Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 112 – Rishyasring erzählt seinem Vater über den Besucher

Rishyasring antwortete:
Ein religiöser Schüler kam hierher mit viel prächtigem Haar auf seinem Haupt. Weder war er zu lang noch zu kurz, hatte ein goldenes Angesicht, ein beherzte Weise, große, schwarze Augen wie Lotusblüten, und er glänzte und war anmutig wie ein Gott. Seine volle Schönheit strahlte wie die Sonne. Das Haar trug er sauber, geflochten und lang, es duftete und war mit goldenen Schnüren gebunden. Ein wunderschönes Ornament schmückte seinen Hals, welches glänzte wie ein Blitz am Himmel. Unterhalb der Kehle wuchsen ihm zwei zauberhaft geformte Bälle auf der Brust, an denen kein einziges Haar zu sehen war. Seine Taille war äußerst schlank, der Nabel hübsch und rein und ganz weich der Bauch. Unter seiner Kleidung schimmert ein goldener Faden durch, fast genau wie meine Hüftschnur. Um seine wohlgeformten Knöchel war etwas gebunden, das gab ein entzückendes Klingeln von sich. Um die Handgelenke trug er ähnlich klangvollen Schmuck, der fast so aussah wie der Rosenkranz hier. Wenn er ging und sich bewegte, dann gaben seine Ornamente einen zarten Klang von sich wie freudig erregte Ganter auf dem Wasser. Auf seinem Körper trug er Kleider von wunderbarer Machart. Meine Kleider sind ganz und gar nicht so schön wie seine. Sein Antlitz war wunderbar anzusehen, seine Stimme war dazu bestimmt, das Herz zu erfreuen, und seine Rede war zauberhaft wie der Gesang der Amsel. Während ich ihm zuhörte, wurde meine Seele im Innersten bewegt. Wie ein Wald im Frühjahr besonders reizend aussieht, wenn ihn die sanfte Brise streift, so sieht jener reine und duftende Schüler besonders schön aus, wenn der Wind seine Kleider bewegt. Sein volles Haar ist ganz ordentlich und hoch auf Kopf und Stirn geflochten und dabei in zwei gleiche Teile geteilt. Seine beiden Augen scheinen mit zarten und eleganten Chakravaka Federn bedeckt zu sein. In seiner rechten Hand hielt er eine runde Frucht, die, wenn sie den Boden berührt hat, gleich wieder auf seltsame Art und Weise in die Höhe schnellte. Und er wiegt sich und dreht sich um sich selbst, wie ein Baum, der im Wind schaukelt.

Ach Vater, wenn ich ihn ansah, dann schien er mir der Sohn eines Himmlischen zu sein. Meine Freude war außerordentlich und mein Vergnügen grenzenlos. Er streichelte meinen Körper, hielt meine verfilzten Locken, zog meine Lippen an seine, daß sie sich berührten, und machte dabei Geräusche, die mir sehr gut gefielen. Er wollte kein Wasser zum Waschen der Füße, auch nicht die Früchte, die ich ihm anbot. Er sagte mir, daß dies seine religiöse Praxis wäre. Er gab mir andere Früchte zu essen, die ich kostete. Sie waren ganz anders, als diese hier. Sie hatten gar keine Schale oder einen Kern. Dann gab mir der Edelgestaltete Wasser zu trinken, das einen feinen Geschmack hatte. Und nach dessen Genuß, fühlte ich mich großartig. Der Boden schien unter meinen Füßen zu tanzen. Diese schönen und duftenden Girlanden und der zarte Schal sind von ihm. Und nachdem der glühend Fromme einige Blumen verstreut hatte, ging er zu seiner Einsiedelei zurück. Doch sein Weggehen hat mein Herz betrübt, und mein Körper scheint zu brennen. Ich sehne mich danach, so schnell ich kann, zu ihm zu gehen, denn ich möchte bei ihm sein. Oh Vater, laß mich zu ihm gehen. Und sag, was ist diese religiöse Praxis, die er ausübt? Wenn dieser edle Fromme Buße übt, dann möchte ich dasselbe Leben führen wie er. Mein Herz verzehrt sich nach solcher Buße. Und meine Seele quält sich, wenn ich ihn nicht sehe.


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