Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 324 - Die Geschichte des Suka

Yudhishthira sprach:
Oh Großvater, erzähle mir, wie der hochbeseelte Suka mit der strengen Buße seine Geburt als Sohn von Vyasa nahm und wie er das Höchste erreichen konnte. Mit welcher Frau hat Vyasa, dessen einziger Reichtum die Askese ist, diesen Sohn gezeugt? Wir wissen nicht, wer die Mutter von Suka war, noch wissen wir etwas über die Geburt dieses hochbeseelten Asketen. Wie kam es, daß er bereits als Knabe seinen Geist auf die Erkenntnis des Höchsten richtete? Oh Weisheitsvoller, berichte mir alles ausführlich. Ich werde vom Hören deiner ausgezeichneten und nektargleichen Worte nie übersättigt. Erzähle mir, oh Großvater, in der rechten Ordnung von der Größe und den Erkenntnissen des Suka sowie von seiner Vereinigung mit der Höchsten Seele!

Bhishma fuhr fort:
Der Verdienst der Rishis ist nicht von ihren Jahren, von grauen Haaren, Ansammlung oder Freunden abhängig. Sie sagen, wer die Veden wahrhaft studiert hat, der ist groß. All das, worüber du gefragt hast, hat seine Wurzel in der Entsagung. Diese Entsagung wiederum, oh Sohn des Pandu, erhebt sich aus der Beherrschung der Sinne. Denn zweifellos wird man Sünde ansammeln, wenn die Sinne ungezügelt bleiben. Nur durch ihre Zügelung kann man erfolgreich sein. Das Verdienst, das aus tausend Pferdeopfern oder hundert Vajapeyas entsteht, ist nicht ein sechzehnter Teil des Verdienstes, der aus dem Yoga fließt.

So werde ich dir jetzt die Umstände der Geburt des Suka beschreiben, sowie die Früchte seiner Entsagung und seinen höchsten Weg. All das ist jedoch von Personen mit ungereinigter Seele nur schwer zu verstehen.

Einst vergnügte sich Mahadeva in Begleitung seiner fürchterlichen Geisterschar auf dem Gipfel des Meru, der mit Karnikara Blumen geschmückt ist. An seiner Seite war Parvati (Uma), die Tochter des Königs der Berge. In der Nähe dieses Gipfels übte damals der Inselgeborene (Vyasa) außergewöhnliche Entsagung. Oh Bester der Kurus, dieser große Asket war völlig dem Yoga hingegeben, durch Konzentration im Selbst vertieft und übte strengste Askese für einen Sohn. Er betete zum großen Gott: „Oh Mächtiger, möge ich einen Sohn zeugen, der an Kraft der Erde, dem Feuer, Wasser, Wind und Raum gleich ist.“ So bat der inselgeborene Rishi mit strengster Entsagung durch seine Yogakraft jene Gottheit, der sich ungereinigte Seelen niemals nähern können. Der mächtige Vyasa verweilte dort für hundert Jahre, lebte von Luft allein und verehrte Mahadeva, den Herrn der Uma, in seinen vielgestaltigen Formen. Hier waren auch alle brahmanischen Rishis anwesend, sowie die königlichen Weisen, die Regenten der Welt, die Sadhyas zusammen mit den Vasus, Adityas und Rudras mit Surya und Chandramas, die Maruts, Ozeane, Flüsse, Aswins, Götter und Gandharvas mit Narada und Parvata, dem Gandharva Viswavasu und auch die Siddhas und Apsaras. Unter ihnen saß strahlend Mahadeva, der auch Rudra genannt wird, mit einer ausgezeichneten Girlande aus Karnikara Blumen geschmückt und dem Glanz des leuchtenden Mondes. In diesen entzückenden und himmlischen Wäldern, die mit Göttern und Himmlischen bevölkert sind, verweilte der große Rishi in der Vertiefung des Yogas, um einen Sohn zu erhalten. Seine Lebenskraft kannte währenddessen keine Verringerung, noch fühlte er irgendwelchen Schmerz. Es war wie ein Wunder in den drei Welten. Und während der Rishi mit unermeßlicher Energie im Yoga saß, sah man seine verfilzten Locken aufgrund seiner Energie wie lodernde Feuerflammen leuchten. Das hat der berühmte Markandeya bezeugt, von dem ich es hörte, als er mir über die großen Taten der Götter erzählte. Und deshalb erscheinen sogar heute noch die verfilzten Locken des hochbeseelten Krishna Dwaipayana (Vyasa) in der Farbe des Feuers. Als der große Gott mit seiner Entsagung und Hingabe zufrieden war, oh Bharata, entschloß er sich (ihm seinen Wunsch zu gewähren). Der Dreiäugige Gott lächelte freundlich und sprach zu ihm:
Oh Inselgeborener, du sollst einen Sohn bekommen, wie du ihn wünschst. Voller Kraft, soll er so rein wie Feuer, Wind, Erde, Wasser und Raum sein. Er wird seine Einheit mit dem Brahman erkennen, und sein Verstand und sein Herz werden vollkommen dem Brahman hingegeben sein. So wird dein Sohn die drei Welten erfüllen und höchsten Ruhm erreichen.


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