Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 312 - Yajnavalkya über die Zeitspannen der Schöpfung

Yajnavalkya sprach:
Höre von mir, oh Erster der Männer, wie ich dir die Zeitspannen des Ungestalteten (Höchsten Herrn) erkläre. 10.000 (Teile eines) Kalpas bezeichnet man als einen ganzen (Schöpfungs-) Tag von ihm. Die Dauer seiner Nacht ist ebensolang. Am Ende seiner Nacht, oh Monarch, wacht er auf und entfaltet zuerst die Nahrung für alle körperlichen Wesen. Dann erschafft er Brahma in einem goldenen Ei, und wie wir gehört haben, wird es zum Körper aller Geschöpfe. Nachdem er ein ganzes Jahr in diesem Ei gewohnt hatte, kam der große asketische Brahma, der auch Prajapati (Vater aller Wesen bzw. Schöpfergott) genannt wird, daraus hervor, zerbrach das Ei und erschuf die Region der Erde, des Himmels und alles, was darunter ist. Und wie man in den Veden lesen kann, oh König, setzte dieser Herr damit den Luftraum zwischen Himmel und Erde (Bhur-, Bhuvar- und Swarloka). Der Tag des Brahma (in dieser zweiten Schöpfung?) ist 7.500 (Teile eines) Kalpas lang, und die Gelehrten bezüglich des Selbst sagen, daß seine Nacht von gleicher Dauer ist (wahrscheinlich sind 75% eines ganzen Schöpfungstages gemeint, und 25% sind Abend- und Morgendämmerung). Dann erschuf Brahma aus dem Mahat (der universalen Intelligenz) das Bewußtsein mit höchster Wirksamkeit. Und bevor irgendwelche Körper aus den großen Elementen geschaffen wurden, zeugte Brahma durch Entsagung vier geistige Söhne. Oh Bester der Könige, diese sind die ursprünglichen Stammväter aller Väter. Wir hörten, daß die Götter und Ahnen sowie alle anderen, belebten und unbelebten Geschöpfe ihre Nachkommen sind. Dann erschuf das mächtige Bewußtsein die fünf Elemente in Form von Raum, Wind, Feuer, Wasser und Erde. Dieses Bewußtsein, aus dem diese dritte Schöpfung entsteht, hat 5.000 (Teile eines) Kalpas als seinen Tag und die gleiche Länge als seine Nacht. Klang, Gefühl, Form, Geschmack und Geruch, diese fünf Eigenschaften wohnen in den fünf großen Elementen. Alle Geschöpfe, oh König, sind ständig von diesen fünf durchdrungen, suchen mit ihnen Gemeinschaft, kämpfen miteinander und überbieten sich, und getrieben von diesen gegensätzlichen und verführerischen Sinneserfahrungen töten sich die Wesen auch gegenseitig und wandern durch die Welt in zahlreichen Lebensarten. Ihr Tag beträgt 3.000 (Teile eines) Kalpas und ihre Nacht ebenfalls.

Dann streifen die Gedanken, von den Sinnen getrieben, unter allen Objekten umher, oh König. Die Sinne selbst nehmen nichts wahr, es ist das Denken, das wahrnimmt. Das Auge sieht die Formen mithilfe des Denkens, aber nicht allein. Wenn das Denken abgelenkt wird, kann das Auge selbst die klarsten Dinge nicht erkennen. Wenn man gewöhnlich sagt, daß die Sinne etwas erkennen, dann ist dies eigentlich nicht wahr, denn das Denken erkennt die Objekte durch die Sinne. Wenn die Betätigung der Gedanken ruht, dann ruht auch die Tätigkeit der Sinne. Die Funktion der Sinnesorgane ist damit vom Denken abhängig, und man sollte erkennen, daß das Bestimmende an den Sinnen das Denken ist. Wahrlich, deshalb wird das Denken als Herrscher aller Sinne bezeichnet. Oh Ruhmreicher, im Denken treffen sich alle zwanzig Prinzipien der Welt.


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