Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 22 – Salwas Tod

Vasudeva fuhr fort:
Fest hielt ich meinen schönen Bogen in den Händen und trennte mit meinen Pfeilen den Feinden der Himmlischen die Köpfe von den Rümpfen hoch droben in Salwas Wagen. Ich entließ schöne, schlangenartige Pfeile, die hoch fliegen konnte und über große Energie verfügten. Dann verschwand der kostbare Wagen vor meinen verwunderten Augen, denn Salwa bediente sich wieder magischer Illusion. Während ich wartete, war vom Heer der Danavas mit den furchterregenden Gesichtern und gräßlichen Haar ein lautes Gebrüll zu vernehmen. Da legte ich die Waffe auf die Bogensehne, die den Feind trifft, wenn nur dessen Geräusche zu vernehmen sind. Von diesen wunderbar sonnengleich strahlenden Geschossen wurden all die getroffen, welche laut gebrüllt hatten, und das Geschrei erstarb. Doch an anderer Stelle fing es wieder an, so daß ich in alle Himmelsrichtungen meine vielfältig geformten Pfeile und himmlischen Waffen mit ihren Mantras schickte und alle Dämonen schlug, auch wenn sie unsichtbar waren. Und plötzlich erschien der aus kostbaren Metallen geformte Wagen in Pragjyotisha und verwirrte damit meine Augen. Als nächstes ging ein Schauer aus Felsgestein auf mich nieder, mit dem mich gräßlich gestaltete Danavas überschwemmten, bis sich um mich ein Gebirge mit Klippen, Bergen und Tälern bildete, und mein arg geschundener Wagen, die Pferde, der Fahnenmast und ich selbst ganz darin verschwanden.

Bei dem Anblick wurde die Armee der Vrishni Helden von Panik ergriffen, und sie flohen in alle Richtungen davon. Im Himmel, auf Erden und im Firmament war lautes Wehklagen zu hören, als ich in dieser Notlage war. Meine Freunde weinten und klagten um mich mit schweren Herzen, während die Herzen der Feinde mit Freude erfüllt wurden. Doch dies erfuhr ich erst nach der Schlacht, nachdem ich den Feind besiegt hatte, oh du, der du niemals schwankst. Ich jedenfalls schleuderte den Donnerblitz, die Lieblingswaffe von Indra, und zerstäubte das drückende Felsgestein. Meine Freunde schöpften wieder Hoffnung und freuten sich sehr, wie Menschen sich freuen, wenn die Sonne durch die Wolken bricht. Doch meine Pferde waren von der Last der Steine fast erdrückt worden und zitterten am ganzen Leib, dem Tode nah.

Da sprach mein Wagenlenker in angemessenen Worten zu mir:
Oh du aus dem Geschlecht der Vrishnis, siehst du Salwa, den Eigentümer des kostbaren metallischen Wagens dort drüben? Achte die Gelegenheit und mach deine Konzentration geltend. Wirf alle Milde und Rücksicht für Salwa ab. Töte ihn, oh du mit den mächtigen Waffen. Laß ihn nicht länger leben, denn ein Feind sollte mit aller Anstrengung vernichtet werden, oh Held. Selbst ein schwacher Feind unter dem Fuß eines starken Mannes sollte nicht gering geschätzt werden. Was soll ich da noch große Worte machen über einen, der es wagte, uns zum Kampf zu fordern? So streng dich bis zum Äußersten an, oh du Tiger unter den Männern, und vernichte Salwa. Zögere nicht länger. Dieser hier kann nicht mit sanften Mitteln besiegt werden. Und ich meine, er kann auch nicht dein Freund sein, denn er bekämpft dich und verwüstete Dwaraka.

