Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 162 – Belehrung durch Kuvera

Und Kuvera fuhr fort:
Oh Yudhishthira, Geduld, Fähigkeit, die angemessene Zeit, der rechte Ort und Entschlossenheit – diese fünf führen in der Menschenwelt zum Erfolg. Im Krita Yuga (goldenen Zeitalter) waren die Menschen geduldig, in ihren entsprechenden Aufgaben erfolgreich, und wußten, wann Anstrengung nötig ist. So erkenne, Oh Yudhishthira, daß ein geduldiger Kshatriya, der um Ort und Gelegenheit weiß und in den moralischen Regeln geübt ist, die Welt für sehr lange Zeit souverän regieren kann. Wahrlich, wer sich so in allen Affären verhält, oh Held, erlangt sich Ruhm in dieser und einen hervorragenden Status in der nächsten Welt. Weil Indra zur rechten Zeit und am rechten Ort seinen Heldenmut zeigte, gewann er sich mit den Vasus seinen himmlischen Bereich. Doch wer aus Zorn seinen eigenen Fall nicht erkennt, und wer, im Inneren hinterhältig und gemein, auch noch dem Übel folgt, kann die Richtigkeit seiner Handlungen nicht einschätzen, und trifft auf Vernichtung in dieser und der nächsten Welt. Die Anstrengungen einer solch dummen Person, die nicht um die Nützlichkeit von Zeit und Ort weiß, sind erfolglos, und sie trifft in dieser und der nächsten Welt auf Zerstörung.

Bedenke auch, wer auf brutale Art nach Außergewöhnlichkeit strebt, begeht dabei übereilte Taten. Oh Bester der Männer, dieser Bhima ist furchtlos, leichtfertig, stolz, unachtsam und arglos wie ein Kind. Es ist an dir, ihm Einhalt zu gebieten. So begebt euch nun zurück in die Einsiedelei des frommen Arshtishena, und verbringt die dunkle Monatshälfte dort ohne jegliche Furcht oder Sorge. An meiner statt werden alle Gandharvas von Alaka und diesem Berg dich, oh Herr der Menschen, und die Brahmanen an deiner Seite beschützen. Oh du tugendhafter Mensch, nun, da du weißt, daß Bhima aus Unüberlegtheit herkam, halte ihn zurück. Von nun an werden die Wesen des Waldes dir begegnen, dir aufwarten und euch alle beschützen, oh Monarch. Und meine Diener werden euch mit köstlichem Fleisch und allen Arten von Getränken versorgen. So wie Arjuna als Nachfahre einer spirituellen Verbindung unter dem Schutz von Mahendra (Indra) steht, so steht ihr anderen Brüder unter meinem Schutz, ihr Nachkommen von Windgott, Dharma und den Aswins. Oh Yudhishthira, dem in Moral und Gewinn gelehrten Arjuna, diesem nächst jüngeren Bruder von Bhima, geht es gut im Himmel. Alle Vollkommenheiten, die in der Welt als zum Himmel führend gelten, stehen ihm seit seiner Geburt zur Verfügung. In ihm leben Selbstbeherrschung, Wohltätigkeit, innere und äußere Stärke, Klugheit, Bescheidenheit und hervorragende Energie. Der Majestätische hat eine große Seele. Niemals begeht er eine schandbare Tat aus Mangel an Geist. Niemand in der Welt kann sagen, daß er jemals ein unwahres Wort aussprach. Und so lernt er im Reich Shakras die Waffenkunst, von den Göttern, Pitris und Gandharvas geehrt, um den Ruhm der Kurus zu vergrößern. Auch Shantanu, der Großvater seines Vaters, der auf Erden alle Anführer mit Gerechtigkeit unter seine Herrschaft brachte und höchst mächtig war, ist mit dem Verhalten von Arjuna im Himmel sehr zufrieden. Der ebenfalls bei Shakra lebende Shantanu, welcher an den Ufern der Yamuna die Götter, Pitris und Brahmanen mit sieben großen Pferdeopfern ehrte, hat sich nach deinem Wohlbefinden erkundigt.

Über diese Worte des Herrn und Verteilers von Reichtum freuten sich die Pandavas sehr. Yudhishthira ließ seine Waffen sinken und beugte das Haupt vor dem Gott. Als Kuvera seine Demut sah, sprach er:
Sei du der Vernichter des Stolzes deiner Feinde und der Bringer von Freude für deine Freunde. Lebe freudig in unserem romantischen Land. Die Yakshas werden eure Wünsche nicht durchkreuzen. Und wenn Gudakesha (Arjuna) die Meisterschaft in den Waffen erlangt hat, wird er bald zurückkommen. Indra höchstselbst wird ihn verabschieden, und Dhananjaya wird sich wieder euch anschließen.

Nach diesen Worten verschwand der Gott mit seinen zahlreichen Begleitern in den schönen Wagen mit den gemusterten Kissen und vielen Juwelen. Von den durch die Lüfte eilenden Pferden kam ein Geräusch, als ob ein Vogelschwarm vorüberfliegen würde. Und wieder flogen die Rosse des Herrn der Schätze durch den Himmel, als ob sie das Firmament an sich heranziehen und die Luft verschlingen würden.

Auf Geheiß des Gottes wurden die toten Körper der Rakshasas vom Gipfel entfernt, welche nun mit ihrem Tod in der Schlacht auch vom Fluch Agastyas befreit waren. Und die Pandavas waren heiter und lebten auf dem Berg von den Rakshasas geehrt.


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