Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 358 - Die Reise ins Reich der Nagas

Bhishma sprach:
Nachdem der Brahmane durch viele entzückende Wälder vorbei an Seen und heiligen Wasserstellen gewandert war, erreichte er die Einsiedelei eines Asketen. Dort angekommen, befragte er den Asketen mit den rechten Worten über den Naga, wie er es von seinem Gast gehört hatte, und von ihm unterwiesen, setzte er seine Reise fort. Mit klarem Wissen vom Ziel seiner Reise erreichte der Brahmane bald das Haus von jenem Naga. Er betrat es in gebührender Weise und machte sich mit den Worten bemerkbar: „Ho! Ist da jemand? Ich bin ein Brahmane und komme als Gast.“ Diese Worte hörte die reine Ehefrau des Naga, die mit großer Schönheit gesegnet und ihren Pflichten hingeben war, und zeigte sich ihm. Pflichtbewußt gegenüber den Aufgaben der Gastfreundschaft verehrte sie den Gast mit den entsprechenden Riten und begrüßte ihn mit den Worten: „Was kann ich für dich tun?“

Und der Brahmane sprach:
Oh Dame, ich bin höchst geehrt durch deine freundlichen Worte. Die Erschöpfung meiner Reise ist wie verflogen. Ich wünsche, oh gesegnete Dame, deinen ausgezeichneten Ehegatten zu sehen. Das ist mein hohes Ziel und mein ganzer Wunsch. Aus diesem Grund bin ich heute in diesem Haus deines Ehemanns, dem mächtigen Naga, erschienen.

Darauf sprach die Ehefrau des Naga:
Ehrwürdiger Herr, mein Mann ist gegangen, um für einem Monat den Wagen von Surya (der Sonne) zu ziehen. Oh gelehrter Brahmane, er wird in fünfzehn Tagen zurück sein und sich dir dann sicherlich zeigen (siehe auch Vishnu Purana 2.10). Damit habe ich dir den Grund für die Abwesenheit meines Mannes erklärt. Da es nun so ist, was kann ich sonst noch für dich tun? Dies sage mir!

Und der Brahmane sprach:
Oh reine Dame, ich bin mit dem Ziel hierhergekommen, deinen Mann zu sehen. Oh ehrwürdige Dame, so werde ich im angrenzenden Wald wohnen und auf seine Rückkehr warten. Wenn dein Mann zurückkommt, dann sage ihm freundlicherweise, daß ich ihn gern sehen möchte, und benachrichtige mich auch bitte, wenn es soweit ist. Oh selige Dame, ich werde bis dahin an den Ufern der Gomati wohnen, auf seine Rückkehr warten und die ganze Zeit fasten.

So sprach dieser Erste der Brahmanen wiederholt zur Ehefrau des Naga und ging danach zu den Ufern der Gomati, um dort zu warten.


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