aus Holz, Eisen oder Lehm, es taucht einen Menschen sowohl in himmlische Schönheit als auch in Weisheit.

Tarkshya:
So mühen sich die Einsiedler voller Vertrauen, denn dies erachten sie als das größte Gut. Eröffne mir die höchste Glückseligkeit der letztendlichen Erlösung, welche die Weisen erlangen.

Und Sarasvati sprach:
Die in den Veden Gelehrten sind dem ruhmreichen, uralten Geist ergeben, welcher über allem steht. Und so finden die Asketen den Frieden jenseits allen Kummers durch Studium, Gaben, Gelübde und heilsames Yoga. Inmitten von all dem wächst der duftende Baum (des Lebens) mit tausenden Zweigen, rein und strahlend. Aus seiner Wurzel entströmen Flüsse mit lieblichem und honigsüßem Wasser. Seine mächtigen Lebensströme tröpfeln von Zweig zu Zweig wie rieselnder Sand, diese Ströme von Korn und Kuchen, Fleisch und Kräutern, Milch und Reis. Im Ritual werden die Götter mit Indra und den Maruts mit den schönsten Taten geehrt. Ihr Mund ist das Feuer. Dies, oh Einsiedler, ist das Höchste.


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