Pushpak Mahabharata Buch 12Zurück WeiterNews

Kapitel 185 - Über das Feuer und den Wind im Körper

Bharadwaja fragte:
Wie kommt das Feuer in den Körper und wie wohnt es dort? Wie findet der Wind dort Raum, um den Körper zu bewegen und handeln zu lassen?

Bhrigu sprach:
Ich werde dir erklären, oh Zweifachgeborener, auf welchem Wege sich der Wind bewegt und wie, oh Sündenloser, dieses mächtiges Element den Körper der Lebewesen belebt und zum Handeln treibt. Das Feuer hat seinen Sitz im Kopf (Gehirn) und beschützt den Körper. Der Wind oder Lebensatem, welcher Prana (Einhauch) genannt wird, wohnt ebenfalls im Kopf, und die entstehende Hitze verursacht alle Arten der Tätigkeit. Dieser Prana ist das Leben selbst, die allesdurchdringende Seele, das ewige Wesen, der Geist, die Intelligenz, das Bewußtsein aller Lebewesen und auch jegliche Sinneswahrnehmung. So wird das lebende Wesen in jeder Hinsicht durch Prana bewegt und zum Handeln veranlaßt. Danach gehen die Sinne aufgrund des Windes, der Samana (Zwischenhauch) genannt wird, ihre eigenen Wege. Der Apana (Aushauch) genannte Wind, der sich mit dem Verdauungsfeuer im Unterleib mit Darm- und Blasenöffnung verbindet, bewegt durch das Abführen von Urin und Kot. Jener Wind, der in diesen drein als einer wirkt, wird von den Gelehrten Udana genannt. Der Wind, der in allen Gelenken der Körper wohnt und wirkt, heißt Vyana. Die Hitze der lebenden Wesen kreist durch ihre Körper mit dem Wind Samana. So wohnt er im Körper und bewegt die verschiedenen Körpersäfte und anderen Grundsubstanzen. Jenes Feuer, das zwischen Apana und Prana im Bereich des Bauchnabels wohnt, verdaut mithilfe dieser zwei Winde alle Nahrung, die vom Lebewesen aufgenommen wird. So gibt es einen Kanal, der vom Mund bis zum After führt. Von diesem Hauptkanal breiten sich zahlreiche Nebenkanäle in den Körpern aller lebenden Wesen aus. Aufgrund des Strömens der verschiedenen Winde (durch diese Kanäle) verschmelzen sie miteinander, und ihre Hitze wird Ushman genannt. Es ist diese Hitze, welche die Verdauung in allen körperlichen Lebewesen verursacht. Der Prana Atem fällt als Träger eines Stroms von Hitze (vom Kopf) abwärts bis zum äußersten Ende des Darmes und wird von dort wieder aufwärts gesandt. Zu seinem Sitz im Kopf zurückkehrend, sendet er dann erneut die Hitze nach unten. Unter dem Bauchnabel ist der Bereich der verdauten Nahrung und darüber der unverdauten Nahrung. Im Bauchnabel treffen sich alle Lebenskräfte, die den Körper erhalten. Getrieben durch die zehn Arten des Atems, mit Prana als erstem, befördern die (bereits erwähnten) Kanäle, die sich vom Herzen ausbreiten, die flüssigen Säfte mit den Nährstoffen in alle Richtungen. Der Hauptkanal, der vom Mund bis zum After führt, ist auch der Weg, auf dem die Yogis, welche die menschliche Schwäche überwunden haben, in Glück und Leid völlig gelassen sind und das große Vertrauen gefunden haben, zu Brahma gelangen und die ganze Seele im Kopf sammeln. Dies ist das Feuer, welches die Winde Prana und Apana (Ein- und Aushauch) mit allen anderen Winden in verkörperten Wesen strömen lassen. So brennt dieses Feuer in diesem Körper wie in einem Ofen.


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