Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 4 – König Maruttas Abstammung

Yudhishthira bat:
Oh Gerechter, ich wünsche die Geschichte des königlichen Weisen Marutta zu hören. Bitte erzähl sie mir, du Sündenloser.

Vyasa sprach:
Oh Sohn, im goldenen Krita Zeitalter hielt Manu als Herr der Erde das Zepter. Sein Sohn war unter dem Namen Prasandhi bekannt. Prasandhi hatte einen Sohn namens Kshupa, und dessen Sohn war Ikshvaku, der König der Menschen. Ikshvaku hatte hundert Söhne, welche außergewöhnliche Frömmigkeit zeigten. Sie alle machte Ikshvaku zu Königen. Der älteste von ihnen, Vinsha, war das Muster eine Bogenschützen. Vinshas Sohn war der glücksverheißende Vivinsha. Dieser hatte fünfzehn Söhne, die alle mächtige Bogenschützen waren, die Brahmanen ehrten, die Wahrheit sprachen und sanft und gerecht handelten. Nur der älteste Bruder, Khaninetra, tyrannisierte seine Brüder. Zwar eroberte er sein Königreich ohne jegliche Hindernisse, doch konnte er seine Herrschaft nicht bewahren, denn das Volk mochte ihn nicht. Er wurde vom Thron gestoßen, und das Volk setzte mit großer Freude seinen Sohn Suvarcha als König ein. Dieser bedachte wohl die Rückschläge durch seinen Vater und dessen Verbannung vom Königreich, und war daher immer bemüht, dem Volk Gutes zu tun. Er sprach die Wahrheit, war den Brahmanen zugetan, übte Reinheit und die Zügelung seiner Sinne und Gedanken. Seine Untertanen waren sehr zufrieden mit ihm, denn der Hochbeseelte war beständig in der Tugend. Doch trotz all seiner tugendhaften Taten, schwand sein Schatz und alle Ausstattung stark dahin. Mit großer Sorge mußte Suvarcha erkennen, daß angesichts seiner leeren Schatzkammer die Könige der Umgebung aufmarschierten und ihn bedrohten. Mit all den vielen Feinden und ohne Pferde, Wagen und Reichtümer mußten der König, seine treuen Anhänger und die Bewohner der Hauptstadt viel Drangsal ertragen. Doch obwohl seine Kräfte schwanden, konnten ihn die Feinde nicht besiegen, denn seine wahre Macht bestand in seiner Gerechtigkeit. Als das Elend am größten war, blies der König in seine hohle Hand, und es erschien plötzlich ein großes Heer. Mit diesem besiegte der König alle Feinde an den Grenzen seines Reiches, und wird seither als Karandhama gefeiert. Sein Sohn erblickte am Anfang des silbernen Treta Zeitalters das Licht der Welt, war anmutig, dem Indra gleich und selbst von den Unsterblichen nicht zu besiegen. Zu seiner Zeit waren alle Könige unter seiner Kontrolle und mit Wohlstand und Macht herrschte er über sie. In Kürze wurde der gerechte König Avikshit so heldenhaft wie Indra, war Opfern geneigt, erfreute sich an der Tugend und zügelte seine Sinne. In Energie glich er der Sonne, in Standhaftigkeit der Erde, in Klugheit dem Vrihaspati und in Geduld dem Himavat. Seine Untertanen erfreuten sich herzlich an ihm und seinen Taten, Gedanken und Worten, seiner Selbstbeherrschung und Standhaftigkeit. Er führte herrschaftlich hundert Pferdeopfer zu einem guten Ende, wobei ihm der starke und gelehrte Angiras persönlich als Priester diente. Und dessen Sohn übertraf seinen Vater noch in allen guten Eigenschaften. Marutta, der Herr aller Könige, war gerecht und ruhmreich, verfügte über die Kraft von zehntausend Elefanten und erschien wie ein zweiter Vishnu. Für ein Opfer ließ der tugendhafte Monarch mühsam tausende, glänzende Goldgefäße zum Berg Meru auf die nördliche Seite des Himavat bringen. Und auf einem riesigen, goldenen Berg führte er die Riten durch. Seine Goldschmiede hatten Bassins, Töpfe, Krüge, Pfannen und Sitze geschaffen, die niemand mehr zu zählen vermochte. Gleich daneben war der Opferplatz, an dem der gerechte Herr der Erde, König Marutta, mit vielen anderen Regenten das Opfer ausführte.


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