Ich wußte, daß seine Worte richtig waren, und richtete meine volle Aufmerksamkeit auf Salwa und seinen Wagen mit der Absicht, beide zu vernichten. Zu Daruka sprach ich: „Halte den Wagen für einen Moment an.“, und ergriff meine Lieblingswaffe, die wie Feuer loderte, himmlischen Ursprungs war, unwiderstehliche Kraft besaß, niemals abgewehrt werden konnte, vor Energie nur so strotzte und mit großem Glanz in alles eindringen konnte. Ich sprach zu ihr: „Vernichte den Wagen aus kostbaren Metallen zugleich mit allen Feinden, die darin sind.“, und schoß die Waffe mit der Kraft meiner Arme, Mantras und großem Zorn ab. Der mächtige Diskus Sudarsana hatte in der Schlacht schon viele Danavas, Yakshas und Rakshasas getötet, auch viele Könige aus feindlichen Stämmen, war so scharfkantig wie ein Messer, voller Reinheit, wie der Zerstörer Yama, unvergleichlich und allseits feindevernichtend. Er erhob sich wie eine zweite Sonne in den Himmel und leuchtete so grell wie am Ende des Yuga. Er näherte sich der Stadt Saubha, die allen Glanz verloren hatte, und zerschnitt sie, wie eine Säge einen großen Baum. Von der Energie meines Sudarsana in zwei Teile zerteilt, fiel die Stadt, wie einst die Stadt von Tripura durch Maheshvaras Pfeile fiel. Der Diskus kam wieder in meine Hand zurück, und ich schleuderte ihn kraftvoll ein zweites Mal mit den Worten: „Geh nun zu Salwa!“ Und Salwa, der gerade eine schwere Keule wirbelte, wurde vom Diskus gleichermaßen gespalten, und seine Energie ließ den Feind auflodern. Nachdem dieser tapfere Krieger gefallen war, erhob sich bei den entmutigten Danavas ein großes Wehklagen. Sie verließen angstvoll ihre prächtige Stadt mit den nun flammenden Palästen und zerstörten Torbögen, die einst so hoch wie der Berg Meru waren. Ich führte meinen Wagen direkt vor die Stadt Saubha und ließ fröhlich mein Muschelhorn ertönen, was die Herzen meiner Freunde mit großer Erleichterung und Freude erfüllte.

So vernichtete ich die Stadt Saubha, tötete Salwa und kehrte anschließend wieder nach Dwaraka und zu meinen Freunden zurück. Das war der Grund, warum ich nicht nach Hastinapura kam, oh Feindebezwinger. Wenn ich da gewesen wäre, hätte das Würfelspiel nicht stattgefunden oder Duryodhana sein Leben verloren. Doch was kann ich jetzt tun? Es ist schwer, die Wasser zu lenken, nachdem der Damm gebrochen ist.

Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem dieser Beste aller männlichen Wesen, der Vernichter von Madhu, der in seiner Herrlichkeit strahlte, seine Geschichte erzählt hatte, grüßte er die Pandavas und machte sich für die Abreise bereit. Der starkarmige Held ehrte Yudhishthira, den Gerechten, welcher den Gruß erwiderte, und roch an Bhimas Haupt. Arjuna umarmte ihn, und die Zwillinge grüßten ehrfurchtsvoll. Dhaumya zeigte seinen Respekt, und Draupadi nahm mit Tränen Abschied. Er nahm Subhadra und Abhimanyu (Ehefrau und Sohn von Arjuna) mit sich und bestieg nach ihnen seinen goldenen Wagen, von den Pandavas hoch verehrt. Und nachdem er Yudhishthira getröstet hatte, machte sich Krishna auf den Weg nach Dwaraka. Sein Wagen glänzte so hell wie die Sonne und wurde von den Rossen Saivya und Sugriva gezogen. Nachdem Krishna abgereist war, verließ auch Dhrishtadyumna den Wald und nahm die fünf Söhne von Draupadi mit sich in seine Stadt. Dhristaketu, der König von Chedi, nahm seine Schwester (Karenumati, die Ehefrau von Nakula) bei sich auf, sagte den Pandavas Lebewohl und reiste in seine schöne Stadt Suktimati. Auch die energetischen Kaikeyis reisten nun ab, nachdem sie die Söhne der Kunti geehrt und gegrüßt hatten. Doch die Brahmanen und Vaisyas verließen die Pandavas nicht, obwohl sie wiederholt darum gebeten wurden. So umgab die hochbeseelten Pandavas im Wald eine außergewöhnliche Schar, oh Bulle der Bharatas. Und nachdem Yudhishthira die hochgeistigen Brahmanen angemessen geehrt und befragt hatte, sprach er zur rechten Zeit zu seinen Gefolgsleuten: „Macht die Wagen bereit.“


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