Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 157 - Das Ende der Belehrung von Pavana

Bhishma sprach:
Als Kartavirya diese Worte vom Gott des Windes hörte, blieb er still. Und Pavana fuhr fort:
Als die Himmlischen mit Indra an der Spitze im Rachen des Dämons Mada waren, hatte ihnen Chyavana damit auch die Erde genommen. So hatten die Götter, welche zuvor den Himmel verloren hatten und jetzt auch noch die Erde, keinerlei Freude mehr. Wahrlich solcherart vom Kummer gequält suchten diese Hochbeseelten den Schutz des Großen Vaters.

Und die Götter sprachen zu ihm:
Oh Mächtiger, der du von allen Wesen im Weltall verehrt wirst, die Erde wurde uns von Chyavana genommen und den Himmel raubten uns die Kapas (Dämonen)!

Und Brahma antwortete:
Oh ihr Bewohner des Himmels mit Indra an der Spitze, geht schnell und sucht den Schutz der Brahmanen! Wenn ihr sie befriedigt, könnt ihr beide Bereiche wiedergewinnen.

So belehrt vom Großen Vater, begaben sich die Götter zu den Brahmanen und baten um ihren Schutz. Und die Brahmanen fragten: „Wen sollen wir überwinden?“ Auf die Frage antworteten die Götter: „Überwindet die Kapas (Dämonen)!“ Darauf sprachen die Brahmanen: „Bringt sie auf die Erde herab, und wir werden sie unverzüglich überwinden.“ Mit diesen Worten begannen die Brahmanen einen Ritus, der als Ziel den Untergang der Kapas hatte. Doch sobald die Kapas davon erfuhren, schickten sie sogleich einen Boten namens Dhanin zu jenen Brahmanen. Und als Dhanin bei ihnen eintraf, während sie gemeinsam auf der Erde saßen, verkündete er ihnen die Nachricht der Kapas.

Der Bote sprach:
Die Kapas sind sogar euch ebenbürtig! Was sollen diese Riten bewirken, die ihr verfolgt? Wir alle sind mit den Veden wohlbekannt und voller Weisheit. Wir alle pflegen die Opfer und beachten das Gelübde der Wahrhaftigkeit. Deshalb werden wir auch als große Rishis betrachtet. Die Göttin des Wohlstandes vergnügt sich unter uns, und wir begegnen ihr mit Verehrung. Wir suchen nie die unfruchtbare Vereinigung mit unseren Ehefrauen und essen kein Fleisch von Tieren, die nicht in Opfern geheiligt wurden. Wir gießen täglich das Trankopfer in das lodernde Opferfeuer und sind unseren Lehren und Ältesten gehorsam. Wir zügeln unsere Sinne und essen nie, ohne ordnungsgemäß mit anderen zu teilen. Wir fahren stets gemeinsam auf Wagen und anderen Fahrzeugen (ohne daß jemand laufen müßte). Wir pflegen nie den sexuellen Kontakt mit unseren Ehefrauen während ihrer Periode. Auf diese Weise handeln wir voller Achtsamkeit so, daß wir die Bereiche der Glückseligkeit in der kommenden Welt erreichen können. Wahrlich, wir streben stets nach Gerechtigkeit in unseren Taten. Wir versorgen besonders die schwangeren Frauen und die Älteren. Wir pflegen nie das Spiel und die Vergnügungen am Vormittag und schlafen auch während des Tages nicht. Wenn wir Kapas diese und viele andere Tugenden und Vorzüglichkeiten haben, warum wollt ihr uns überwältigen? Ihr solltet diese Absicht aufgeben. Wahrlich, dann werdet ihr Gutes erreichen.

Doch die Brahmanen sprachen:
Oh Bote, wir werden die Kapas überwinden! Diesbezüglich sind wir auf Seiten der Götter. Deshalb verdienen die Kapas den Untergang aus unseren Händen. So geh, oh Dhanin, woher du gekommen bist!

So kehrte der Bote zu den Kapas zurück und sprach zu ihnen:
Die Brahmanen sind nicht geneigt, uns Gutes zu tun!

Mit diesen Worten ergriffen die Kapas ihre Waffen und zogen gegen die Brahmanen. Doch als die Brahmanen die Kapas sahen, wie sie mit aufgerichteten Standarten auf ihren Kampfwagen heranstürmten, nährten sie unverzüglich das lodernde Feuer. Und diese ewigen Feuer, die mithilfe der vedischen Mantras geschaffen wurden, bewirkten den Untergang der Kapas und begannen, am Himmel zu scheinen wie die Wolken bei Sonnenuntergang. Daraufhin versammelten sich die Götter zum Kampf und schlugen die Scharen Dämonen, ohne daß es ihnen bewußt war, daß es die Brahmanen waren, die ihren Untergang bewirkt hatten. So erschien Narada mit der großen Energie an jenem Ort, oh König, und informierte die Götter, daß ihre Feinde durch die Brahmanen mit ihrer mächtigen Energie überwältigt worden waren. Über diese Worte von Narada waren die Bewohner des Himmels höchst zufrieden und lobten ihre ruhmreichen brahmanischen Verbündeten. Daraufhin begann die Energie und Macht der Götter wieder zu wachsen, und verehrt in allen Welten, erwarben sie sogar den Segen der Unsterblichkeit.

Nachdem der Gott des Windes so gesprochen hatte, verehrte ihn König Kartavirya ordnungsgemäß und antwortete:
Oh mächtiger Gott, ich werde immer und mit allen Mitteln für die Brahmanen leben. Ich bin ihnen ergeben und verehre sie. Wahrlich, durch die Gnade von Dattatreya habe ich meine Kraft erhalten. Durch seine Gnade war ich fähig, solche großen Leistungen in der Welt zu vollbringen und hohes Verdienst anzusammeln. Oh Pavana, ich habe voller Achtsamkeit die Errungenschaften der Brahmanen mit allen wichtigen Details vernommen, wie du sie wahrhaft erzählt hast.

Und der Gott des Windes sprach:
Beschütze und hege die Brahmanen in der Ausübung der Kshatriya Aufgaben, die dir von Geburt an gegeben sind. Beschütze sie wie deine eigenen Sinne! Es droht dir Gefahr vom Stamm des Bhrigu. Doch wie es das Schicksal will, so wird es geschehen! (Denn Kartavirya wird schließlich von Parasurama besiegt.)


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