Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 265 - Über die Gewaltlosigkeit

Bhishma sprach:
Diesbezüglich wird auch eine alte Geschichte darüber erzählt, was König Vichakhy aus Mitgefühl für alle Wesen sprach. Der König sah einst den geschlachteten Körper eines Stieres und hörte das erbärmliche Jammern der Kühe in einem Stieropfer und von den versammelten Brahmanen den Opferspruch „Heil allen Kühen der Welt!“, der beim Schlachten als Segen ausgesprochen wurde.

Da sprach der Monarch:
Nur maßlose, verblendete, gottlose, zweifelnde und begierige Menschen, die im Opfern und anderen religiöse Riten ihren persönlichen Ruhm suchen, loben das rituelle Schlachten von Tieren. Der rechtschaffene Manu selbst hat die Harmlosigkeit in allen (religiösen) Taten geboten. Wahrlich, nur aus Begierde nach den Früchten schlachten die Menschen Tiere auf Opferplätzen. Gerade die Brahmanen, die den Geboten der heiligen Schriften folgen, sollten den wahren Weg der Aufgaben kennen, der schwer zu erkennen ist. Gewaltlosigkeit zu allen Wesen ist von allen Lebensaufgaben die Höchste. Einsamkeit, heilsame Gelübde, Entsagung und nicht das Streben nach den Früchten der vedischen Riten. Denn nur die Sündhaften werden vom Begehren nach den Früchten getrieben. Wenn die Menschen nur aus Begierde für Opferriten, Opferplätze und Opferpfähle das unreine Fleisch meiden (das nicht im Opfer gesegnet wurde), so ist das nicht lobenswert. Wein, Fisch, Honig, Fleisch, Alkohol und Sesamreis sind von begierigen Menschen im Opfer eingeführt worden (weil sie es selbst lieben), doch ihr Gebrauch als Opfergaben ist in den Veden nicht geboten. Das Verlangen danach entsteht aus Stolz, Verblendung und Begierde. Wahre Brahmanen sehen in jedem Opfer die Anwesenheit von Vishnu, und seine Verehrung, so steht es geschrieben, sollte mit Blüten und Milchprodukten vollbracht werden. (Die Blätter und Blüten) solcher Bäume, wie es die Veden gebieten, jede tugendhafte Tat, alles Wahrhafte, das von reinem Herzen kommt, und alles Heilsame, was zur Erkenntnis führt, ist würdig, diesem Höchsten Gott dargebracht zu werden und Seiner Annahme wert.

Yudhishthira fragte:
Dieser Körper und alle Arten von Gefahren und Bedrängnissen stehen doch beständig im Krieg gegeneinander. Wie könnte deshalb eine Person, die von jeglicher Gewalt völlig frei sein will und diesbezüglich nicht fähig zum Handeln ist, ihren Körper am Leben erhalten?

Darauf sprach Bhishma:
Deshalb sollte man, so gut man kann, Verdienst ansammeln und auf solche Art und Weise handeln, daß der Körper nicht ermattet, daß man unter Schmerzen nicht leiden muß und der Tod nicht zu fürchten ist.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter