Pushpak Mahabharata Buch 2Zurück WeiterNews

Kapitel 16 – Arjunas Meinung

Yudhishthira sprach:
Wie kann ich euch, oh Krishna, gegen Jarasandha schicken, wenn ich die herrschaftliche Würde nur aus selbstsüchtigen Motiven begehre und mich auf Mut allein verlasse? Bhima und Arjuna sind meine Augen, und du, oh Janarddana, bist mein Geist. Wie soll ich ohne Augen und Geist leben? Yama selbst kann das gewaltige Heer von Jarasandha nicht in der Schlacht besiegen, und er verfügt über schrecklichen Heldenmut. Was können wir dem entgegensetzen? Solches Handeln wird uns in die Vernichtung und ins Elend führen. Es ist daher meine Meinung, daß wir nicht deinem Vorschlag folgen. Höre, oh Krishna, was ich denke: Es scheint mir günstig, davon abzulassen. Mein Herz ist aufgewühlt. Das Rajasuya scheint mir zu schwierig, um es auszuführen.

Nun sprach Arjuna, welcher diese vorzüglichen, unerschöpflichen Köcher, den herausragenden Bogen Gandiva, den Wagen mit dem Affen im Banner und auch diese Versammlungshalle erhalten hatte:
Ich habe, oh König, Bogen, Waffen, Pfeile, Energie, Verbündete, Reich, Ruhm und Stärke. Dies ist immer schwer zu erlangen, wie sehr man es sich auch wünschen mag. Angesehene Gelehrte preisen die edle Abstammung in guter Gesellschaft. Doch nichts davon ist der Macht ebenbürtig. Ja, Monarch, nichts steht für mich höher als Heldenmut. Wer in einem Geschlecht geboren ist, welches für Heldenmut bekannt ist, und nicht tapfer handelt, verdient keine Achtung. Und umgekehrt, wer in ein schwaches Geschlecht geboren und dafür heldenhaft ist, steht weit über dem nicht heroisch Handelnden. Oh König, nur der ist ein Kshatriya, welcher seinen Ruhm und seine Besitztümer vermehrt, indem er Feinde bekämpft. Denn wer Heldenmut besitzt, wird seine Feinde besiegen, auch wenn ihm alle anderen Verdienste fehlen. Wer alles hat außer Heldenmut, wird kaum etwas vollbringen. Alle anderen Verdienste scheinen klein an der Seite von Heldenmut. Konzentrierte Achtsamkeit, Anstrengung und Schicksal sind die drei wesentlichen Ursachen für Sieg. Denn der Heldenhafte verdient keinen Erfolg, wenn er unachtsam handelt. Deshalb kann es geschehen, daß selbst ein Starker durch die Hand seines Gegners den Tod findet. Und wie die Gehässigkeit den Schwachen einholt, so holt auch die Nachlässigkeit den Starken ein. Ein König, welcher sich Sieg wünscht, sollte diese beiden vernichtenden Ursachen verbannen.

Wenn wir Jarasandha angreifen, weil wir das Opfer wünschen und die Befreiung der Könige, die für einen grausigen Zweck gefangen wurden, dann gibt es keine höhere Tat, für die wir uns einsetzen könnten. Denn wenn wir stillhalten, wird uns die Welt als unfähig betrachten. Dabei sind wir ganz sicher dazu fähig, oh König. Warum denkst du anders darüber? Wer ein Muni wird, weil er sich den Geistesfrieden wünscht, trägt seine rote Kleidung mit Leichtigkeit. Wenn wir den Feind besiegen, wird die herrschaftliche Würde für uns ein Leichtes sein. Laßt uns kämpfen.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter